Aussichtsloses Sparen?

Tagesgeldzinsen Sparkasse: Alternativen und Tipps für Anleger

Die Zinswende ist da - und Tagesgeldkonten werden für Sparer wieder interessanter. Doch während andere Banken von dieser Entwicklung profitieren, bleiben Sparkassen-Kunden weiterhin mit niedrigen Zinsen konfrontiert. Aber es gibt Hoffnung oder viel mehr: Alternativen! In unserem Ratgeber-Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie trotz der anhaltend niedrigen Sparkassen-Tagesgeldzinsen alternative Wege finden, Ihre Geldanlage zu optimieren. Lassen Sie sich von unseren wertvollen Tipps inspirieren - diese gibt es natürlich wie immer direkt zu Beginn!

Tagesgeldzinsen Sparkasse - Empfehlungen & Tipps

Um von der Zinswende zu profitieren, bleibt Sparkassen-Kunden nur übrig, zu einer Bank mit höheren Tagesgeldzinsen zu wechseln.
Unsere Empfehlung: Sie sind mit den Tagesgeldzinsen Ihrer Sparkasse unzufrieden? Dann lohnt sich ein Blick in unseren großen Tagesgeldvergleich - denn hier sind Zinsen von über 3 Prozent p.a. an der Tagesordnung!
Tipp: Neben einem Wechsel des Tagesgeldkontos gibt es für Anleger aber noch weitere spannende Alternativen, um der Inflation zu trotzen.

Tagesgeldzinsen Sparkasse - das Wichtigste in Kürze

Die Zinswende lässt seit Monaten Sparer von steigenden Zinsen für Tages- und Festgeld profitieren. Doch die Sparkassen bieten ihren Kunden nur geringe Zinsen an. Welche Gründe stecken dahinter?
In unserer Vergleichstabelle sehen Sie, bei welchen großen Sparkassen es jetzt mehr Zinsen auf das Tagesgeld gibt.
Wichtig: Auch bei den Dispozinsen sind die Sparkassen ganz vorne mit dabei. Wir erklären Ihnen, warum ein Ratenkredit die bessere Alternative ist.

Tagesgeldzinsen Sparkasse

Wenn selbst Sparen nichts bringt: Die Sparkassen-Tagesgeldzinsen weiterhin auf niedrigem Niveau

Seit Juli 2022 sind die Zinsen im Euroraum gestiegen – die Europäische Zentralbank hat eine Zinswende eingeleitet, um der steigenden Inflation den Kampf anzusagen. Anleger und Sparer setzen nun wieder vermehrt auf Tages- oder Festgeldkonten. Doch während andere Banken und Finanzinstitute ihren Kunden höhere Zinsen anbieten, haben die Sparkassen ihre Tagesgeldzinsen weiterhin auf einem niedrigen Niveau belassen.

Obwohl das Sparen zumindest dem Namen nach bei den Sparkassen Programm sein sollte, zahlen rund 129 von 307 Sparkassen keine Zinsen auf das Guthaben ihrer Tagesgeldkonten. Eine enttäuschende Rendite für Sparkassen-Kunden, die in Zeiten hoher Inflation das Vermögen der Sparer so noch schneller schwinden lässt.

Unterschiedliche Sparkassen-Zinsen – das steckt dahinter

Ein großer Nachteil der Sparkassen besteht in ihrer Regionalität. So gibt es nämlich nicht „die eine“ Sparkasse. Die Banken sind regional aufgeteilt und können sich bereits von Ortschaft zu Ortschaft unterscheiden. Auch entscheidet jedes Geldhaus selbst über das eigene Angebot und bietet andere Konditionen – weshalb sich auch die Tagesgeldangebote der Sparkassen deutlich voneinander unterscheiden. Für Sparkassen-Kunden bedeutet das, dass sie auch nur die Produkte ihrer regionalen Sparkasse nutzen können. Haben Sie bei einer Sparkasse in einer anderen Region beispielsweise ein besseres Angebot gefunden, haben Sie darauf leider meistens keinen Zugriff. Sie sind also gewissermaßen an die Konditionen Ihrer ortsansässigen Sparkassen gebunden.

Darum werden die Zinsen nicht an die Kunden weitergegeben

Doch welchen Grund kann es geben, dass die meisten Sparkassen die Zinsen für das Tagesgeld nicht an ihre Kunden weiterreichen? Im Angesicht der Frustration vieler Sparkassen-Kunden eine wohl nur zu berechtigte Frage.

Eine Begründung dafür ist, dass in Europa, insbesondere in Deutschland, eine Langfristkultur bei Finanzierungen besteht. Dies bedeutet, dass Banken und Sparkassen langfristige Kredite mit sehr niedrigen Zinssätzen an eine Vielzahl von Kreditnehmern vergeben haben, sei es für den Erwerb von Wohnimmobilien oder Unternehmensinvestitionen. Die niedrigen Bauzinsen während der Zeit der Negativzinsen waren historisch ebenfalls sehr günstig. Im Jahr 2021 konnte man beispielsweise für eine 20-jährige Baufinanzierung einen festen Sollzins von unter 1,5 Prozent erhalten. Diejenigen, die zu diesem Zeitpunkt einen solchen Vertrag abgeschlossen haben, sind nun also vor steigenden Kosten aufgrund höherer Zinsen geschützt. Die Banken und Sparkassen sind somit jedoch ihrerseits mit Krediten belastet, die ihnen zukünftig nur geringe Erträge einbringen werden. Um diese Einbußen auszugleichen, versuchen sie an anderen Stellen Geld einzusparen. Dies führt zur Enttäuschung der Sparer, hauptsächlich im Bereich der Tages- und Festgeldkonten.

Ein weiteres Argument der Sparkassen, warum sie keine höheren Zinssätze anbieten, ist der Schutz von Sparern, die ihre Einlagen auch während der Zeiten der Negativzinsen bei der Bank belassen haben. Die Banken und Sparkassen haben lange gezögert, diese Negativzinsen an ihre Kunden weiterzugeben. Erst als es betriebswirtschaftlich nicht mehr vertretbar war, haben sie begonnen, zunächst bei vermögenden Kunden Verwahrentgelte einzuführen, um die breite Masse der Sparer zu schützen. Im Verlauf der letzten drei Jahre wurden diese Grenzen allmählich nach unten angepasst, doch dies war ein relativ langer Prozess.

Tagesgeldzinsen Sparkasse – diese Konditionen gibt es

Bank Tagesgeldzinsen
Sparkasse Bochum 0,0 Prozent
Sparkasse Heidelberg 0,0 Prozent
Die Sparkasse Bremen AG 0,0 Prozent
Kreissparkasse Waiblingen 0,001 Prozent
Sparkasse Osterode am Harz 0,001 Prozent
Sparkasse Hannover 0,001 Prozent
Stadt und Kreissparkasse Leipzig 0,10 Prozent
(zwischen 1.500 Euro und 25.000 Euro)
Nassauische Sparkasse 0,2 Prozent (ab 50.000 Euro)
Stand- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach 0,2 Prozent
Saalesparkasse 0,25 Prozent
Sparkasse Bielefeld 0,25 Prozent
Sparkasse Essen 0,3 Prozent
Frankfurter Sparkasse 0,3 Prozent
Sparkasse Schwaben-Bodensee 0,3 Prozent
Sparkasse Pforzheim Calw 0,35 Prozent
Sparkasse Westmünsterland 0,4 Prozent (bis 50.000 Euro)
Sparkasse Dortmund 0,5 Prozent
Berliner Sparkasse 0,5 Prozent
Kreissparkasse Heilbronn 0,6 Prozent
Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau 0,6 Prozent (bis 50.000 Euro)
Sparkasse Hamburg 0,6 Prozent
Nord-Ostsee Sparkasse 0,75 Prozent
Sparkasse München 0,75 Prozent (bis 500.000 Euro)
Mittelbrandenburgische Sparkasse 0,75 Prozent
Sparkasse Dresden 0,75 Prozent
Kreissparkasse Köln 1,0 Prozent (bis 100.000 Euro)

Wichtig: Aufgrund der regionalen und teilweise unabhängigen Struktur der Sparkassen in Deutschland variieren die Höhe der Zinsen und die damit zusammenhängenden Konditionen erheblich. Um einen Überblick zu erhalten, haben wir für Sie die größten Sparkassen analysiert und ihre Zinssätze aufgelistet. Beachten Sie jedoch, dass diese oft an bestimmte Bedingungen geknüpft sind. Daher empfehlen wir sowohl Kunden als auch Interessierten, sich direkt bei der jeweiligen Sparkasse nach den genauen Konditionen zu erkundigen.

So funktioniert ein Tagesgeldkonto bei der Sparkasse

Sie haben in der Regel die Möglichkeit, Ihr Geld ganz einfach auf Ihr Tagesgeldkonto zu überweisen. Auszahlungen erfolgen dann auf Ihr ausgewähltes Referenzkonto, das oft ein Girokonto ist. Einige Institute bieten mittlerweile nur noch ein Tagesgeldkonto an, wenn Sie gleichzeitig auch ein Girokonto bei ihnen haben. Bei Filial- und Online-Tagesgeldkonten gibt es teilweise Unterschiede im Service. Bei einigen Banken können Kunden beispielsweise Bargeld auf ihre Filialkonten an Sparkassen-Geldautomaten einzahlen. Informationen darüber, wie Ihre Sparkasse dies handhabt, erhalten Sie auf deren Websites oder in den Filialen.

In der Regel ist es nicht möglich, direkt vom Tagesgeldkonto auf Konten anderer Inhaber zu überweisen. Dies liegt daran, dass ein Tagesgeldkonto für das Sparen gedacht ist und nicht für den alltäglichen Zahlungsverkehr. Daher können Sie Ihre Miete oder Einkäufe nicht (direkt) vom Tagesgeldkonto bezahlen.

Tipp: Falls Sie nicht möchten, dass die Sparkasse automatisch die Kapitalertragssteuer abführt, müssen Sie einen Freistellungsauftrag erteilen – vor allem, wenn die Zinsen wieder steigen.

Sparkassen als Vorreiter der steigenden Dispozinsen

Während die Sparkassen bei den Tagesgeldzinsen zurückhaltend sind, erheben sie umso höhere Zinssätze für den Dispokredit. Im Durchschnitt verlangen die Sparkassen stolze 11,2 Prozent Zinsen für den Dispo. Besonders herausragend ist die Sparkasse Bochum, die mit 14,33 Prozent pro Jahr einen überaus hohen Dispozins verlangt. Auf dem zweiten Platz landet die Kreissparkasse Waiblingen mit einem Dispozins von 14,00 Prozent. Dicht auf den Fersen ist die Sparkasse Osterode am Harz mit satten 13,69 Prozent Dispo. Eine geringe Entschädigung: die Bereitstellung des Dispokredits ist meistens kostenlos.

Hinweis: Der bundesweite Durchschnittszins für den Dispo liegt bei 10,8 Prozent – also deutlich niedriger als bei den Sparkassen.

Sind Ratenkredite eine Alternative?

Unabhängig von den hohen Dispozinsen der Sparkassen sollten Bankkunden, die regelmäßig ein Minus auf ihrem Konto haben, Dispokredite besser meiden. Stattdessen sind Ratenkredite in den meisten Fällen eine deutlich günstigere Alternative. Durch die Wahl eines Ratenkredits können Kunden erhebliche Einsparungen erzielen und somit viel Geld sparen.

Der wesentliche Unterschied zwischen einem Dispokredit und einem Ratenkredit besteht in den Zinskosten. Bei einem Dispokredit fallen in der Regel hohe Zinsen an, die häufig im zweistelligen Prozentbereich liegen. Dies kann bei längerer Inanspruchnahme des Dispokredits zu erheblichen finanziellen Belastungen führen. Im Gegensatz dazu bieten Ratenkredite deutlich niedrigere Zinssätze, die oft einstellig sind. Durch die Wahl eines Ratenkredits können Bankkunden von den günstigeren Zinsen profitieren und dadurch ihre finanzielle Situation verbessern.

Darüber hinaus ermöglicht ein Ratenkredit eine klare Strukturierung der Tilgung. Kunden wissen von Anfang an, wie hoch die monatlichen Raten sind und wann der Kredit vollständig zurückgezahlt sein wird. Dies bietet eine bessere Kontrolle über die finanzielle Planung im Vergleich zum Dispokredit, bei dem die Rückzahlung nicht festgelegt ist und das Minus auf dem Konto oft über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt.

Tagesgeldzinsen Sparkasse: Welche Alternativen bieten sich Anlegern?

Für Sparkassen-Kunden stellt sich die Frage, ob es einen Ausweg aus dem niedrigen Zinsumfeld gibt. Experten gehen davon aus, dass die Einlagenzinsen langfristig wieder steigen werden. Dennoch können die aktuellen Sparzinsen die Inflation nicht ausgleichen. Für kurzfristig verfügbares Geld, wie den Notgroschen oder für anstehende Ausgaben wie den Autokauf, kann ein gut verzinstes Tagesgeld aufgrund seiner Verfügbarkeit und Sicherheit weiterhin die richtige Wahl sein.

Unsere Empfehlung: Wenn Ihnen die Zinsen der Sparkasse zu niedrig sind, können Sie einen Anbieterwechsel in Betracht ziehen. Zinsstarke Angebote finden Sie in unserem großen Tagesgeld-Vergleich sowie Festgeld-Vergleich.

Aktien, ETFs und Co. – Auch eine gute Wahl?

Eine sinnvolle Alternative besteht darin, langfristig in Wertpapiere zu investieren. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Aktienmärkte sich in den kommenden Jahren erholen sollten. Bei Anlagen mit einem Zeitraum von mehr als zehn Jahren, primär im Rahmen der privaten Altersvorsorge, sollten Anleger auch global diversifizierte Aktien-ETFs in Betracht ziehen. Diese bieten bessere Renditechancen und ermöglichen eine breite Streuung des Anlageportfolios. Mit dem Königsweg des Fondssparens, einem ETF-Sparplan, können Sie auch in kleinen Schritten ein Vermögen aufbauen und langfristig von der Entwicklung der Aktienmärkte profitieren.

Neben Wertpapieren gibt es weitere Alternativen, die Anlegern zur Verfügung stehen. Dazu gehören beispielsweise Robo-Advisor-Vergleich, die eine automatisierte Anlagestrategie anbieten, oder der Kauf von Rohstoffen wie Gold als Inflationsschutz. Hebelprodukte wiederum richten sich an versierte Anleger, die von Kursschwankungen profitieren möchten. Darüber hinaus gewinnen auch Kryptowährungen zunehmend an Bedeutung und können – durch ihre Unabhängigkeit von Leitzinsen und Aktienmärkten – als Anlageoption in Betracht gezogen werden.

Aber: Bei der Wahl der richtigen Alternative ist es wichtig, Ihre individuellen Anlageziele, Risikobereitschaft und Anlagehorizont zu berücksichtigen.

Tagesgeldzinsen Sparkasse - das sollten Sie tun

1
Überprüfen Sie regelmäßig die aktuellen Tagesgeldzinsen bei Ihrer Sparkasse und vergleichen Sie diese mit anderen Banken und Anlageoptionen.
2
Erwägen Sie alternative Anlageformen wie langfristiges Wertpapiersparen, beispielsweise durch den Einsatz von Aktien oder global diversifizierten ETFs.
3
Sie möchten sich nicht viele Gedanken um Ihre Investition machen? Informieren Sie sich über Robo-Advisor, die eine automatisierte Anlagestrategie anbieten.
4
Betrachten Sie Rohstoffe wie Gold als möglichen Inflationsschutz und Diversifikation in Ihrem Anlageportfolio.
5
Seien Sie vorsichtig bei Hebelprodukten und Kryptowährungen, da diese mit höheren Risiken verbunden sein können und eine fundierte Kenntnis und Erfahrung erfordern.

Beitrag verfasst von:

JASMIN MENCIN – RATGEBER-REDAKTEURIN

Jasmin Mencin - Redakteurin finanzen.net RatgeberJasmin Mencin ist seit Anfang 2021 Teil der Ratgeber-Redaktion. Sie ist zuständig für die Themen Robo-Advisor, Neobroker und Kryptowährungen. Ihr Studium in den Fächern Germanistik und Pädagogik hat sie mit einem Master abgeschlossen. Während ihres Studiums sammelte sie bereits erste Erfahrungen als Content Writerin im Bereich Sprachen.

*Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.

🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.

Bildquelle: PhotoSGH / Shutterstock.com

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