Energiespartipps – wie Verbraucher auf hohe Gaspreise und steigende Ölpreise reagieren können
Haben Sie ein mulmiges Gefühl, wenn Sie an Ihre nächste Gasrechnung denken? Oder scheuen Sie den Blick auf die Tankanzeige Ihres Autos? Damit sind Sie momentan sicher nicht allein. Der Angriff Russlands auf die Ukraine lässt die Energiepreise nur so explodieren und sorgt bei allen Verbrauchern für Unmut und Unsicherheit zugleich. Wie Sie als Verbraucher reagieren können, um ihr Portemonnaie sowohl vor den steigenden Gas- und Ölpreisen als auch vor schwindelerregenden Spritpreisen schützen können, haben wir in unseren Spartipps für Sie zusammengefasst. Zu Beginn lesen Sie direkt das Wichtigste in Kürze sowie die spannendsten Empfehlungen unserer Redaktion!
Energiespartipps - Empfehlungen & Tipps
Energiespartipps - das Wichtigste in Kürze
Steigende Energiepreise – Fragen und Antworten
Viele Verbraucher sind von den schwindelerregenden Energiepreisen verunsichert. Um ein paar Fragezeichen in Ausrufezeichen zu verwandeln, haben wir die Antworten auf die wichtigsten Fragen im Folgenden kurz für Sie zusammengefasst.
Warum steigen die Energiepreise so enrom?
Der größte Preistreiber ist seit Februar 2022 insbesondere der Angriff Russlands auf die Ukraine. Normalerweise exportiert Russland sehr viel Öl, Gas und Kohle in die EU. Seit dem Krieg in der Ukraine sanktionieren einige große Volkswirtschaften jedoch die Einfuhr von russischer Energie. Während die USA bereits ein Importverbot für russisches Öl und Gas verhängt haben, ist Europa noch zurückhaltend, da es viel stärker von den russischen Importen abhängig ist.
Ein Blick in die Glaskugel ist unmöglich. Denn die Folgen des Krieges und die Auswirkungen auf die Angebote von Energieträgern sind für alle nur schwer einzuschätzen. Deshalb spielen bei der Preisbildung von Gas und Öl sowohl Ängste als auch Spekulationen eine fundamentale Rolle.
Was hat das Ganze mit der Inflation zu tun?
Die Inflation war schon zuvor ein monatelanges, weltweites und heiß diskutiertes Thema, das Verbraucher mit Sorge betrachteten. Wenn die Inflation steigt, müssen Verbraucher mehr Geld für dieselbe Ware oder Dienstleistung ausgeben.
Bereits zu Beginn des Jahres 2022 prognostizierten Experten steigende Preise für Öl, Gas und Strom, die die Teuerungsrate ankurbeln würden. Laut Energiemarktfachexperten der Bank of America müssten private Haushalte im Westen Europas 2022 im Schnitt mit zusätzlichen Kosten von rund 650 Euro für Energie rechnen. Das wären vergleichsweise bis zu 50 Prozent mehr als im Jahr 2020. Durch den andauernden Krieg in der Ukraine müsste diese Zahl wohl aber nach oben korrigiert werden.
Wichtig: Insbesondere der Ölmarkt gibt jedoch bei der Inflation die Richtung an. Durch strukturell höhere Rohölpreise steigen auch die Kosten für Sprit, Flugtickets und Heizöl. Einerseits wird die steigende Nachfrage nach Rohöl vom Aufschwung der Weltwirtschaft befeuert. Allerdings kann die Ölproduktion nicht so schnell ausgeweitet werden, da eine erhöhte Ölförderung vonseiten der Politik nicht gewünscht ist. Zuletzt macht sich auch der Sparkurs diverser börsennotierter Ölkonzerne bemerkbar.
Wie abhängig ist Deutschland von russischem Öl und Gas?
Vor allem im Hinblick auf Gaslieferungen sind Deutschland und die EU stark auf die russischen Importe angewiesen. So bezieht die EU beispielsweise knapp 40 Prozent ihrer Erdgaslieferungen von Russland. Der Anteil russischer Gasimporte nach Deutschland ist mit rund 55 Prozent sogar noch höher.

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Womit muss man rechnen, wenn Russland den Gashahn zudreht?
Die unmittelbarste Folge wäre wohl eine deutliche Steigerung der Preise. Davon wären wohl insbesondere sozial schwächere Haushalte betroffen. Durch gesetzliche Regelungen wären aber Haushalte grundsätzlich besonders geschützt.
Durch sogenannte Abschaltvereinbarungen mit industriellen Verbrauchern könnte zunächst einmal die Nachfrage nach Gas gedrosselt und damit der Markt entlastet werden. Allerdings könnte dieser Schritt das fehlende Gas nicht gänzlich ersetzen. Das könnte dazu führen, dass auch private Verbraucher sparen und den Verbrauch ihrer Heizungen beispielsweise drosseln müssten.
Bei ausbleibenden Gaslieferungen wäre es trotzdem möglich, einen Teil der benötigten Gasmenge kurz- und mittelfristig zu ersetzen. Beispielsweise könnten sich die EU-Staaten im europäischen Erdgas-Versorgungssystem gegenseitig unterstützen. Außerdem könnte Deutschland anstatt aus Russland Erdgas auch aus Norwegen oder Nordafrika in begrenztem Umfang beziehen. Zusätzlich würde die Möglichkeit bestehen, Gasspeicher in Deutschland anzuzapfen.
Eine weitere Alternative wäre, Flüssiggas anteilig aus dem europäischen Pipeline-Netz zu importieren. Allerdings fehlt es dafür in Deutschland noch an einiger Infrastruktur. Um beispielsweise Flüssiggas direkt aus den USA importieren, entladen und verarbeiten zu können, plant die deutsche Bundesregierung den Ausbau von zwei Schiff-Terminals in Norddeutschland.
Die Angst vor einem kalten Winter: Hat Deutschland genug Reserven?
Zum Jahreswechsel waren die deutschen Gasspeicher zu rund 66 Prozent gefüllt. Die Bundesregierung konnte die Füllstände der Speicher jedoch bereits anhand verschiedener Maßnahmen sowie Zukäufe stabilisieren. Mit diesen Reserven käme man nun sicher über den Winter. Außerdem sei den deutschen Verbrauchern die Gasversorgung gesichert, falls die Preise weiter steigen oder die russische Gasversorgung reduziert oder gar eingestellt werden sollte.
Hinweis: Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck versicherte den deutschen Bürgerinnern und Bürgern mit Nachdruck: „Wir werden alles dafür tun, dass Deutschlands Energieversorgung sicher ist“. Auch für den nächsten Winter würde man jetzt schon weitere Maßnahmen auf den Weg bringen.
Was tut Deutschland, um von russischer Energie unabhängig zu werden?
Auch wenn sowohl Deutschland als auch die EU weiterhin auf russische Energielieferungen setzen, soll schnellstmöglich eine größere Unabhängigkeit von Russlands Energien erreicht werden. Insbesondere für Flüssiggas sollen zuverlässige Partner außerhalb Russlands gefunden werden. Ist eine Infrastruktur dafür erst einmal hergestellt, könnte diese auch für den Transport von grünem Wasserstoff genutzt werden. Durch den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien soll zudem mehr Energie im eigenen Land produziert werden, um zusätzlich die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Gas, Öl oder Kohle zu fördern. Zuletzt soll eine verbesserte Energieeffizienz von Gebäuden und Industrieprozessen in Zukunft dafür sorgen, dass der Verbrauch von Energie minimiert wird.
So will Deutschland die Verbraucher entlasten! - schon gewusst?
Die Ampel-Koalition hat Ende März 2022 ein Entlastungspaket für alle Verbraucher auf den Weg gebracht. Konkret sollen die Spritsteuern für drei Monate gesenkt werden - Diesel um 14 Cent, Benzin um 30 Cent pro Liter. Außerdem soll es für drei Monate ein Nahverkehrsticket geben, welches ledigich neun Euro pro Monat kosten soll. Verbraucher mit einem einkommenssteuerpflichtigen Job erhalten im Laufe des Jahres eine einmalige "Energiepauschale" von 300 Euro mit ihrem Gehalt ausgezahlt. Zuletzt soll es auch für Empfänger von Sozialleistungen eine zusätzliche Einmalzahlung von 100 Euro geben.
Weitere Möglichkeiten stehen noch zur Debatte. So soll es beispielsweise eine Aufteilung der CO2-Heizkosten zwischen Mietern und Vermietern geben. Des Weiteren plant die Bundesregierung einen Sofortzuschlag für Kinder. Außerdem gehört zu den konkret geplanten Maßnahmen eine vorgezogene Abschaffung der EEG-Umlage.
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Energiespartipps: So sparen Sie beim Gas und Öl
Laut dem Umweltbundesamt verbraucht das Heizen im Haushalt mit knapp 70 Prozent am meisten Energie. Gleichzeitig sind die Preise für Gas um mehr als 20 Prozent im ersten Quartal von 2022 gestiegen – ein neues Rekordhoch. Doch bereits mit einfachen Mitteln lässt sich schon Gas und Öl sparen und der CO₂-Ausstoß senken.
Heizkosten sparen - Einfache Tricks schnell erklärt
Die richtige Heizung macht den Unterschied
Eine neue Heizung anzuschaffen klingt erstmal teuer, könnte jedoch in Zeiten steigender Gaspreise durchaus sinnvoll und rentabel sein. Denn alte Heizungsanlagen sind zumeist nicht besonders energieeffizient und unnötige Kostenfresser. Für energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen können Sie unter bestimmten Voraussetzungen Kredite oder Zuschüsse bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen. Neben den Bundesländern bieten auch Kommunen und so manche Energieversorger zusätzliche Förderungen an.
Doch die Auswahl neuer Heizungstechniken ist riesig: ob Wärmepumpe, Brennstoffzelle oder Blockheizkraftwerk. Verschiedene hybride Systeme können inzwischen auch zwei Energieträger kombinieren, beispielsweise erneuerbare Energien, wie Solarenergie, mit einer Erdgasheizung. Allerdings eignet sich nicht jede Technik für jedes Haus. Als Eigentümer sollten Sie sich zuvor ausführlich informieren und beraten lassen.
Unsere Empfehlung: Die Lebensdauer eines Heizkessels beträgt im Schnitt circa 20 Jahre. Planen Sie einen Austausch dennoch frühzeitig, bevor Ihre Heizanlage kaputtgehen sollte. Als Eigentümer haben Sie so genügen Zeit, sich in Ruhe über passende Fördermittel und verschiedenen Techniken zu informieren.
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Energiespartipps: Beim Tanken clever sparen
Bei den steigenden Spritpreisen lässt der eine oder andere Verbraucher sein Auto doch lieber mal in der Garage stehen. Aber was, wenn man darauf angewiesen ist, um beispielsweise zur Arbeit zu fahren? Mit unseren Tipps können Sie den Verbrauch Ihres Autos senken und damit auch beim Tanken clever sparen.
Spritkosten sparen - einfache Tricks schnell erklärt
Diesen Einfluss hat der Staat auf die Spritpreise
So mancher Verbraucher hat sich schon beklagt, dass die erhöhten Spritpreise von der Politik gewollt seien. Und tatsächlich hat die Bundesregierung verschiedene Möglichkeiten, um auf die Benzin- und Dieselpreise einwirken zu können. So sollen beispielsweise die Steuern gesenkt werden.
Wissenswert: Beim Tanken zahlen Sie als Kunde in Deutschland zwei wichtige Steuerarten: zum einen die Mehrwertsteuer und zum anderen die Energiesteuer. Diese Steuern machen rund die Hälfte des Preises aus. Das Tanken wäre folglich nur noch halb so teuer, wenn diese Steuern gesenkt oder ausgesetzt werden würden. Außerdem gibt es noch die EBV- sowie die CO₂-Abgabe. Vergleichsweise sind jedoch beide Abgaben eher gering.
Die besten Energiespartipps für den Alltag
Wenn Sie mit weniger Energie im Alltag auskommen, können Sie Ihre Kosten gering halten. Ob mit kleinen Änderungen, den passenden Geräten oder mit guten Investitionen: Energie sparen ist einfach und Sie können das in Ihrem Alltag auch!
Mit kleinen Änderungen großes bewirken
Energiesparlampen hören sich vielleicht toll an, verbrauchen aber mehr Strom als LEDs. Wenn Sie den Fernseher oder Computer nicht mehr benötigen, ist es außerdem energiesparender, die Geräte auszuschalten, anstatt sie im Stand-by-Modus zu lassen. Auch wenn das Handy voll geladen ist, sollte man das Ladekabel aus der Steckdose ziehen. Insbesondere im Sommer können Sie anstatt des Wäschetrockners auch eine Wäscheleine verwenden – die Sonne tut den Rest. Wenn Sie der kleine Hunger plagt, sollten Sie sowohl Kühl- als auch Gefrierschrank nie zu lange geöffnet lassen.
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Nicht an den Geräten sparen, sondern richtig mit ihnen
Um Energie zu sparen, sollten Sie Ihre Geräte wie Gastherme oder Heizkessel regelmäßig warten lassen. Kleine Alltagshelfer wie die Kaffeemaschine, der Wasserkocher oder auch die Waschmaschine sollten Sie regelmäßig entkalken, um die Lebenszeit der Geräte zu verlängern und Energie zu sparen. Vor allem beim Kühlschrank und dem Gefrierfach ist es wichtig, sie regelmäßig abzutauen.
Mit cleveren Investitionen erfolgreich sparen
Große Investitionen müssen natürlich gut überlegt sein und sollten Ihr Budget niemals überziehen. Dennoch ist es hin und wieder eine Überlegung wert, alte Geräte gegen neue, effizientere auszutauschen. Der Kühlschrank beispielsweise sollte nach zehn Jahren auf den Prüfstand gestellt werden. Induktionsplatten sind gute Alternativen zu alten Elektro-Herden, da sie nur halb so viel Strom benötigen. Zuletzt könnten Sie mit einer Photovoltaikanlage Ihren eigenen Strom erzeugen – diese gibt es inzwischen schon in kleinen Ausführungen für den Balkon oder auch für das Dach.
Energiespartipps - das sollten Sie tun
Beitrag verfasst von:
Jasmin Mencin ist seit Anfang 2021 Teil der Ratgeber-Redaktion. Sie ist zuständig für die Themen Robo-Advisor, Neobroker und Kryptowährungen. Ihr Studium in den Fächern Germanistik und Pädagogik hat sie mit einem Master abgeschlossen. Während ihres Studiums sammelte sie bereits erste Erfahrungen als Content Writerin im Bereich Sprachen.
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🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.
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Bildquelle: Africa Studio / Shutterstock.com
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