APA ots news: FMA erwartet nach Auslaufen der KIM-V solide...

26.06.25 09:18 Uhr

APA ots news: FMA erwartet nach Auslaufen der KIM-V solide Wohnkreditvergabe mit Hausverstand

Maßvolle, international übliche Vorgaben für Eigenmittel,

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Schuldendienst und Laufzeit sind kein Hemmschuh für gesundes

Kreditwachstum - doch sie beugen Blasenbildung vor

Wien (APA-ots) - Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA)

veröffentlicht heute

ein Rundschreiben zur soliden Vergabe von privaten

Wohnimmobilienkrediten (WIK-Rundschreiben), das den Rahmen für die

Kreditvergabe nach dem Auslaufen der KIM-Verordnung am 30. Juni 2025

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festlegt. Damit setzt die FMA einen Auftrag des

Finanzmarktstabilitätsgremiums um.

Kernstück des Rundschreibens sind im Einklang mit der Empfehlung

des FMSG die drei einfachen Grundregeln für die Kreditvergabe, die

mit der KIM-V etabliert wurden: 1. Eigenmittel mitbringen (konkret:

maximal 90% Beleihungsquote), 2. bei der Höhe der Kreditrate

vorsichtig bleiben (maximal 40% des Jahres-Nettoeinkommens) und 3.

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möglichst vor der Pension schuldenfrei sein (maximale Laufzeit 35

Jahre). Derartige Regeln sind in vielen Ländern der EU und auf der

ganzen Welt bei Wohnbaukrediten Standard und die konkrete Bemessung

ist vergleichsweise moderat.

"Wohnbaukredite sind heuer in Österreich der einzige Bereich, in

dem das Kreditvolumen ordentlich wächst", so die Vorstände der FMA,

Helmut Ettl und Eduard Müller. "Von Jänner bis April sind sie um zwei

Drittel auf 5,2 Milliarden gestiegen - vor allem dank der derzeit

sinkenden Zinsen. Es ist offensichtlich, dass solide Vergabestandards

mit Hausverstand ein gesundes Kreditwachstum nicht behindern."

Was sich mit dem Auslaufen der KIM-V ändert, ist, dass Banken von

diesen drei Vorgaben nun abweichen können, solange trotzdem eine

solide Kreditvergabe gewährleistet ist. Das Rundschreiben definiert

daher auch die Voraussetzungen für Abweichungen von diesen Vorgaben.

Die Vorgaben werden aber weiterhin von der FMA als Richtwert für die

solide Kreditvergabe angesehen. Wenn Banken von diesen Vorgaben

abweichen, müssen sie zeigen können, dass dieser größere

Risikoappetit durch ihre Risikostrategie gedeckt ist, was indes ein

höheres Kapitalerfordernis bedeuten kann.

Das Grundproblem, das die KIM-V überhaupt notwendig machte, war

das seit 2010 massive Auseinanderdriften von Immobilienpreisen und

Einkommen in Österreich. Diese auch in Europa ungewöhnliche

Fehlentwicklung hat sich in den letzten beiden Jahren zwar

zurückgebildet, Immobilien sind aber immer noch deutlich

überbewertet. "Hier besteht weiter ein Potenzial für die Entwicklung

von Systemrisiken, etwa wenn einer starken Preisentwicklung mit

überschießender Kreditvergabe begegnet würde", so der FMA-Vorstand.

"Auch ein Absinken der zuletzt sehr soliden Eigenkapitalquoten bei

österreichischen Banken könnte dazu führen, dass das FMSG eine

Maßnahme wie die KIM-V wieder in Betracht ziehen muss."

Das Rundschreiben finden Sie auf der FMA-Webseite unter dem

folgenden Link: https://www.fma.gv.at/fma/fma-rundschreiben/

Rückfragehinweis:

Finanzmarktaufsicht (FMA)

Boris Gröndahl

Telefon: +43 676 8824 9995

E-Mail: boris.groendahl@fma.gv.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom

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