Wie Nicolas Darvas Aktien verkaufte
Letzte Woche hatten wir Ihnen an dieser Stelle, liebe Leser, die Handelsstrategie von Nicolas Darvas vorgestellt, einem ungarischen Tänzer, der in den 1950er Jahren an der Wall Street knapp zweieinhalb Millionen Dollar verdiente.
Was die Darvas-Strategie so interessant macht, ist die ausschließliche Fokussierung auf Aktien, die nahe ihrem Mehrjahreshoch oder Allzeithoch notieren. Wer der Darvas-Strategie folgt, steht in Bärenmärkten wie zum Beispiel während der Finanzkrise 2008 passiv an der Seitenlinie, weil so gut wie keine neuen Kaufsignale auftreten. Sobald wieder der Bulle die Oberhand gewinnt, kommen nach und nach die ersten Aktien zum Vorschein, die auf neue Mehrjahreshochs vorstoßen und dadurch ein Darvas-Kaufsignal auslösen. Wenn Sie daran interessiert sind, eine Aktienauswahl nach der Darvas-Methode zu treffen, dürfen wir Sie auf die „finanzen.net Chartanalyse-Software“ verweisen, die sämtliche Darvas-Kaufkandidaten am deutschen Aktienmarkt in Echtzeit identifiziert und Ihnen anzeigt.
Nun wollen wir die Frage klären mit welchen Stopp-Loss Regeln Nicolas Darvas arbeitete. Für den Ungar war zu jedem Zeitpunkt klar, dass die Risikominimierung im Vordergrund stehen musste. Jeder sollte sich darüber bewusst sein, dass wer hohe Belohnungen erwartet auch bereit sein muss gewisse Risiken einzugehen. Das Ziel bei Börsengeschäften muss es jedoch sein, die Risiken zu minieren. Da eine bullische Aktie, die nach einer Phase des Kräftesammelns die obere Begrenzung der Darvas-Box durchbricht, kaum dazu neigen wird unter ihren Ausbruchspunkt zurückzufallen, platzierte Darvas den ersten Stopp-Loss Kurs knapp unterhalb des Einstieges. Er beschreibt seine Vorgehensweise konkret am Beispiel einer Aktie, die in der 35/40 Box pendelt, wobei 40 den historische Höchstkurs darstellt: „ ..platziere ich gleichzeitig mit meiner Stopp-Buy Order bei 40,125 Dollar eine Stopp-Loss Order bei 39,875 Dollar. Für meine Zwecke und bis die Abmessung einer neuen, höher gelegenen Box bestimmt werden können, wird ein Kurs von 39,875 Dollar zur Sicherheitslinie“. (Darvas (2005, S. 164))
Den ersten Stopp-Kurs setzte Darvas also knapp unter dem Ausbruchsniveau. Wenn der Ausbruch abverkauft wurde und die Aktie zurückkam, bedeutete das nur einen kleinen Verlust. Wenn der Ausbruch jedoch gelang und die Aktie zu einem Bullen wurde, der vor Stärke nur so strotzte und mehrere Wochen lang galoppierte, wuchsen aus den Anfangs kleinen Gewinnen in starken Haussephasen sehr schnell große Gewinnpositionen heran. In diesem Fall ging es darum, die vorhandenen Gewinnpotenziale so gut wie möglich auszureizen. Man kann einer Aktie kaum ansehen wann sie ihren absoluten Höchststand erreichen würde. Die Wall Street wird von vielen Spielern bevölkert, die imstande sind, Wertpapiere in ungeahnte Höhen zu treiben. Darvas verkaufte deshalb nie in steigende Notierungen hinein, sondern wählte als Gewinnabsicherung einen Trailing-Stop, den er knapp unter dem Boden der jeweils obersten Box platzierte, die sich fertig ausgebildet hatte. Er schreibt: „Mein Kompromiss sah vor, so nahe wie möglich am Kursgipfel zu verkaufen, insbesondere an dem Punkt, an dem die Aktie ihre höchste Box erreicht hatte, sich dann in ihrer Bewegung umkehrte, und einen Abwärtstrend einschlug, indem sie den Boden erste obersten Box nach unten durchbrach.“ (Darvas (2005, S. 165))
Konkrete Anwendung der Stopp-Regeln am Beispiel von Cropenergies
Im vorigen Artikel zur Darvas-Strategie stellten wir Ihnen die Aktie des Bioethanol-Produzenten Cropenergies als Darvas-Kaufkandidat vor. Das Darvas-Kaufsignal wurde dann wenig später zu 6,25€ ausgelöst. Eine Stopp-Loss Order im Sinne Darvas war das bisherige Tagestief bei 6,10€. Cropenergies stieg, getrieben von Anschlusskäufen innerhalb weniger Tage auf 6,71€ in der Spitze. Gestern am Donnerstag, den 04. März, machten Meldungen über einen schlechten Absatz der Benzinsorte E10 die Runde. Der Aktienkurs geriet deutlich unter Druck und der Stopp-Loss Kurs bei 6,10€ wurde ausgelöst.
Zooplus ist ein aktueller Darvas Kaufkandidat
Die „finanzen.net Chartanalyse Software“ identifiziert heute die Zooplus-Aktie als Darvas-Kaufkandidat. Die obere Begrenzung der Darvas-Box verläuft bei 64,50€. Das Unternehmen ist Europas führender Online Händler im Bereich Heimtierbedarf. Im Geschäftsjahr 2010 konnte Zooplus die Gesamtleistung um 49% auf 185 Mio. € steigern. Das Unternehmen ist bislang jedes Jahr in absoluten Zahlen stärker gewachsen als im Vorjahr und zuletzt zeigte sich der Finanzvorstand im Interview mit dem Deutschen Anlegerfernsehen zuversichtlich, dieses Wachstumstempo beizubehalten. In den kommenden ein bis zwei Jahren ist es das Ziel des Zooplus-Managements mit einer schwarzen Null zu wachsen und Marktanteile zu gewinnen. Erst dann soll der Fokus auf die Steigerung der Gewinnmarge gelegt werden. Der Börsenwert beträgt 176 Mio. €. Burda ist mit 50,1% Anteil Großaktionär.

Fazit: Die „finanzen.net Chartanalyse Software“ ermöglicht die systematische Umsetzung der Handelsstrategie von Nicolas Darvas.
Literatur
Nicolas Darvas (2005), „Das Wall-Street-Casino. So machen Sie mit Aktien ein Vermögen und behalten es auch.“ (Kulmbach: Börsenmedien AG).
Hinweis nach WPHG §34b zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte: Redakteure, die an der Erstellung dieses Artikels beteiligt waren, besitzen eventuell Positionen in den genannten Wertpapieren oder handeln diese regelmäßig.
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