GfK: Verbraucherstimmung in Deutschland ohne klaren Trend

26.06.25 07:59 Uhr

Von Andreas Plecko

DOW JONES--Die Verbraucherstimmung in Deutschland präsentiert sich ohne klaren Trend. Der von GfK und NIM ermittelte Konsumklima-Indikator prognostiziert für Juli im Vergleich zum Vormonat (revidiert -20,0 Zähler) einen leichten Rückgang um 0,3 Zähler auf minus 20,3 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf minus 19,0 Punkte erwartet. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen verbessern sich. Im Gegensatz dazu bleibt die Anschaffungsneigung nahezu unverändert und die Sparneigung nimmt zu. Vor allem die steigende Sparneigung verhindert, dass das Konsumklima seine Erholung fortsetzen kann. Der Sparindikator steigt um 3,9 Zähler und klettert mit aktuell 13,9 Punkten auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr.

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"Nach zuvor drei Anstiegen in Folge muss das Konsumklima damit wieder einen kleinen Dämpfer hinnehmen", erklärte Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. "Dafür ist vor allem die gestiegene Sparneigung verantwortlich, die die positiven Impulse durch verbesserte Einkommensaussichten derzeit konterkariert. Eine hohe Sparneigung der Konsumenten ist auch Ausdruck ihrer anhaltenden Verunsicherung und damit fehlender Planungssicherheit. Letztere ist für die Konsumenten vor allem für größere Anschaffungen bzw. Ausgaben entscheidend."

Die Einkommensaussichten der deutschen Verbraucher bleiben klar auf Erholungskurs. Der Einkommensindikator steigt zum vierten Mal in Folge. Nach einem Plus von 2,4 Zählern klettert er auf einen Wert von 12,8 Punkten. Im Gegensatz zu den verbesserten Einkommensaussichten bleibt die Anschaffungsneigung eher verhalten. Der Indikator gewinnt mit einem Plus von 0,2 Zählern nur sehr bescheiden hinzu und weist gegenwärtig minus 6,2 Punkte auf.

Aus Sicht der Verbraucher verstärken sich die Signale für eine Erholung der deutschen Wirtschaft in den kommenden Monaten. Der Konjunkturindikator klettert nach einem deutlichen Plus von 7 Zählern auf 20,1 Punkte. Dies ist der höchste Wert seit Ausbruch des Ukraine-Krieges.

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Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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June 26, 2025 02:00 ET (06:00 GMT)