MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold 3.327,38 3.320,85 +0,2% 6,53 +28,4%
Silber 30,96 30,94 +0,1% 0,02 +12,0%
Platin 1.136,42 1137,22 -0,1% -0,80 +28,1%
Kupfer 4,89 4,87 +0,3% 0,01 +18,1%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
(Angaben ohne Gewähr)
Gold war als sicherer Hafen nicht mehr gesucht und der schwache Dollar sorgte kaum für Unterstützung. Die Feinunze verbilligte sich um 46 Dollar auf 3.324.
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USA - Geldpolitik
Der geldpolitische Kurs der US-Notenbank ist nach Ansicht des Präsidenten der New Yorker Fed, John Williams, in Anbetracht der anhaltenden Unsicherheit mit Blick auf Zölle und Inflation "absolut angemessen". Damit sprach sich Williams gegen die jüngsten Forderungen einiger Mitglieder des Offenmarktausschuss aus, eine Zinssenkung im Juli in Erwägung zu ziehen. Es gebe zwar Anzeichen für eine Abkühlung der Gesamtinflation, aber auch Grund zur Besorgnis über längerfristige Preistrends.
USA - Geldpolitik
Notenbankchef Jerome Powell befürchtet zwar nicht, dass die offiziellen Wirtschaftsstatistiken der USA unzuverlässig geworden sind, ist über den Trend aber nicht glücklich. Laut einem Bericht des Wall Street Journal beeinträchtigt Personalmangel die Fähigkeit zur Durchführung der umfangreichen monatlichen Erhebungen zur Berechnung der US-Inflationsdaten.
USA - Handelspolitik/Zölle
Die USA werden nach den Worten von Kevin Hassett, Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats, keine Handelsabkommen mit dem Ausland ankündigen, solange das massive Steuer- und Ausgabengesetz der Republikaner nicht den Kongress passiert hat. Er stellte Handelsabkommen um den 4. Juli herum in Aussicht, dem von den Republikanern angestrebten Termin für die Verabschiedung des Steuergesetzes. Viele Gesetzgeber haben jedoch angedeutet, dass die endgültige Verabschiedung länger dauern könnte. Die Regierung hat sich selbst eine Frist bis zum 9. Juli gesetzt, um die reziproken Zölle Trumps zu vermeiden, doch ohne eine Einigung könnte auch diese Frist nach hinten verschoben werden.
SCHULDEN USA
Die US-Administration bereitet nach Aussage von George Saravelos, Chefdevisenstratege der Deutschen Bank, eine Reihe von Maßnahmen vor, die die Tragfähigkeit der US-Staatsschulden absichern sollen. Dieses von ihm "Pennsylvania Plan" genannte Vorhaben sehe eine strategische Umschichtung von US-Treasuries von ausländischen in inländischen Hände, eine zunehmende finanzielle Repression im Inland, ein starke Förderung von Dollar-Stablecoins sowie einen zunehmenden Druck auf die Fed vor, die Zinsen zu senken, und den US-Dollar zu schwächen, urteilt Saravelos.
HANDELSPOLITIK CHINA
Der chinesische Premierminister Li Qiang hat dazu aufgerufen, sich der wirtschaftlichen Entkopplung zu widersetzen und Handelskonflikte angesichts steigender Handelsbeschränkungen durch Konsultationen zu lösen. "wenn die Weltwirtschaft mit Schwierigkeiten konfrontiert ist, brauchen wir nicht das Gesetz des Dschungels, bei dem die Starken die Schwachen ausplündern, sondern Zusammenarbeit und gegenseitigen Erfolg, damit beide Seiten gewinnen", sagte Li in einer Grundsatzrede auf dem "Summer Davos" in Tianjin.
AUTOMARKT EUROPA
Der europäische Automarkt ist im Mai kaum von der Stelle gekommen. Wie die Herstellervereinigung Acea mitteilte, lagen die Pkw-Neuzulassungen in der EU, der Freihandelszone Efta und Großbritannien mit rund 1,113 Millionen Fahrzeugen um 1,9 Prozent über dem Vorjahreswert. In der EU sowie in Großbritannien zog die Nachfrage nach Neuwagen um 1,6 Prozent an. Die Freihandelszone Efta hingegen wies ein Plus von 10,5 Prozent aus. Die Entwicklung nach Antriebsarten zeigte sich im Mai erneut sehr unterschiedlich: Während der Absatz von Benzin- und Dieselfahrzeugen in der EU, der Freihandelszone Efta und Großbritannien um 19,5 bzw. 27,6 Prozent zurückging, legten die Neuzulassungen von batterieelektrischen Fahrzeugen um 27,2 Prozent zu. Der E-Auto-Pionier Tesla konnte davon jedoch nicht profitieren und verzeichnete einen Rückgang der Neuzulassungen um 27,9 Prozent. Plug-in-Hybride kamen im Mai auf ein sattes Absatzplus von 46,1 Prozent. Unter den deutschen Herstellern wies BMW mit 5,6 Prozent den stärksten Anstieg der Neuzulassungen aus, gefolgt von Volkswagen mit 3,4 Prozent und Mercedes-Benz mit 1,9 Prozent.
FORMYCON
hat insbesondere bei institutionellen Investoren ein starkes Interesse an seiner angekündigte Unternehmensanleihe verzeichnet, so dass der Angebotszeitraum verkürzt wird.
SÜDZUCKER
Stephan Meeder, Finanzvorstand von Südzucker, kritisiert die Brüsseler Handelspolitik. "Die EU versucht freien Marktzugang für Automotive, Pharma, Maschinen, Anlagen usw. zu anderen Regionen zu bekommen", sagt er der Börsen-Zeitung. Im Gegenzug sei sie "immer bereit, Zugeständnisse bei der Landwirtschaft zu machen." Zuletzt habe sich das im Abkommen mit der südamerikanischen Zollunion und Freihandelszone Mercosur gezeigt. So dürfe nun Zucker aus Brasilien zollfrei in die EU eingeführt werden, der nicht den strengen Nachhaltigkeitsanforderungen in der EU unterliege. Auch mit der Handelspolitik Londons ist Meeder unzufrieden: Durch das jüngste Abkommen mit den USA seien die zwei großen Ethanolwerke in Großbritannien - eines gehört der Südzucker-Tochter Cropenergies - nicht mehr wettbewerbsfähig, sagt Meeder.
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June 25, 2025 01:36 ET (05:36 GMT)