ROUNDUP/Irans Außenminister: Wer Israels Angriff rechtfertigt, ist Komplize
GENF (dpa-AFX) - Irans Außenminister Abbas Araghtschi hat die internationale Gemeinschaft im UN-Menschenrechtsrat aufgerufen, die Angriffe Israels auf sein Land zu verurteilen. "Jede Rechtfertigung dieses ungerechten und verbrecherischen Krieges käme einer Komplizenschaft gleich", sagte der Minister kurz vor dem geplanten Treffen mit den Außenministern von Deutschland, Frankreich und Großbritannien sowie der EU-Außenbeauftragten in Genf. Er wolle jedes Mitglied des Gremiums an seine Verantwortung erinnern, "um dieser schweren Ungerechtigkeit die Stirn zu bieten".
"Diese Nation ist einer unerhörten Aggression ausgesetzt", sagte der Minister. Er warf Israel im Hinblick auf den Krieg in Gaza Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Der UN-Menschenrechtsrat hält aktuell seine mehrwöchige Sommersitzung ab.
Seit Beginn des Krieges zwischen dem Iran und Israel sind nach offiziellen Angaben in Israel 24 Menschen durch die iranischen Angriffe getötet sowie mehr als 1,200 verletzt worden. Im Iran kamen nach Angaben des in den USA ansässigen Menschenrechtsnetzwerks HRANA bei den Angriffen bislang mehr als 650 Menschen ums Leben; mehr als 2.000 seien verletzt worden. Die Aktivisten stützen sich auf Informanten und öffentlich zugängliche Quellen. Die Regierung selbst veröffentlicht keine Zahlen zu Verletzten und Todesopfern.
Während der Krieg zwischen Israel und Iran in die zweite Woche geht, bemühen sich die europäischen Außenminister in Genf um Deeskalation. Ein Ziel von Johann Wadephul (Deutschland), Jean-Noël Barrot (Frankreich) und David Lammy (Großbritannien) sowie der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas ist es, den Iran zum Einlenken bei seinem Atomprogramm zu bewegen und von Kernwaffen fernzuhalten./al/DP/nas