Aktien Asien: Richtungslos - US-Schläge gegen Iran schrecken Anleger nicht

23.06.25 08:59 Uhr

TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Asiens wichtigste Börsen haben sich am Montag bei uneinheitlicher Tendenz wenig beeindruckt von den jüngsten US-Luftschlägen auf iranische Atomanlagen gezeigt. Die Kursverluste in Tokio und Sydney hielten sich in Grenzen, und an Chinas Handelsplätzen standen sogar Gewinne zu Buche. Nun warten die Anleger Marktbeobachtern zufolge auf die Reaktion des Iran. Dieser hatte den USA bereits mit Konsequenzen gedroht.

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Zu möglichen Gegenschlägen des Irans könnten weitere Luftangriffe auf Israel, Attacken auf US-Truppen im Nahen Osten, Terroranschläge in den USA sowie eine Schließung der Schifffahrtsstraße von Hormus gehören. US-Außenminister Marco Rubio warnte Teheran davor, die für Öltransporte aus dem Persischen Golf wichtige Seeroute zu blockieren. Zugleich gab sich Washington weiter gesprächsbereit gegenüber Teheran. Anders als US-Präsident Donald Trump signalisierten Rubio, Verteidigungsminister Pete Hegseth und Vizepräsident JD Vance zuletzt, mit den Angriffen keinen Sturz der iranischen Führung anzustreben.

Ob der Iran Vergeltung üben wird, bleibt abzuwarten. Fraglich ist, ob das Land nach den massiven Raketenangriffen auf Israel und der Zerstörung vieler seiner Abschussrampen und Raketenlager durch die israelische Luftwaffe, die ihre Luftangriffe fortsetzte, überhaupt noch zu größeren Angriffen in der Lage ist. Deutlicher als bei den Aktienkursen machte sich die Nervosität am Markt bei den gestiegenen Ölpreisen bemerkbar.

Die derzeitige Unsicherheit "wird schnell zur neuen Normalität für die Märkte", kommentierte Josh Gilbert, Marktanalyst beim Finanzdienstleister eToro in Sydney. "Daher erwarte ich eine relative Ruhe - es sei denn, die Spannungen nehmen weiter zu, was durchaus möglich ist." Doch auch ohne eine weitere Eskalation dürfte die Kombination aus schwankungsanfälligen Ölpreisen und der erneuten Unsicherheit ausreichen, um die Risikobereitschaft in Grenzen zu halten.

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Der japanische Leitindex Nikkei 225 verlor 0,13 Prozent auf 38.354,09 Punkte. In Tokio stand neben der Entwicklung in Nahost der hiesige Einkaufsmanagerindex der Bank Jibun im Fokus. Der Stimmungsindikator für den Industriesektor stieg im Juni erstmals seit über einem Jahr und erreichte einen Wert von mehr als 50 Punkten, was auf eine etwas zunehmende wirtschaftliche Aktivität hindeutet. Der ebenfalls gestiegene Indikator für die Dienstleistungsbranche liegt noch etwas deutlicher über dieser Wachstumsschwelle.

Für den australischen S&P/ASX 200 (S&P ASX 200) ging es zu Wochenbeginn um 0,36 Prozent auf 8.474,90 Punkte bergab.

Der CSI-300-Index (CSI 300) mit den wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandsbörsen gewann hingegen 0,34 Prozent auf 3.859,60 Punkte. Der Hang-Seng(Hang Seng)-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong schaffte ein Plus von 0,52 Prozent auf 23.653,78 Punkte. Chinas Führung kritisierte die US-Schläge gegen den Iran und betonte erneut seine Bereitschaft, internationale Bemühungen zur Wiederherstellung des Friedens im Nahen Osten zu unterstützen./gl/stk