Außenhandelsverband hofft auf Langfrist-Lösung in US-Etatstreit
BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Exportwirtschaft hat sich erleichtert über die Einigung im US-Haushaltsstreit gezeigt. Der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, Anton Börner, sieht das Problem ausufernder US-Schulden und lähmender Dauerstreitereien in Washington aber nicht behoben. "Die Probleme sind nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben", sagte der BGA-Chef am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin.
"Hoffentlich erleben wir nicht das gleiche Theater im Januar wieder." Es könne nicht sein, dass 40 Abgeordnete die gesamte Welt in Geiselhaft nehmen, sagte Börner mit Blick auf republikanische Vertreter der erzkonservativen Tea Party. Ein solches Schauspiel sei für die größte Volkswirtschaft der Welt unwürdig. Die Amerikaner seien endlich aufgefordert, eine tragfähige Lösung auszuhandeln.
Die führende Rolle der US-Wirtschaft und des Dollar als die Leitwährung weltweit sieht Börner in den nächsten Jahren nicht gefährdet - selbst wenn dieses Schauspiel noch ein paar Mal über die Bühne gehe. Zwar machten sich Investoren Gedanken. Der Dollar sei aber einfach zu stark, und es gebe auch zu wenig Alternativen. "Die Europäer müssen erst einmal ihre Hausaufgaben machen", sagte Börner.
"Dass der Euro so stark ist, ist weniger dem zu verdanken, dass Europa so gut dasteht, sondern eher der Diversifikationstendenz der Investoren." Diese wollten nicht ausschließlich in den Dollar gehen: "Da spielt der Euro automatisch eine wichtige Rolle." Solange die Europäer aber nicht einig sind und keine gemeinsame Finanzpolitik hinbekommen, solange werden sie laut Börner auch auf der ganzen Welt als "zerstrittene und unproduktive Kleingeister wahrgenommen". Irgendwann würden aber auch die Amerikaner negative Auswirkungen spüren, wenn sich nichts ändere./sl/tb/DP/hbr