Fed-Mitglied Waller plädiert für Zinssenkung Ende Juli

18.07.25 08:30 Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Christopher Waller, einer der Direktoren der US-Notenbank Fed, hat sich erneut für eine Zinssenkung bei der nächsten Sitzung Ende Juli ausgesprochen. Die Inflation liege nahe dem Zielwert und die Aufwärtsrisiken seien begrenzt, sagte Waller in der Nacht zum Freitag laut Redetext in New York. Die Fed sollte nach Einschätzung des Notenbankers nicht warten, bis sich die Lage am Arbeitsmarkt verschlechtert. "Ich halte es für sinnvoll, den Leitzins in zwei Wochen um 25 Basispunkte zu senken", sagte Waller.

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Waller ist einer von zwei Fed-Vertretern, die ihre Bereitschaft für eine Zinssenkung Ende Juli bereits erklärt hatten. Bei der nächsten Zinssitzung am 30. Juli wird am Markt aber allgemein mit einem weiter unveränderten Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent gerechnet. Zuletzt hatten sich mehrere US-Notenbanker für einen unveränderten Leitzins ausgesprochen.

Auch Notenbankchef Jerome Powell hatte nach dem jüngsten Zinsbeschluss eine abwartende Haltung signalisiert. Er wolle erst die möglichen Folgen der US-Zollpolitik für die Preisentwicklung begutachten. US-Präsident Donald Trump fordert hingegen immer wieder und vehement eine Zinssenkung. In den vergangenen Wochen hatte Trump Notenbankpräsident Powell in diesem Zusammenhang mehrfach scharf kritisiert.

Zuletzt ist die Inflation in den USA im Juni gestiegen, auf 2,7 Prozent von zuvor 2,4 Prozent. Die Inflation liegt damit über dem Ziel von zwei Prozent, das von der Fed angestrebt wird. Wegen der Folgen der aggressiven US-Zollpolitik gehen Experten davon aus, dass sich die Inflation in den USA in den kommenden Monaten weiter verstärken wird./jkr/zb/jha/