Cameron verurteilt Finanztransaktionssteuer als "verrückten" Plan
Der britische Premierminister David Cameron hat die Pläne zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer in Europa als "verrückt" bezeichnet.
Über ein solches Projekt zu einer Zeit zu beraten, in der "wir kämpfen, damit unsere Wirtschaften wachsen, ist ganz einfach verrückt", sagte Cameron dm Donnerstag beim 42. Weltwirtschaftsforum in Davos.
Die Europäische Kommission habe selbst eine wirtschaftliche Analyse erstellt, nach der die Einführung der Transaktionssteuer die Wirtschaftskraft der Europäer stark drosseln, "fast 500.000 Arbeitsplätze kosten" und dazu führen könne, dass bestimmte Finanzdienstleistungen aus Europa "zu bis zu 90 Prozent" abgezogen werden könnten, sagte Cameron.
Es sei "natürlich richtig", dass auch der Finanzsektor zu finanziellen Leistungen herangezogen werden müsse, fügte der britische Premierminister hinzu. Dazu reichten aber bereits eingeführte Instrumente wie "Bankabgaben" und bestimmte Gebühren auf Aktien.
Großbritannien hatte sich bei einem EU-Gipfel im Dezember gegen Pläne der übrigen EU-Staaten gestellt, zur Bekämpfung der aktuellen Finanzkrise verbindliche Zusagen zur Haushaltsdisziplin zu machen. Cameron hatte von den EU-Partnern zuvor verlangt, sie müssten Großbritannien ein Ausscheren ermöglichen, falls die Finanztransaktionssteuer beschlossen werde. Während Frankreich die Steuer auch ohne britische Beteiligung beschließen möchte, legt die Bundesregierung weiter Wert auf ein geschlossenes Vorgehen in der EU.
DJG/nas
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January 26, 2012 07:01 ET (12:01 GMT)- - 07 01 AM EST 01-26-12
DAVOS (AFP)