Juncker warnt Briten vor "Selbstbeschädigung" durch Brexit

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die Briten zwei Tage vor ihrer Abstimmung über den Verbleib in der EU vor einer "Selbstbeschädigung" gewarnt.
Den europäischen Nachbarn "den Rücken zuzuwenden" und sich in "Isolation zurückzuziehen" würde allem widersprechen, "wofür Europa und das Vereinigte Königreich stehen", sagte Juncker am Dienstag bei einer Versammlung griechischer Unternehmer in Athen. "Auszutreten wäre ein Akt der Selbstbeschädigung."
Juncker, der sich in den vergangenen Monaten mit Meinungsäußerungen zum EU-Referendum in Großbritannien zurückgehalten hatte, sprach bei der Rede in Athen ein flammendes Plädoyer für den Verbleib Großbritanniens in der EU aus. "Allzuoft halten wir das für selbstverständlich, was wir aufgebaut haben", sagte der EU-Kommissionspräsident. Zu den Aufbauleistungen zählte er Frieden, Freiheit, Wohlstand und "eine Lebensart, um die uns die ganze Welt beneidet". Dies sei die Frucht von "geduldiger Arbeit von Generationen" - "wir hätten das ohne das britische Volk nicht erreicht", fügte Juncker hinzu.
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras sagte, ein Austritt Großbritanniens würde die EU in "Turbulenzen" bringen. Unabhängig vom Ausgang des Referendums, das am Donnerstag in Großbritannien abgehalten wird, müsse aber eingestanden werden, dass "Europa eine politische Krise durchmacht".
ATHEN (AFP)
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