Kommunen rutschen mit 24,8 Milliarden Euro ins Rekordminus
GÜTERSLOH (dpa-AFX) - Die immer weiter steigenden Sozialausgaben und Personalkosten haben bei den Kommunen in Deutschland im vergangenen Jahr für ein Rekordminus gesorgt. Laut dem jetzt veröffentlichten Kommunalen Finanzreport 2025 der Bertelsmann Stiftung verbuchen alle Kommunen zusammen ein Minus von 24,8 Milliarden Euro. Nach mehr als zehn Jahren mit Überschüssen gab es im Jahr 2023 eine Trendwende. Ein Jahr später folgt das Rekordloch. Die Zahlen basieren auf bereits veröffentlichen Finanzstatistiken.
Dabei sind laut den Studienautoren nicht die Einnahmen das Problem der Kämmerer in Städten und Gemeinden. Die sind in allen Ländern und bundesweit im vergangenen Jahr laut Finanzreport um fünf Prozent gestiegen. Es sind die weiter angewachsenen Ausgaben, die den Kommunen die Handlungsoptionen nehmen. Hier gab es ein Plus von zehn Prozent. Als Gründe geben die Autoren die Inflation, steigende Sozialausgaben, Tariferhöhungen und damit die Personalkosten sowie höhere Energiepreise an.
Dennoch gaben die Kommunen in Deutschland mit 52 Milliarden Euro eine Rekordsumme bei den Investitionen aus. Allerdings gibt es laut Report einen Investitionsrückstand von rund 216 Milliarden Euro. Bei der Prognose für die kommenden Jahre sind die Autoren pessimistisch. Die dauerhafte Unterfinanzierung könne nur durch langfristige Strukturreformen zum Beispiel bei den Sozialausgaben behoben werden./lic/DP/zb