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01.07.25 07:16 Uhr

Europäische Banken als Fels in der Brandung: Institute sind resilient

und investieren wieder in die Zukunft (FOTO)

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Frankfurt am Main (ots) - Europäische Banken zeigen sich widerstandsfähig in

schwierigen Zeiten. Das geht aus der aktuellen Bankenstudie von BearingPoint

hervor. Die Institute konnten ihre Liquidität steigern und ihre Gewinne

stabilisieren. Gleichzeitig investieren sie in Zukunftstechnologien wie

Künstliche Intelligenz und rücken das Thema Nachhaltigkeit ins Zentrum ihrer

Strategien. Eine prägende Herausforderung der kommenden Jahre stellen neue

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Regulatorien für die Banken dar. Auch Institute in Deutschland sind laut der

Studie resilient und konnten etwa besonders viel Eigenkapital aufbauen, sie

liegen jedoch im europäischen Vergleich bei der Profitabilität zurück und haben

mit "faulen Krediten" durch Insolvenzen zu kämpfen.

In einem weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zeigt sich der

europäische Bankensektor widerstandsfähig und zukunftsorientiert. Das geht aus

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der aktuellen Bankenstudie hervor, die von der Management- und

Technologieberatung BearingPoint zum siebten Mal durchgeführt wurde. Die

Institute konnten laut der Studie im Vergleich zum Vorjahr ihre Liquidität

weiter stärken, ihre Nettogewinne stabilisieren oder sogar steigern - und sie

investieren zunehmend in Technologien sowie nachhaltige Geschäftsmodelle. "Die

Ergebnisse zeigen, dass die europäischen Banken nicht nur den heutigen

Herausforderungen trotzen, sondern auch die Weichen für die Zukunft stellen",

erklärt Dr. Robert Bosch, Partner und globaler Leiter Banking & Capital Markets

bei BearingPoint. "Das ist ein positives Signal für die gesamte europäische

Wirtschaft", so Dr. Bosch.

Mehr Kapital, höhere Gewinne, stabile Erträge

Der leichte Anstieg der durchschnittlichen Gesamtkapitalquote zeigt die

gestärkte Widerstandsfähigkeit des Sektors. Sie liegt im Jahr 2024 bei 23,5

Prozent - und steigt damit das dritte Jahr in Folge (2023: 23 Prozent, 2022: 22

Prozent). Ein besonders starkes Signal ist, dass die Institute ihr Eigenkapital

stärken konnten - durch Vorjahresgewinne war ein Anstieg um 4,7 Prozent im Jahr

2024 möglich. Deutschland (+15,4 Prozent) und die Mittelmeerländer (+11,7

Prozent) stechen besonders hervor.

Auch die Ertragslage bleibt stabil: Viele Banken konnten ihre Nettogewinne trotz

gestiegener Kosten halten oder sogar ausbauen. Vor allem das Provisionsgeschäft

entwickelt sich positiv und wird zunehmend zur tragenden Säule der

Profitabilität - und ergänzt so die Hauptertragsquelle der Banken, den

Zinsüberschuss.

Starke Liquiditätslage und stabile Gewinne zeigen Stressresilienz

Die BearingPoint-Studie zeigt, dass die Banken ihre Liquiditätskennzahlen weiter

verbessern konnten. Die durchschnittliche Liquidity Coverage Ratio (LCR) stieg

auf 230 Prozent - ein Beleg für die Stabilität des Sektors. Auffällig ist dabei

der Unterschied zwischen großen und kleinen Banken: Während Großbanken mit einer

LCR von 167 Prozent operieren, zeigen kleinere Institute konservativere Ansätze

mit Werten von bis zu 270 Prozent. Auch strukturell gelingt es den Banken,

stabile Refinanzierungsquellen zu nutzen. Die Net Stable Funding Ratio (NSFR)

lag im Jahr 2024 bei durchschnittlich 146 Prozent und steigt damit - wie auch

die LCR - das dritte Jahr in Folge (2023: 144,5 Prozent, 2022: 143,9 Prozent).

Investitionen und Innovationen

Nach Jahren der Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen, die durch die

Niedrigzinsphase notwendig waren, investieren Banken wieder verstärkt -

beispielsweise in ihre IT-Infrastruktur. Besonders bemerkenswert ist der Einsatz

von Künstlicher Intelligenz (KI), wie ein Beispiel der Deutschen Bank zeigt: Ihr

KI-gestütztes System zur Betrugserkennung erreicht eine Genauigkeit von 97

Prozent und konnte die Bearbeitungszeit von Dokumenten um 40 Prozent reduzieren.

Die sogenannte Agentic AI ist generell eine zentrale Entwicklung im Bereich der

Künstlichen Intelligenz. Sie handelt autonom innerhalb definierter Parameter.

Prognosen zeigen, dass bis 2030 ein erheblicher Anteil der Finanzinteraktionen

in entwickelten Volkswirtschaften durch agentengesteuerte Systeme erfolgen wird.

Diese Agenten sind in der Lage, komplexe finanzielle Entscheidungen zu treffen,

Risiken zu bewerten und individuelle Finanzstrategien zu entwickeln.

Nachhaltigkeit als strategischer Vorteil

Ein weiteres Signal für Wandel in der Branche ist die zunehmende Bedeutung von

Nachhaltigkeit. Die Green Asset Ratio (GAR), die seit zwei Jahren offengelegt

wird, zeigt: Nachhaltigkeit ist längst kein Randthema mehr. Größere Banken

weisen tendenziell höhere Werte auf, was auf ihre stärkeren Ressourcen und den

Druck von Investoren zurückzuführen ist. Allerdings lassen sich die

Nachhaltigkeitsleistungen eines Finanzinstituts mit dem GAR nur begrenzt

abbilden. "Nachhaltigkeit ist nicht nur ein regulatorisches Muss, sondern auch

ein strategischer Vorteil", betont Alexander Beck, Partner bei BearingPoint und

Co-Autor der Studie "Banken, die ESG-Risiken aktiv managen und nachhaltige

Finanzierungen fördern, positionieren sich für die Zukunft."

Cost Income Ratio steigt

Die Bankenstudie 2025 von BearingPoint zeigt jedoch auch weniger erfreuliche

Entwicklungen in der Branche auf: So hat sich die Cost Income Ratio (CIR) - der

Gradmesser für die Profitabilität - erhöht und damit verschlechtert: Im Jahr

2024 stieg die CIR in Europa nach der signifikanten Reduzierung im Vorjahr

wieder leicht auf 53,5 Prozent (+0,8 Prozentpunkte) an. Haupttreiber sind

gestiegene Personal- und IT-Kosten.

Europaweit mehr "faule Kredite", Deutsche Banken kämpfen mit

Unternehmensinsolvenzen

Dass Banken nach wie vor mit Krisen am Markt zu kämpfen haben, zeigt die leichte

Erhöhung der "faulen Kredite", der NPL-Quote (Non-Performing Loans) europäischer

Banken (+1,1 Prozent gegenüber 2023). Deutschland verzeichnet mit einem Anstieg

von 24,9 Prozent das deutlichste NPL-Wachstum in Europa. Hauptursache hierfür

sind die stark gestiegene Anzahl an Unternehmensinsolvenzen sowie die massiven

Wertverluste und steigenden Kreditausfälle im gewerblichen Immobiliensektor.

Deutsche Banken liegen zurück bei Profitabilität und Investitionen

Institute in Deutschland stehen vor weiteren spezifischen Herausforderungen:

Während sie ihre Liquiditätskennzahlen weiter stärken konnten, bleibt die

Profitabilität im europäischen Vergleich unterdurchschnittlich. Besonders die

längerfristige Zinsbindung im Finanzierungsgeschäft sorgt dafür, dass die

positiven Effekte des gestiegenen Zinsniveaus langsamer durchschlagen.

Gleichzeitig hinken deutsche Institute bei den IT-Investitionen hinterher.

Regulatorische Herausforderungen und Wirtschaftskrisen

Neue regulatorische Anforderungen wie DORA (Digital Operational Resilience Act)

und CRR III sind nach Jahren der Vorbereitung nun in die Umsetzung gegangen -

und stellen die Branche in ganz Europa vor Herausforderungen.

Alexander Beck kommentiert: "In einer Welt steigender Anforderungen an Kapital,

Nachhaltigkeit und Technologie stellt sich eine entscheidende Frage: Werden

Europas Banken die Regulierungsagenda aktiv gestalten oder von ihr gestaltet

werden? Bisher zeigt sich am Markt: Kleine Finanzunternehmen mussten noch

Anforderungen aus bestehenden Regulierungen nachholen, während größere

Unternehmen, insbesondere mit Gruppenstrukturen, vor Herausforderungen im

konzernweiten Management ihrer IKT-Drittdienstleister stehen."

Zudem sorgen makroökonomische Unsicherheiten und geopolitische Krisen für einen

Anstieg der risikogewichteten Aktiva (RWA) und der Risikovorsorge. Die

europäischen Banken verzeichneten 2024 einen moderaten Anstieg um 1,3 Prozent im

Vergleich zum Vorjahr. Anhaltende Unsicherheiten (Ukraine-Russland Konflikt,

Handelskrieg USA-China) lassen den Banken noch keinen Spielraum, Risiken aus

ihren Bilanzen zu kürzen - es lässt sich jedoch bereits eine erste Erholung

feststellen (Anstieg RWAs von 2022 auf 2023 noch bei 4,3 Prozent).

Dr. Robert Bosch resümiert: "Unsere Analyse zeigt: Der europäische Bankensektor

ist bei konstanten Bilanzsummen und trotz geopolitischer Unsicherheiten

bemerkenswert widerstandsfähig. Die Institute stärken ihre Kapitalbasis,

investieren gezielt in Zukunftstechnologien wie KI und Cloud und steigern ihre

Erträge über das Provisionsgeschäft. Gleichzeitig sichern höhere

Liquiditätskennzahlen die Stressresistenz. Doch steigende IT- und Personalkosten

sowie wachsende Risiken durch Insolvenzen und NPLs fordern klare strategische

Antworten - insbesondere von deutschen Banken."

Über die Studie

Die BearingPoint Bankenstudie 2025 basiert auf der Analyse der Jahresabschlüsse

von 163 europäischen Banken der letzten drei Jahre (Zeitraum 2022 bis 2024).

Alle Institute stehen unter Aufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) oder

einer nationalen Aufsichtsbehörde. Insgesamt machte die aggregierte Bilanzsumme

der betrachteten Banken im Jahr 2024 rund 40 Billionen Euro aus und umfasst

dabei Finanzinstitute in der Eurozone sowie in weiteren Mitgliedsstaaten der EU

und Nicht-EU-Ländern wie Großbritannien, Schweiz und Norwegen. Die vollständige

Studie steht ab sofort hier zur Verfügung: https://ots.de/e9kJ2Y

Über BearingPoint

BearingPoint (https://www.bearingpoint.com/de-de/) ist eine unabhängige

Management- und Technologieberatung mit europäischen Wurzeln und globaler

Reichweite. Das Unternehmen agiert in drei Geschäftsbereichen: Consulting,

Products und Capital. Consulting umfasst das klassische Beratungsgeschäft mit

dem Dienstleistungsportfolio People & Strategy, Customer & Growth, Finance &

Risk, Operations sowie Technology. Im Bereich Products bietet BearingPoint

Kunden IP-basierte Managed Services für geschäftskritische Prozesse. Capital

deckt die Aktivitäten im Bereich M&A, Ventures, und Investments von BearingPoint

ab. Darüber hinaus konzentriert sich BearingPoint im Rahmen des Joint Ventures

Arcwide auf Geschäftstransformation sowie Beratung basierend auf

IFS-Technologie.

Zu BearingPoints Kunden gehören viele der weltweit führenden Unternehmen und

Organisationen. Das globale Netzwerk von BearingPoint mit mehr als 10.000

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 70 Ländern und

engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen

Geschäftserfolg.

BearingPoint ist eine zertifizierte B Corporation, die hohe soziale und

ökologische Standards erfüllt.

Weitere Informationen:

Homepage: http://www.bearingpoint.com

LinkedIn: http://www.linkedin.com/company/bearingpoint

Pressekontakt:

Alexander Bock

Global Senior Manager Communications

Tel: +49 89 540338029

E-Mail: mailto:alexander.bock@bearingpoint.com

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