OTS: KfW / KfW Research: Kommunen beklagen weiter steigenden Investitionsstau

01.07.25 10:18 Uhr

KfW Research: Kommunen beklagen weiter steigenden Investitionsstau

Frankfurt am Main (ots) -

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- KfW-Kommunalpanel: Wahrgenommener Investitionsrückstand wächst um 15,9 Prozent

auf 215,7 Milliarden Euro

- Weitaus größte Probleme im Bereich Schulen sowie Straßen- und

Verkehrsinfrastruktur

- Kommunen planen für 2025 mit insgesamt 48 Milliarden Euro an Investitionen

Die Kommunen in Deutschland berichten über einen immer weiter steigenden

Investitionsstau. Bei der jährlichen Befragung zum KfW-Kommunalpanel bezifferten

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sie den wahrgenommenen Investitionsrückstand auf 215,7 Milliarden Euro. Das ist

ein Rekordwert und ein Anstieg um 15,9 Prozent oder 29,6 Milliarden Euro im

Vergleich zum Vorjahr. Beim wahrgenommenen Investitionsrückstand handelt es sich

um die Summe, die die Kommunen heute investieren müssten, um ihre Infrastruktur

in Qualität und Quantität wieder in einen adäquaten Zustand zu bringen.

Das KfW-Kommunalpanel beruht auf einer bundesweit repräsentativen Befragung der

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Kämmereien von Städten und Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern sowie allen

Landkreisen, die im Auftrag von KfW Research durch das Deutsche Institut für

Urbanistik (Difu) seit 2009 jährlich durchgeführt wird. Die Befragung für die

aktuelle Ausgabe fand von Januar bis März 2025 statt.

Den größten Investitionsrückstand sehen die Kommunen einmal mehr bei den

Schulgebäuden. Hier beträgt die Lücke 67,8 Milliarden Euro oder 31 Prozent des

gesamten Investitionsstaus. Darauf folgt die Straßen- und Verkehrsinfrastruktur

mit 53,4 Milliarden Euro oder 25 Prozent des Investitionsrückstands. "Der starke

Anstieg bei den Schulgebäuden könnte mit dem gesetzlichen Anspruch auf

Ganztagsbetreuung ab dem Jahr 2026 für Kinder im Grundschulalter zusammenhängen.

Den Kommunen wird nun bewusst, dass sie hier noch Nachholbedarf haben", sagt Dr.

Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW.

Insgesamt geben 56 Prozent der Kommunen einen nennenswerten oder gravierenden

Investitionsrückstand bei den Schulgebäuden an. Dabei ergibt sich ein starker

Zusammenhang mit der Kommunengröße: Während in der Größenklasse 2000 bis 5000

Einwohner knapp etwas mehr als die Hälfte der Kommunen einen nennenswerten oder

gravierenden Rückstand bei den Schulgebäuden sehen, steigt der Anteil auf knapp

90 Prozent bei Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern. Zudem machen Kommunen in

Süddeutschland deutlich seltener einen starken Investitionsrückstand aus als

jene in Nordrhein-Westfalen oder im Südwesten Deutschlands, also in Hessen,

Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Zurückzuführen ist der Investitionsrückstand auch auf Probleme beim Unterhalt.

Insgesamt gaben in der Befragung 19 Prozent aller Kommunen an, dass sie sich den

Unterhalt ihrer Infrastruktur nur im geringen Umfang oder gar nicht mehr leisten

können. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Beim Thema

Straßenbau gaben das sogar 32 Prozent an, sechs Prozentpunkte mehr als im

Vorjahr.

Um der Lage Herr zu werden, planen die Kommunen für 2025 insgesamt 48 Milliarden

Euro an Investitionen. Im Vorjahr waren es 47 Milliarden Euro, 2023 lag die

Planung bei 43 Milliarden Euro. Allerdings werden nicht alle geplanten

Investitionen tatsächlich verausgabt. Im Jahr 2024 gaben die Kommunen dafür laut

Hochrechnung lediglich 30 Milliarden Euro aus. "Hier spielen auch nicht-monetäre

Hemmnisse eine Rolle, etwa mangelnde personelle Ausstattung in den Bauämtern,

komplexe Dokumentationspflichten und langwierige Genehmigungsverfahren", sagt

Dr. Dirk Schumacher. "Das Sondervermögen Infrastruktur der Bundesregierung wird

auch den Kommunen zugutekommen. Hier ist es wichtig, dass das Geld zwar

zielgerichtet, aber möglichst unbürokratisch verteilt wird."

Das KfW-Kommunalpanel ist abrufbar unter http://www.kfw.de/kommunalpanel

Eine Grafik zum wahrgenommenen Investitionsrückstand der Kommunen finden Sie

hier: Grafik Investitionsrückstand Kommunen (https://www.kfw.de/Presse-Newsroom/

Pressematerial/Grafiken-PE/KfW_Investitionsrueckstand_Kommune.pdf)

Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundes die Kommunen mit zahlreichen

Förderprogrammen. Weitere Informationen unter http://www.kfw.de/infra

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt

Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Nina Luttmer,

Tel. +49 69 7431 41336

E-Mail: mailto:nina.luttmer@kfw.de, Internet: http://www.kfw.de

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