OTS: KfW / KfW Research: Viele Mittelständler ziehen sich aus dem ...

02.06.25 10:01 Uhr

KfW Research: Viele Mittelständler ziehen sich aus dem

Auslandsgeschäft zurück

Frankfurt am Main (ots) -

Wer­bung

- Zahl der jenseits der deutschen Grenzen aktiven Unternehmen sinkt stark

- Auslandsumsätze des Mittelstands schrumpfen 2023 preisbereinigt um 6,5 Prozent

- Sorgenvoller Blick in Richtung USA

Viele mittelständische Unternehmen aus Deutschland ziehen sich aus dem

Auslandsgeschäft zurück. Waren im Jahr 2022 noch rund 880.000 der rund 3,8

Millionen Mittelständler im Ausland aktiv, so waren es ein Jahr später nur noch

Wer­bung

etwa 763.000. Der Anteil grenzüberschreitend tätiger mittelständischer

Unternehmen ist damit von rund 23 Prozent auf 20 Prozent gesunken und liegt

unter dem langjährigen Durchschnitt vor der Corona-Krise. Das zeigt der neue

Internationalisierungsbericht von KfW-Research.

Diejenigen Unternehmen, die im Ausland verblieben sind, konnten den Anteil der

Auslands- an ihren Gesamtumsätzen ausbauen. Im Durchschnitt erwirtschafteten sie

Wer­bung

29 Prozent ihrer Gesamtumsätze jenseits der deutschen Grenzen, 2 Prozentpunkte

mehr als noch 2022. Auch absolut legten die Auslandsumsätze dieser Unternehmen

zu, um rund 12 Prozent auf im Durchschnitt über 1 Million Euro.

Dieser Anstieg konnte den Rückgang bei der Zahl der auslandsaktiven Unternehmen

aber nicht kompensieren: Insgesamt schrumpften die Auslandsumsätze des deutschen

Mittelstands um nominal 0,4 Prozent auf 698 Milliarden Euro. Preisbereinigt fiel

der Verlust mit minus 6,5 Prozent noch stärker aus.

"Die Rahmenbedingungen für den Außenhandel haben sich deutlich verschlechtert",

sagt Dr. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW. "Anhaltende geopolitische

Spannungen in der Ukraine und im Nahen Osten, eine wachsende Exportkonkurrenz

durch China in wichtigen Schlüsselindustrien und die protektionistische

Handelspolitik der USA belasten die Exportfähigkeit der Unternehmen. Hinzu

kommt, dass viele Mittelständler die Standortbedingungen in Deutschland als

zunehmend schwierig für ihre Wettbewerbsfähigkeit ansehen. Hier gilt es, durch

politische Maßnahmen gegenzusteuern."

Eine Sonderbefragung deutscher Mittelständler im Auftrag von KfW Research im

Januar 2025 ergab, dass sich die schwache Entwicklung des Auslandsgeschäfts

fortgesetzt hat: Während 21 Prozent aller Auslandsaktiven im Jahr 2024 wachsende

Auslandsumsätze verzeichnen konnten, berichten 25 Prozent über sinkende Umsätze.

Zwar halten 38 Prozent der im Ausland tätigen Unternehmen ein moderates Wachstum

ihres Auslandsgeschäfts in den kommenden drei Jahren für wahrscheinlich, nur 1

Prozent rechnen mit einem starken Wachstum. Allerdings rechnen auch 20 Prozent

mit leicht rückläufigen Umsätzen im Ausland und weitere 8 Prozent mit einem

starken Einbruch.

Vergleichsweise groß ist die Besorgnis unter Unternehmen mit

Geschäftsbeziehungen in die USA. Gegenwärtig haben gut 16 Prozent der deutschen

Mittelständler Kunden, Lieferanten, Wettbewerber oder eigene Standorte in den

Vereinigten Staaten. Von ihnen befürchten 34 Prozent eher negative, weitere 9

Prozent sogar sehr negative Auswirkungen der neuen US-Politik auf das eigene

Unternehmen, wobei die Umfrage stattfand, noch bevor US-Präsident Donald Trump

seine radikale Zollpolitik ankündigte.

Am häufigsten setzten deutsche Unternehmen ihre Produkte im Jahr 2023 in

Österreich und der Schweiz ab, gefolgt von den Beneluxstaaten und Frankreich.

Einen Einbruch gab es, bedingt durch den Brexit, bei Ausfuhren nach

Großbritannien. Deutlich an Bedeutung verloren hat auch der skandinavische Raum.

Eine Ursache hierfür dürfte die Wechselkursentwicklung sein. Vom russischen

Markt haben sich die meisten Mittelständler zurückgezogen: Nur noch 1 Prozent

der im Ausland tätigen Unternehmen exportierte dorthin, acht Jahre zuvor waren

es 11 Prozent gewesen.

Die aktuelle Studie ist abrufbar unter: KfW-Internationalisierungsbericht | KfW

(https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Service/Download-Center/Konzernthemen/Rese

arch/KfW-Internationalisierungsbericht/)

Dem KfW-Internationalisierungsbericht liegen die Daten der jüngsten

Befragungswelle des KfW-Mittelstandspanels (16. Februar 2024 bis 21. Juni 2024)

sowie einer Sonderbefragung zum Auslandsgeschäft (13. Januar 2025 bis 21. Januar

2025) zugrunde. Für das Mittelstandspanel befragt KfW Research seit 2002 jedes

Jahr kleine und mittlere Unternehmen aus allen Wirtschaftszweigen und

Größenklassen. Details: http://www.kfw.de/mittelstandspanel

Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundes den Mittelstand mit zahlreichen

Förderprogrammen. Weitere Informationen unter Wir stärken den Mittelstand (https

://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Newsroom/Aktuelles/Mittelstand-st%C3%A4rken.html

?kfwmc=kk.o.kfwon.presse.na.na.na.allgemein-sonstiges.mittelstand-staerken.press

emitteilung.na.na.journalisten.na)

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt

Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Nina Luttmer,

Tel. +49 69 7431 41336

E-Mail: mailto:nina.luttmer@kfw.de, Internet: http://www.kfw.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/41193/6046626

OTS: KfW