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11.06.25 11:30 Uhr

Manager-Stimmung kippt, Unsicherheit auf Rekordniveau (FOTO)

Frankfurt am Main (ots) - SAFE-Analyse zeigt wachsende Vorsicht von

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Führungskräften in Analystenkonferenzen und anhaltende Sorgen über

Handelsspannungen

Im Juni sank der SAFE-Index zur Manager-Stimmung von +0,26 auf -0,08 Punkte.

Dieser Abschwung in den knapp negativen Bereich deutet auf eine Abkühlung des

Optimismus unter den Führungskräften der in Deutschland gelisteten Unternehmen.

Der Rückgang ist in erster Linie auf einen vorsichtigeren Ton in den

Analystenkonferenzen zurückzuführen. Der auf deren Analyse basierende Teilindex

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fiel von 1,42 auf 0,85 Punkte. Im Gegensatz dazu blieb die Stimmung in den

Finanzberichten weitgehend stabil und bewegte sich nur leicht von -1,01 auf

-0,98 Punkte. Im Gegensatz zu Finanzberichten, die sich hauptsächlich auf die

vergangenen Ergebnisse der Unternehmen konzentrieren, nutzen Führungskräfte die

Analystenkonferenzen, um ihre Erwartungen hinsichtlich der künftigen Geschäfts-

und Wirtschaftsbedingungen mitzuteilen. Ihr vorsichtigerer Ton in diesen

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Konferenzen deutet also auf einen geringeren Optimismus für die kommenden

Quartale hin.

Seit dem Höchststand im März, der durch die Erwartung einer neu gebildeten und

stabilen deutschen Regierung ausgelöst wurde, zeigen die Aussagen der

Führungskräfte angesichts der angekündigten Zölle, der Handelskonflikte und der

anhaltenden globalen Unsicherheit einen zurückhaltenden und defensiven Ausblick.

Dieses Bild wird durch das neue Unsicherheitsmaß bestätigt, das mit 1,71 Punkten

weiterhin auf einem Rekordhoch liegt. "Aufgrund geopolitischer Spannungen und

einer unberechenbaren Handelspolitik nehmen die Unternehmen eine vorsichtigere

Haltung ein", sagt der Wissenschaftliche Direktor von SAFE, Florian Heider (http

s://safe-frankfurt.de/de/ueber-safe/organisation/vorstand/florian-heider.html).

"Was wir beobachten, ist nicht nur eine vorübergehende Besorgnis, sondern ein

breiteres, branchenübergreifendes Zögern."

Gemischte Signale aus der Firmenkommunikation

Ein genauerer Blick auf die Analystenkonferenzen von März bis Mai zeigt ein

gemischtes Bild. Negative Begriffe wie "negative Auswirkungen", "rückläufige

Umsätze" und "schwieriger Markt" deuten auf weit verbreitete Sorgen über die

Geschäftslage hin. Gleichzeitig sind auch positive Ausdrücke wie "starkes

Wachstum", "positive Auswirkungen" und "profitables Wachstum" verbreitet, was

darauf hindeutet, dass viele Unternehmen nach wie vor solide Ergebnisse und

Wachstumschancen sehen. So argumentierte eine Führungskraft: "Nach einem starken

Start in das Jahr und trotz der aktuellen geopolitischen Entwicklung und der

anhaltenden Debatte über die US-Zölle bestätigen wir unsere Prognose für das

Geschäftsjahr '25, [...]"*

"Unsere Daten zeigen, dass die Unternehmen, selbst wenn sie solide Zahlen

melden, oft im gleichen Atemzug auf Volatilität und makroökonomische Risiken

hinweisen", sagt Alexander Hillert (https://safe-frankfurt.de/research/researche

rs/researchers-details/showauthor/553-hillert.html), Professor für Data Science

und Finance bei SAFE.

Unsicherheit bleibt ein dominantes Thema. Die Führungskräfte benutzen häufig die

Begriffe "Marktvolatilität", "schwer vorherzusagen" und "große Unsicherheit". Im

Vergleich zu den vorherigen Analystenkonferenzen haben die Nennungen von

"rückläufigen Erträgen", "Dollarschwäche" und "makroökonomischer Unsicherheit"

zugenommen.

Die Stimmung ist jedoch nicht durchgängig negativ. Die zunehmende Verwendung von

Begriffen wie "starke Zahlen" und "Einführung von Innovationen" deutet darauf

hin, dass sich einige Unternehmen erfolgreich in diesem Umfeld bewegen.

Eine Führungskraft aus dem Agrarsektor erklärt vor den Analysten: "Trotz der

schwächeren Nachfrage konnten wir unsere Preissetzungsmacht halten, was erneut

die Stärke unseres Geschäftsmodells inmitten eines schwächeren Agrarzyklus unter

Beweis stellt." Damit halten sich Optimismus und Besorgnis die Waage, während

das Maß an Unsicherheit weiterhin einen eher fragilen Ausblick signalisiert.

Der SAFE-Index zur Manager-Stimmung

Der SAFE-Index zur Manager-Stimmung

(https://safe-frankfurt.de/de/forschung/safe-index.html) (SAFE Manager Sentiment

Index) misst monatlich, wie optimistisch oder pessimistisch sich Führungskräfte

von börsennotierten Unternehmen in Deutschland äußern. Entwickelt von Alexander

Hillert und seinem Team am Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE,

basiert der Index auf einer automatisierten Textanalyse, die positive und

negative Aussagen in Geschäftsberichten und Analystenkonferenzen auswertet. Der

Index bietet wertvolle Einblicke in die Investitionsbereitschaft sowie mögliche

Trends bei Aktienrenditen. Der Index basiert auf einem rollierenden

Dreimonatsfenster von Daten.

Die weiteren geplanten Veröffentlichungstermine in 2025 sind:

- Mittwoch, 9. Juli

- Dienstag, 12. August

- Dienstag, 9. September

- Mittwoch, 8. Oktober

- Dienstag, 11. November

- Dienstag, 9. Dezember

* Die Originalaussagen sind auf Englisch und in der englischen Mitteilung zu

finden.

Pressekontakt:

Laura Thomale

Leitung Kommunikation

Telefon: +49 69 79830051

E-Mail: mailto:thomale@safe-frankfurt.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/178184/6053034

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