E-Autos – An der Börse keine Renner

Ein Markt, der mit 96% pro Jahr wächst? Was Anlegerherzen höher schlagen lässt...
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... erhoffen sich Bundesregierung und Auto-Industrie von der Elektromobilität. Rund eine Million Elektro-Autos sollen im Jahr 2020 in Deutschland herumkurven. Aktuell sind es gerade einmal 2300.
Doch die hehren Ziele werden nur spärlich mit schnödem Mammon untermauert: Anders als in Frankreich soll es keine Prämien beim Kauf von E-Autos geben. Das „Regierungsprogramm Elektromobilität“, das das Kabinett am Mittwoch verabschieden will, sieht lediglich kleinere steuerliche Anreize und eine zusätzliche Milliarde Euro für die Forschung vor.
Wenn aber nur zögerlich gefördert wird, werden die Aktien des Sektors nicht so schnell aus ihrer Lethargie ausbrechen. Oldies wie der Brennstoffzellenhersteller Ballard Power, 1998 und 2000 gefeierter Börsenstar, sind in den vergangenen Jahren spektakulär abgestürzt. Auch die meisten Aktien anderer Branchengrößen wie des französischen Batterieherstellers Saft Groupe oder des kalifornischen Elektroauto-Produzenten Tesla Motors fahren dem breiten Markt hinterher. Keine Einzelfälle: So verlor das Solactive E-Power-Automobil Zertifikat von X-markets, das die Wertentwicklung von zehn wichtigen Branchenvertretern abbildet, binnen eines Jahres 36% an Wert, während der Nasdaq Composite 20% zulegte!
Wie können Anleger dennoch von einem möglichen Boom bei der Elektromobilität profitieren? Wohl kaum mit einem Investment in einen der großen Automobilkonzerne, bei denen Elektromobilität nur einen kleinen Teil künftiger Umsätze und Gewinne ausmachen wird. Langfristig charmant finden wir hingegen Anlagen in Ingenieurdienstleister wie Bertrandt oder Rücker. Denn sollten die großen Automobilhersteller wirklich Milliarden in die Entwicklung von Elektro-Autos pumpen, werden die Auftragsbücher von Ingenieur-Firmen noch um einiges dicker werden.
Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.