S&P Global: Talfahrt der deutschen Dienstleister im Mai beschleunigt

04.06.25 10:07 Uhr

Von Andreas Plecko

DOW JONES--Die Talfahrt des deutschen Servicesektors hat sich im Mai verstärkt. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex schwächte sich ab auf 47,1 von 49,0 Punkten, wie aus den finalen Daten für den Monat hervorgeht. Das ist der schwächste Wert seit zweieinhalb Jahren. Volkswirte hatten einen Stand von 47,2 vorhergesagt. Vorläufig war für Mai ein Wert von 47,2 ermittelt worden.

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Auch insgesamt hat sich die Wirtschaft in Deutschland abgeschwächt, der Privatsektor rutschte erstmals seit Dezember wieder in die Schrumpfungszone. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 48,5 von 50,1 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

"Der Servicesektor stabilisiert die Gesamtwirtschaft nicht mehr - er bremst sie aus", erklärte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank. "Die Geschäftstätigkeit ging im Mai den zweiten Monat in Folge zurück, das Neugeschäft sank stärker als zuletzt und auch das Auslandsgeschäft litt deutlicher als bisher."

Vieles spreche allerdings dafür, dass diese Entwicklung nicht nachhaltig sei, sondern eher der immer mal wieder zu beobachtenden Volatilität konjunktureller Aktivität zuzuschreiben sei, führte der Experte weiter aus. Denn die Voraussetzungen für einen Aufwärtstrend seien relativ gut: Die Reallöhne seien gestiegen und dürften weiter anziehen und so die Nachfrage stärken. Zudem würden die niedrigeren Zinsen vielen Unternehmen helfen und die expansive Fiskalpolitik der neuen Bundesregierung sollte sich ebenfalls positiv auf weite Teile des Dienstleistungssektors auswirken.

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June 04, 2025 04:08 ET (08:08 GMT)