EZB mit Zinssenkung: DAX schließt nach Rekord freundlich -- US-Börsen letztlich tiefer -- Trump droht Musk und Tesla -- Circle mit starkem Börsenstart -- D-Wave, Eutelsat, Infineon im Fokus
Broadcom enttäuscht trotz Gewinnsprung. Gericht rügt Datenschutzmängel bei VW im Zusammenhang mit Dieselskandal. Microsoft-Aktie klettert auf neues Rekordhoch. P&G: Tausende Stellen in der Verwaltung werden gestrichen. L'Oreal wohl vor milliardenschwerem Zukauf von Medik8. Deutsche Telekom beteiligt sich am EU-Satellitenprojekt IRIS. Bayer-Aktie gewinnt nach Goldman Sachs-Kaufempfehlung.
Marktentwicklung
Dem deutschen Leitindex ging nach einem Rekordlauf etwas die Puste aus
So eröffnete der DAX quasi unverändert. Im weiteren Verlauf baute er die Gewinne aus und erreichte bei 24.479,42 Zählern ein neues Allzeithoch. Dann fiel das Börsenbarometer zurück und verblieb nur noch moderat im Plus. Letztlich ging es noch 0,19 Prozent aufwärts auf 24.323,58 Stellen - ein neuer Rekord-Schlussstand.
Der TecDAX legte bereits anfänglich zu und konnte seinen Gewinn auch im weiteren Handelsverlauf noch vergrößern. Er notierte letztlich 0,75 Prozent höher bei 3.955,31 Einheiten.
Gespannt warteten die Anleger auf die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). So senkte die EZB wie erwartet den Leitzins gesenkt. Der für Banken und Sparer wichtige Einlagensatz wird um 0,25 Prozentpunkte auf 2,00 Prozent verringert, wie die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Dieser Schritt war am Mark so erwartet worden.
Daneben richten sich die Blicke Richtung Washington, denn der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) trifft am frühen Abend mitteleuropäischer Zeit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus. Gesprächsthemen sollen insbesondere der Ukraine-Krieg, NATO-Fragen und der Zollstreit sein. Jedoch geht es bei der ersten Begegnung nicht um konkrete politische Verständigungen, sondern schlicht um die Frage: Finden die beiden einen Draht zueinander?
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An den europäischen Börsen ging Anlegern der Mut aus.
Zwar startete der EURO STOXX 50 quasi unverändert, im weiteren Verlauf stieg er aber etwas in grünes Terrain. Am Nachmittag fiel er dann jedoch erneut ins Minus zurück, berappelt sich zum Handelsende allerdings noch ein wenig. Er schloss die Sitzung 0,09 Prozent höher bei 5.409,93 Zählern.
Die Marktteilnehmer in Europa warteten auf eine weitere Zinssenkung der EZB und wurden nicht enttäuscht. Es ist die sechste in Folge. Der für Banken und Sparer wichtige Einlagensatz wird um 0,25 Prozentpunkte auf 2,00 Prozent verringert, wie die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.
In der Eurozone fielen die Erzeugerpreise im April etwas stärker als erwartet. Die Preise sanken im Monatsvergleich um 2,2 Prozent, während Volkswirte mit einem Rückgang um 2,1 Prozent gerechnet hatten. Im März waren die Preise um revidiert 1,7 Prozent gesunken.
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Die wichtigsten Indizes in den USA gaben am Donnerstag nach.
Der Dow Jones schloss bei 42.319,74 Punkten um 0,25 Prozent tiefer. Zum Start hatte er noch leicht zugelegt, sich dann aber nach mehreren Vorzeichenwechseln für die Verlustzone entschieden.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite ging bei 19.298,45 Zählern mit einem Abschlag von 0,83 Prozent aus der Sitzung. Auch er war zum Handelsstart gestiegen, wurde dann jedoch vor allem von dem Streit zwischen Elon Musk und Donald Trump und dessen Auswirkungen auf die Tesla-Aktie belastet.
In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unerwartet stark gestiegen und erreichte den höchsten Stand seit über sechs Monaten. Laut Angaben des US-Arbeitsministeriums vom Donnerstag erhöhte sich die Zahl in der vergangenen Woche um 8.000 auf insgesamt 247.000. Ökonomen hatten im Schnitt lediglich mit 235.000 Anträgen gerechnet.
Die jüngsten Daten vom Arbeitsmarkt deuteten auf eine Abschwächung der US-Wirtschaft hin - gleichzeitig steigen jedoch die Preise weiter. "Damit entsteht eine Situation, in der die US-Notenbank eigentlich die Zinsen senken müsste, um den Arbeitsmarkt zu stützen, sie dies aber nicht tun kann, weil ihr wegen steigender Inflation die Hände gebunden sind", erklärte Jochen Stanzl, Analyst bei CMC Markets, gemäß der Deutschen Presse-Agentur. Sollte sich diese widersprüchliche Entwicklung im offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag bestätigen, drohen laut Stanzl deutliche Kursverluste an der Wall Street.
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Die asiatischen Börsen schlugen am Donnerstag unterschiedliche Richtungen ein.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei 225 mit einem Verlust von 0,51 Prozent bei 37.554,49 Punkten. Für verkaufsdruck sorgte, dass die Nachfrage bei einer Auktion für 30-jährige Staatsanleihen erneut unterdurchschnittlich ausgefallen war.
Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite hingegegn bis Handelsschluss um 0,23 Prozent auf 3.384,10 Indexpunkte.
Für den Hang Seng ging es daneben in Hongkong um 1,07 Prozent auf 23.906,97 Zähler aufwärts.
In China hat sich die Stimmung in Unternehmen aus dem Bereich Dienstleistungen trotz des Handelsstreits mit den USA zuletzt verbessert. Im Mai stieg das vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" ermittelte Stimmungsbarometer für Dienstleister im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Punkte auf 51,1 Zähler, damit liegt der Stimmungsindikator wieder über der Expansionsschwelle von 50 Punkten.
Von den US-Börsen kamen nur durchwachsene Signale. Vor den mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten am Freitag seien viele Anleger nicht gewillt, längerfristige, riskante Wetten einzugehen, hieß es aus dem Handel. Jüngste Daten signalisierten teilweise eine schwächere Wirtschaft in den USA, bei gleichzeitig steigenden Preisen. Damit steckt die US-Notenbank Fed hinsichtlich einer von US-Präsident Donald Trump erneut vehement geforderten Zinssenkung in einem gewissen Dilemma.
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