Prominente FälleBekannte Gesichter der Wirtschaftskriminalität

Ob Politiker, Profi-Sportler oder Manager - Wirtschaftskriminalität findet sich überall. Oft genug bleiben die kriminellen Handlungen in der Wirtschaft unentdeckt. Doch einige bekannte Gesichter wurden in der Vergangenheit schon überführt.
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"Delikte der Wirtschaftskriminalität verursachen regelmäßig einen Großteil des Gesamtschadensvolumens aller in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfassten Straftaten, was ihre erheblichen Auswirkungen unterstreicht", erklärt das BKA auf seiner Website. Und tatsächlich: Wirtschaftskriminelle verursachen nicht selten Schäden in Millionen-, manchmal auch Milliardenhöhe. Sie sind überall zu finden: In der Politik, im Profi-Sport oder im Managementbereich großer Firmen. Hier ist ein Ranking mit einigen prominenten Beispielen, das aus unterschiedlichen Quellen wie "Süddeutsche Zeitung", "FAZ" und "Spiegel" zusammengestellt wurde. Stand ist der 13.05.2025.
J. Vogel / Redaktion finanzen.net

Platz 27: Das Ranking
Straftaten mit wirtschaftlichen Bezügen spielen sich oft im Verborgenen ab. Doch einige bekannte Fälle gibt es. Auch prominente Politiker, Manager großer Konzerne oder Sportler wurden schon bei kriminellen Machenschaften überführt. Hier sind einige dieser bekannten Gesichter. Die Informationen wurden von Berichten der "FAZ", "Süddeutsche Zeitung", "Spiegel" und weiteren verlässlichen Quellen zusammengetragen. Stand ist der 13.05.2025.
Quelle: finanzen.net, Bild: Lisa S. / Shutterstock.com

Platz 26: Otto Graf Lambsdorff
Politiker sind vor dem Vorwurf der Steuerhinterziehung nicht gefeit. Im Februar 1987 wurde Otto Graf Lambsdorff wegen Steuerhinterziehung im Rahmen der sogenannten Flick-Affäre zu einer Geldstrafe von 180.000 D-Mark verurteilt. Damals verkaufte der namensgebende Flick-Konzern Aktien, deren Erlös vom Unternehmen reinvestiert wurde. Für diese Reinvestitionen wurde beim Bundeswirtschaftsministerium Steuerbefreiung angefragt. Otto Graf Lambsdorff, damals FDP-Wirtschaftsminister, erhielt zeitgleich hohe Spendengelder vom Flick-Konzern, wie unter anderem die "Süddeutsche Zeitung" berichtete. Bereits 1984 kostete ihn die aufkommende Affäre den Posten als Bundeswirtschaftsminister.
Quelle: Portal Rheinische Geschichte, Süddeutsche Zeitung, Bild: Lutsenko_Oleksandr / Shutterstock.com

Platz 25: Michael Milken
Die Figur des Gordon Gekko im Film "Wall Street" basiert teilweise auf dem Leben von Michael Milken. Der "König des Junk Bonds" wurde 1989 zu zehn Jahren Gefängnis, 1,1 Milliarden US-Dollar Vergleichsleistungen und lebenslangem Berufsverbot verurteilt. Er wurde allerdings nach 22 Monaten wieder freigelassen. Zwar bekannte er sich in sechs Fällen von Wertpapier- und Steuerbetrug schuldig, bestreitet jedoch bis heute den Vorwurf des Insiderhandels. Der Schrottanleihen-König wurde 2020 vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump begnadigt und sein Berufsverbot damit aufgehoben.
Quelle: FAZ, capital, Bild: Debby Wong / Shutterstock.com

Platz 24: Frank Abagnale
Sein Leben diente als Vorlage für den Film "Catch Me If You Can". Nach zahlreichen Scheck- und Urkundenfälschungen wurde er 1970 zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Bereits 1974 bot ihm das FBI an, seine Strafe zur Bewährung auszusetzen, sollte er den Behörden seine Kenntnisse und seinen Sachverstand in Betrugsfällen zur Verfügung stellen. Durch seine Aktivitäten als Sicherheitsberater von Banken ist Frank Abagnale auch auf legalem Weg ein Millionär geworden.
Quelle: whoswho, Bild: Featureflash Photo Agency / Shutterstock.com

Platz 23: Peter Graf
Der Vater und ehemalige Manager des einstigen Tennis-Stars Steffi Graf wurde ebenfalls wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Im Jahr 1997 erging das Urteil des seit 1995 laufenden Verfahrens. Die Steuerhinterziehung in Höhe von 12,3 Millionen D-Mark wurde als erwiesen betrachtet und das Urteil auf drei Jahre und neun Monate festgelegt. Im April 1998 wurde er jedoch bereits wieder aus der Haft entlassen. Im November 2013 erlag Peter Graf mit 75 Jahren einem Krebsleiden.
Quelle: tennisnet, Bild: icedmocha / Shutterstock.com

Platz 22: Freddy Quinn
Der Schlagerstar versuchte, den deutschen Fiskus mit einer falschen Angabe des Wohnortes zu umgehen. Dabei schleuste er 900.000 Euro an den Finanzbehörden vorbei, was ihm 2004 aufgrund seines vollständigen Geständnisses lediglich zwei Jahre Haft auf Bewährung und 150.000 Euro Bußgeld bescherte.
Quelle: Handelsblatt, Bild: Peter Bischoff/Getty Images

Platz 21: Dennis Kozlowski
Der ehemalige Chef des Mischkonzerns Tyco International wurde am 19. September 2005 zu einer Freiheitsstrafe von 25 Jahren mit einer möglichen Haftentlassung nach 8 Jahren und vier Monaten verurteilt. Zudem musste er Schadensersatz von 70 Millionen US-Dollar leisten. Ihm wird Veruntreuung in dreistelliger Millionenhöhe vorgeworfen. Einige Quellen gehen von bis zu 400 Millionen US-Dollar aus. Die "NZZ" berichtete von insgesamt 600 Millionen US-Dollar, die Kozlowski und sein Komplize und ehemaliger Finanzchef Swartz geplündert haben sollen. Swartz erhielt damals eine Haftstrafe gleichen Strafmaßes und eine Geldbuße von 35 Millionen US-Dollar.
Quelle: finanzen.net, Bild: JHVEPhoto / Shutterstock.com

Platz 20: Scott D. Sullivan
Nachdem der ehemalige Finanzchef des damals zweitgrößten amerikanischen Telekomkonzerns WorldCom auf schuldig plädierte und als Kronzeuge auftrat, wurde er im Zuge des Bilanzierungsskandals wegen Betruges 2005 zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt. Er war der Architekt des bis dahin größten Bilanzfälschungsskandals der US-Geschichte in einem Umfang von elf Milliarden US-Dollar, erklärt das "Handelsblatt" unter Berufung auf die Aussage der damaligen Richterin.
Quelle: Handelsblatt, Bild: FOTOKITA / Shutterstock.com

Platz 19: Bernie Ebbers
Der ehemalige Chef von WorldCom musste nach Bilanzfälschungen in Höhe von elf Milliarden US-Dollar am 13. Juli 2005 eine Gefängnisstrafe von 25 Jahren antreten. Mit dem Zusammenbruch von WorldCom verloren 20.000 Mitarbeitende ihre Jobs, wie die Wirtschaftszeitschrift "capital" berichtete. Seit 2006 firmiert WorldCom unter Verizon. 2019 wurde Ebbers wegen seines schlechten Gesundheitszustandes entlassen. Am 2. Februar 2020 verstarb Bernie Ebbers.
Quelle: Verizon, capital, Bild: sakhorn / Shutterstock.com

Platz 18: Jeffrey Skilling
Jeffrey Skilling war ein Beteiligter beim Enron-Bilanzierungsskandal und saß seit dem 13. Dezember 2006 seine Gefängnisstrafe von ursprünglich 24 Jahren und vier Monaten ab. Zudem wurde er zu einer Geldstrafe von 45 Millionen US-Dollar verurteilt. Der sich ansonsten auf Wachstumskurs befindliche US-Energiehandelsriese Enron war am 2. Dezember 2001 überraschend pleite, nachdem Bilanzfälschungen im großen Stil aufgedeckt wurden. Skilling wurde nach einer Haftreduktion im Jahr 2020 freigelassen.
Quelle: Telegraph, captial, Bild: Patrish Jackson / Shutterstock.com

Platz 17: Kenneth Lay
Als Gründer von Enron stand Kenneth Lay dem Energiekonzern 18 Jahre lang vor. Er war einer der Hauptverantwortlichen für eine groß angelegte Bilanzfälschung bei Enron, die im Niedergang des Konzerns endete. Bevor er seine Haftstrafe antreten musste, verstarb er am 5. Juli 2006 an einem Herzinfarkt. Sein Urteil sollte im Oktober des gleichen Jahres gesprochen werden. Medienberichten zufolge wurde mit einer Haftstrafe von rund 40 Jahren gerechnet.
Quelle: finanzen.net, Bild: Anthony Correia / Shutterstock.com

Platz 16: Andrew Fastow
Da er als Kronzeuge im Enron-Skandal aussagte, konnte der ehemalige Finanzvorstand des Konzerns sein Urteil reduzieren. Am 26. September 2006 wurde er zu sechs Jahren mit anschließenden zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.
Quelle: tagesspiegel, Bild:Joseph Sohm / Shutterstock.com

Platz 15: Wesley Snipes
In seinen Filmen hat der Action-Star viele Verbrecher ins Gefängnis gebracht. In der echten Welt kam er 2008 um seine eigene Verurteilung zu einer dreijährigen Haftstrafe ohne Bewährung nicht herum. Jahrelang hatte er keine Einkommenssteuer gezahlt und somit übereinstimmenden Medienberichten zufolge umgerechnet über 20 Millionen Euro am amerikanischen Fiskus vorbeigeschleust.
Quelle: FAZ, Blickpunkt:Film, Bild: Andrea Raffin / Shutterstock.com

Platz 14: Lou Pearlman
Der ehemalige "König der Boy-Bands", der unter anderem Bands wie die Backstreet Boys, N´Sync oder O-Town unter Vertrag hatte, wurde am 21. Mai 2008 zu einer Gefängnisstrafe von 25 Jahren verurteilt. Er betrieb eines der größten Schneeballsysteme der amerikanischen Geschichte und veruntreute Medienberichten zufolge rund 300 Millionen US-Dollar. Seine Gefängnisstrafe konnte er durch Rückzahlung des eingenommenen Kapitals reduzieren, er verstarb jedoch noch 2016 im Gefängnis.
Quelle: Welt, Bild: zapomicron / Shutterstock.com

Platz 13: Klaus Zumwinkel
Am 26. Januar 2009 wurde der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung und einer Geldstrafe von einer Million Euro verurteilt. Ihm wurde im Zuge der Liechtenstein-Affäre Steuerhinterziehung in Höhe von knapp einer Million Euro nachgewiesen. Seine Karriere endete dem "Spiegel" zufolge Anfang 2008 mit der Aufgabe all seiner Machtposten: Aufsichtsratsvorsitz bei der Postbank und Telekom, Vorstandsvorsitz bei der Post, Aufsichtsratsplatz bei Arcandor und Lufthansa und Sitz im Verwaltungsrat von Morgan Stanley. Heute ist er neben anderen internationalen Tätigkeiten ehrenamtlich als Vorstand der Deutsche Post STIFTUNG tätig.
Quelle: Spiegel, Deutsche-Post-Stiftung, Bild: Deutsche Post AG

Platz 12: Marc Dreier
Am 20. Juli 2009 wurde der amerikanische Rechtsanwalt und von den Medien auch "Mini-Madoff" genannte Marc Dreier zu einer Gefängnisstrafe von 20 Jahren verurteilt. Eigenen Angaben zufolge hat er durch Fälschungen von Wertpapieren 400 Millionen US-Dollar eingenommen.
Quelle: Focus, Bild: MemoryMan / Shutterstock.com

Platz 11: Bernard Madoff
Am 29. Juni 2009 wurde der US-amerikanische Milliardenbetrüger und ehemalige Finanz- und Börsenmakler zu 150 Jahren Haft verurteilt. Das von ihm betriebene Schneeballsystem hat seinen geschätzten vier Millionen Anlegern weltweit Schäden zwischen 50 und 65 Milliarden US-Dollar eingebracht. Dies ist der größte Fall von Veruntreuung der Geschichte. Mit 82 Jahren verstarb Bernard Madoff im April 2021 im Klinikum eines Bundesgefängnisses, wie die "Deutsche Welle" unter Berufung auf einheimische Medienberichte berichtete.
Quelle: DW, Bild: TIMOTHY A CLARY/Getty Images

Platz 10: Franjo Pooth
Am 2. März 2009 wurde der Unternehmer und Ehemann von Verona Pooth unter anderem wegen Bestechung, Untreue und Insolvenzverschleppung zu einem Jahr Haft auf Bewährung sowie zur Zahlung von 100.000 Euro verurteilt. Nach der Insolvenz seiner Firma Maxfield im Jahr 2008 haben sich die Forderungen seiner Gläubiger auf 27 Millionen Euro summiert.
Quelle: Welt, Süddeutsche Zeitung, Bild: Dominik Bindl/Getty Images

Platz 9: Kim Schmitz
Kim Schmitz wurde am 27. Mai 2002 für schuldig befunden, im Zuge der Übernahme von letsbuyit.com Insiderhandel betrieben zu haben. Im Zuge der Übernahme verdiente er rund eine Million Euro, was ihm eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten sowie eine Geldstrafe von 100.000 Euro einbrachte. Ab 2010 nannte er sich Kim Dotcom und hatte sich mit der Filesharing-Plattform Megaupload einen Namen gemacht. Nachdem 2012 Beamte des FBI sein Anwesen in Auckland, Neuseeland, stürmten, Autos und Konten mit geschätzten 175 Millionen US-Dollar beschlagnahmten und Megaupload abschalteten, musste Kim Dotcom erneut ins Gefängnis. Da keine Fluchtgefahr bestand und sein Vermögen beschlagnahmt wurde, kam er nach wenigen Wochen wieder frei, so die Schweizer Wirtschaftszeitung "Finanz und Wirtschaft". Anschließend kämpfte er verbittert gegen eine Auslieferung an die USA, doch Neuseelands Justizminister stimmte im August 2024 letztlich zu. Bis heute wurde die Auslieferung jedoch nicht durchgeführt: Am 25. November 2024 schrieb Kim auf der Plattform X, dass er einen Schlaganfall erlitten habe.
Quelle: WirtschaftsWoche, fuw, Bild: 360b / Shutterstock.com

Platz 8: Ruja Ignatova
Im kleinen münsterländischen Städtchen Greven befand sich der Firmensitz von Ignatova, die auch als Krypto-Queen bekannt war. Mit ihrer eigenen Kryptowährung "OneCoin" brachte sie in den Jahren 2015 und 2016 Tausende Anleger weltweit um deren Vermögen, wobei Oberstaatsanwalt Carsten Nowak den Gesamtschaden auf mindestens 1,5 Milliarden Euro schätzt. Seit 2017 ist Ignatova unauffindbar, ob sie noch lebt, sei Nowak zufolge unklar.
Quelle: WDR, Spiegel, Bild: Belish / Shutterstock.com

Platz 7: Markus Jooste
Jooste wurde im Prozess um den Bilanzskandal des einst zweitgrößten Möbelkonzerns in Europa aus Westerstede, Steinhoff, als "der eigentliche Strippenzieher" bezeichnet. Die Bilanzmanipulation wurde Ende 2017 entdeckt und soll einen Schaden von mehr als 2,3 Milliarden Euro verursacht haben. Während seine Komplizen 2023 zu Freiheitsstrafen verurteilt wurden, wurde für Jooste aufgrund seines Wohnsitzes in Südafrika ein Haftbefehl erlassen. Allerdings hatte auch die südafrikanische Finanzaufsichtsbehörde FSCA eine Strafe in Höhe von umgerechnet 23 Millionen Euro verhängt, diese musste innerhalb eines Monats beglichen werden. Zu einer Verurteilung durch das Landgericht Oldenburg oder einer Tilgung der Geldstrafe kam es jedoch nie, da Jooste am darauffolgenden Tag mit einer Schusswunde am Kopf im Krankenhaus verstarb.
Quelle: NDR, SABC, Spiegel, Bild: Jeremy Glyn/Financial Mail/GalloImages/GettyImages

Platz 6: Elizabeth Holmes
Holmes machte mit ihrem Startup Theranos Schlagzeilen, denn das Unternehmen versprach eine Revolutionierung von Bluttests, sodass nur wenige Tropfen genügen würden. Sie wurde als milliardenschwere Firmengründerin gefeiert und war damit der Inbegriff des American Dream. Doch die Fassade bröckelte und so drangen immer mehr Betrugsvorwürfe an die Oberfläche. Das Unternehmen Theranos wurde im September 2018 aufgelöst und Holmes wegen Betrugs angeklagt. Im November 2022 wurde sie schließlich zu 11,25 Jahren Haft verurteilt. Derzeit verbüßt sie ihre auf neun Jahre reduzierte Strafe im Federal Prison Camp, Bryan, in Texas.
Quelle: Spiegel, People, Bild: Theranos

Platz 5: Markus Braun
Die Staatsanwaltschaft München beschuldigt den seit Juli 2020 in Untersuchungshaft sitzenden ehemaligen Chef der Wirecard AG Markus Braun des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, der Marktmanipulation und der Untreue. Im größten Wirtschaftsverbrechen der deutschen Nachkriegsgeschichte geht es um den Finanzdienstleister Wirecard. Doch auch gegenüber der Politik und den Aufsichtsbehörden, wie beispielsweise der BaFin, gab es einige Kritik. Ihr wird vorgeworfen, zahlreiche frühzeitige Hinweise auf Unstimmigkeiten ignoriert zu haben. Der Schaden wird derzeit auf insgesamt 22 Milliarden Euro geschätzt, zahlreiche Menschen haben ihre Ersparnisse durch das inzwischen insolvente Unternehmen verloren. Der Strafprozess am Landgericht München dauert weiter an.
Quelle: Tagesschau, Handelsblatt, Spiegel, Süddeutsche Zeitung, Bild: Andreas Pohlmann/Wirecard AG

Platz 4: Jan Marsalek
Im Rahmen des Wirecard-Skandals wird weltweit noch nach dem ehemaligen Vorstandsmitglied und COO der Wirecard AG, Jan Marsalek, gefahndet. Der Vorwurf: Gewerbsmäßiger Bandenbetrug, besonders schwerer Fall der Untreue und weitere Vermögens- und Wirtschaftsdelikte. Bereits im Jahr 2020 setzt er sich nach Russland ab. Recherchen zufolge soll er seit Jahren Teil eines russischen Spionagenetzwerks sein und enge Verbindungen zum russischen Militärgeheimdienst GRU haben. Teil des russischen Geheimdienstes soll er durch seine russische Geliebte Natalia Zlobina geworden sein, wobei vermutet wird, dass sie gezielt auf ihn angesetzt wurde. Auch nach der Flucht steht er im Verdacht für den russischen Nachrichtendienst zu agieren. So soll er als Verbindungsmann eines Spionagerings nach Moskau fungiert haben.
Quelle: BKA, tagesschau, Bild: Wirecard AG

Platz 3: Alischer Usmanow
Usmanow gehört zu den reichsten Geschäftsleuten Russlands. Laut EU-Verordnung zählt er zu Putins favorisierten Oligarchen, weshalb Teile seines Vermögens bis heute eingefroren sind. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt aufgrund des Verdachts auf Steuerhinterziehung gegen Usmanow. Sie vermutet, dass er zwischen 2016 und 2022 - also vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs - über einen längeren Zeitraum in Deutschland war, ohne hierzulande Steuern zu zahlen. Im Herbst 2022 wurden insgesamt 24 Objekte in diversen Bundesländern durchsucht. Zu seinen Besitztümern zählen eine Luxusvilla am Tegernsee und ein Airbus A340-300, ein luxuriöser Privatjet. Usmanows Anwalt bezeichnete die Ermittlungen jedoch als "aussichtslos".
Quelle: BusinessInsider, Bild: valeriiaarnaud / Shutterstock.com

Platz 2: Boris Becker
Auch der ehemalige Tennis-Superstar Boris Becker hatte 2002 mit der Justiz zu tun. Das Landgericht München I verurteilte ihn am 24. Oktober 2002 zu zwei Jahren auf Bewährung. Zudem musste er Geldstrafen von insgesamt 500.000 Euro ableisten, da das Gericht den Vorwurf der Steuerhinterziehung in Höhe von 3,3 Millionen D-Mark zwischen 1991 und 1993 als erwiesen betrachtete. Doch auch im Jahr 2020 hatte Boris Becker aufgrund von mangelnder Kooperation mit der britischen Insolvenzbehörde im Rahmen seines Insolvenzverfahrens unter anderem im "Spiegel" Schlagzeilen gemacht. Im April 2022 war er vom High Court in London sogar zu einer Freiheitsstrafe von 2,5 Jahren verurteilt worden, da er während des Insolvenzverfahrens erhebliche Vermögenswerte verschwiegen hatte. Im Dezember 2022 wurde er jedoch frühzeitig entlassen und nach Deutschland abgeschoben. Sein Insolvenzverfahren, damit auch alle Auflagen und Bedingungen, wurde im April 2024 für beendet erklärt.
Quelle: Spiegel, Manager-Magazin, BusinessInsider, Bild: Power Sport Images/Getty Images

Platz 1: Sam Bankman-Fried
Einst als Krypto-König bekannt, muss Bankman-Fried seit 2024 eine Freiheitsstrafe von 25 Jahren verbüßen - das beschloss ein Gericht in New York. Als Gründer der Kryptowährungsbörse FTX veruntreute er Kundengelder in Milliardenhöhe und ließ sich mit Promis wie Football-Star Tom Brady oder Sängerin Katy Perry ablichten. Den Staatsanwälten zufolge seien seine "unübertroffene Gier" verantwortlich für das Verbrechen "historischen" Ausmaßes.
Quelle: Tagesschau, Spiegel, Bild: T. Schneider / Shutterstock.com
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