Digitales Bargeld als Rettungsanker? Vitalik Buterin fordert Neuausrichtung von Ethereum

Ethereum-Mitgründer Buterin fordert mehr Unabhängigkeit, Datenschutz und technische Robustheit, wenn ETH künftig als Alternative zum Bargeld bestehen soll.
Werte in diesem Artikel
• Ethereum als Bargeld-Alternative
• Schweden setzt wieder mehr auf Bargeld
• Buterin mit Weckruf
Inmitten wachsender globaler Unsicherheiten und technischer Abhängigkeiten positioniert sich Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin mit einer klaren Vision: Die führende Smart-Contract-Plattform müsse sich wandeln, um als digitale Alternative zum Bargeld Bestand zu haben, so der Experte.
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Digitale Währungen am Scheideweg?
Für Buterin steht fest: Wenn Kryptowährungen wie Ethereum eine gesellschaftliche Rolle als Alternative zu Bargeld übernehmen sollen, müssen sie vor allem zwei Eigenschaften besitzen - Resilienz und Privatsphäre. Das schrieb er in einem Beitrag auf X und verwies dabei auf Schweden, wo sich die Initiative für eine bargeldlose Gesellschaft aufgrund der zentralisierten Infrastruktur als zu anfällig erwiesen habe. Denn diese Art von Abhängigkeit stelle ein potenzielles Einfallstor für staatliche Eingriffe, technische Ausfälle oder Missbrauch dar.
Nordics are walking back the cashless society initiative because their centralized implementation of the concept is too fragile. Cash turns out necessary as a backup.
- vitalik.eth (@VitalikButerin) May 25, 2025
Ethereum needs to be resilient enough, and private enough, to be able to credibly play this kind of role.… pic.twitter.com/eFVYT254qN
Eine digitale Alternative zum Bargeld?
Während Bargeld anonym und ohne Dritte funktioniert, ist die Nutzung von Ethereum und anderen Kryptowährungen meist mit zentralisierten Wallet-Anbietern, Hosting-Diensten oder Knotenpunkten verbunden. Dies steht im Gegensatz zum Ideal eines dezentralen, global nutzbaren Zahlungsmittels.
Laut Cointribute ist auch die derzeitige Transparenz öffentlicher Blockchains kritisch zu sehen. Zwar fördere Offenheit das Vertrauen in die Technologie, doch sie stehe im Widerspruch zur Privatsphäre der Nutzer. Um diesen Zielkonflikt aufzulösen, werde momentan an technischen Innovationen wie Zero-Knowledge-Proofs oder anonymen Transaktionen über Layer-2-Lösungen geforscht, so die Nachrichtenseite. Diese sollen es ermöglichen, Zahlungen vertraulich und dennoch sicher abzuwickeln - ähnlich wie bei Bargeld.
Die Umsetzung solcher Technologien sei jedoch nicht unproblematisch, so Cointribute. Projekte wie Tornado Cash hätten in der Vergangenheit gezeigt, dass Datenschutzfunktionen schnell ins Visier von Regulierungsbehörden geraten könnten. Eine Aufgabe, die es zu bewältigen gilt, sofern Ethereum langfristig relevant bleiben will.
Im Kern geht es aber nun um eine grundlegende strategische Frage: Soll Ethereum in erster Linie ein Werkzeug für DeFi und Smart Contracts bleiben - oder kann es eine echte Alternative zu traditionellen Zahlungssystemen werden? Die Antwort liege laut Buterin in der Weiterentwicklung des Netzwerks. Ethereum müsse nicht nur skalieren und effizienter werden, sondern auch widerstandsfähig gegen Angriffe und staatliche Kontrolle - und den Schutz der Nutzerdaten zum festen Bestandteil seiner Architektur machen.
Redaktion finanzen.net
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