ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

02.06.25 08:59 Uhr

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

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Chinas Industrie-PMI im Mai gestiegen - bleibt aber unter 50 Punkte

Chinas Produktionstätigkeit hat sich im Mai dank einer Pause im Handelskrieg zwischen Peking und Washington erholt, blieb jedoch aufgrund anhaltender Unsicherheiten unter der kritischen Marke von 50 Punkten. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 49,5 (April: 49,0), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde und der China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) hervorgeht. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 49,6 Punkten prognostiziert.

Südkoreas Exporte sinken im Mai

Südkoreas Exporte sind im Mai gesunken. Wie das Handelsministerium auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, gingen die Exporte gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,3 Prozent zurück, nachdem sie im April um 3,7 Prozent gestiegen waren. Der Exportrückgang, der eine dreimonatige Wachstumsserie beendete, fiel milder aus als erwartet. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten ein Minus von 4,9 Prozent prognostiziert. Die Importe sanken um 5,3 Prozent.

Waller: Fed könnte Leitzinsen 2025 senken

Ein kurzfristiger Anstieg der zollbedingten Inflation könnte nach Aussage von Fed-Gouverneur Christopher Waller schnell genug vorübergehen, um Zinssenkungen in den USA noch in diesem Jahr zu ermöglichen. Neue Handelshemmnisse dürften die Preise kurzfristig in die Höhe treiben, sagte Waller am Montagmorgen (Ortszeit) in Seoul. Die Inflation werde sich aber wahrscheinlich nicht so hartnäckig halten wie Anfang der 2020er Jahre, auch weil die Anspannung am Arbeitsmarkt und staatliche Konjunkturprogramme die Wirtschaft nicht mehr an ihre Grenzen brächten, sagte Waller.

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Warsh: Trump muss Fed kritisieren können

Ein Favorit für die Nachfolge von Fed-Chairman Jerome Powell, der ehemalige Fed-Gouverneur Kevin Warsh, hat das Recht des Präsidenten verteidigt, die Zentralbank zu kritisieren. "Zentralbanker sollten keine verwöhnten Prinzen sein", sagte Warsh. Wenn der Präsident denke, die Fed mache einen schlechten Job, so Warsh, sollte er das auch ansprechen können. "Zentralbanken wurden geschaffen, damit Politiker jemanden haben, dem sie die Schuld dafür geben können... Ich lese atemlos in den Zeitungen, wie gemein diese Politiker zur Zentralbank sind", sagte er. "Nun, werdet erwachsen. Seid hart." Die Fed lehnte eine Stellungnahme ab.

Opec+ hebt tägliche Fördermenge um 0,411 Mio Barrel an

Die Organisation Erdöl exportierender Länder und die mit ihr verbündeten Länder (Opec) haben ihre Produktionsobergrenze erneut angehoben. Wie die Opec auf ihrer Website mitteilte, steigt die tägliche Fördermenge im Juli gegenüber dem für Juni beschlossenen Niveau um 411.000 Barrel. "In Anbetracht der stabilen globalen Wirtschaftsaussichten und der derzeitigen gesunden Marktgrundlagen, die sich in den niedrigen Ölvorräten widerspiegeln, und im Einklang mit dem am 5. Dezember 2024 gefassten Beschluss, ab dem 1. April 2025 eine schrittweise und flexible Rückkehr zu den freiwilligen Anpassungen in Höhe von 2,2 Millionen Barrel pro Tag einzuleiten, werden die acht teilnehmenden Länder im Juli 2025 eine Produktionsanpassung in Höhe von 411.000 Barrel pro Tag vornehmen, ausgehend vom erforderlichen Produktionsniveau im Juni 2025", heißt es in der Mitteilung.

Trump will Stahl- und Aluminiumzölle auf 50 Prozent verdoppeln

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Zölle auf importierten Stahl zu verdoppeln, um die heimische Industrie zu stärken und Arbeitsplätze in den USA zu schützen. Trump kündigte die höheren Zölle auf einer Kundgebung in der Nähe von Pittsburgh an, auf der er für ein 14-Milliarden-Dollar-Geschäft zwischen dem in Tokio ansässigen Unternehmen Nippon Steel und U.S. Steel warb, das nach Ansicht des Präsidenten die Kontrolle der USA über den traditionsreichen Stahlhersteller sicherstellen würde. "In der Geschichte der Stahlindustrie in den Vereinigten Staaten hat es noch nie eine Investition in Höhe von 14 Milliarden Dollar gegeben", sagte Trump.

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Vergeltungssteuer in Trumps Steuergesetz beunruhigt Investoren

Eine Vergeltungsmaßnahme gegen ausländische Regierungen, die in einem Steuergesetz von US-Präsident Donald Trump enthalten ist, macht Investoren nervös. Die vorgeschlagene Änderung würde den USA die Befugnis geben, neue Steuern von bis zu 20 Prozent auf Ausländer mit US-Investitionen zu erheben, was Regierungen, Einzelpersonen und Unternehmen mit US-Niederlassungen treffen würde. Sie wird als "Rachesteuer" ("revenge tax") bezeichnet, da sie speziell dafür konzipiert ist, nur gegen Länder angewendet zu werden, denen eine unfaire oder diskriminierende Behandlung von US-Unternehmen vorgeworfen wird.

Trump-Regierung nimmt bei Einsparungen Tech-Firmen ins Visier

Das monatelange Bestreben der US-Regierung, Einsparungen bei ihren Vertragsunternehmen zu erzielen, weitet sich über Beratungsunternehmen hinaus aus und tritt in eine neue Phase ein, die sich auf Technologieunternehmen konzentriert. Die General Services Administration (GSA) hat am Mittwoch einen Brief an zehn Technologieanbieter geschickt, darunter Dell und das IT-Unternehmen CDW, in dem Führungskräfte aufgefordert werden, ihre Arbeit zu rechtfertigen und Einsparbereiche zu finden.

Seltene Erden sind Zankapfel für Washington und Peking

Der Handelsfrieden zwischen den USA und China droht zu zerbrechen, da Chinas zögerliche Haltung bei den Exporten von Seltenen Erden zu Vorwürfen der USA führt, dass China das Abkommen nicht einhalten will. Der Abschluss des Abkommens in Genf Anfang dieses Monats hing von Pekings Zugeständnissen bei den kritischen Mineralien ab, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten.

US-Verteidigungsminister warnt China vor Angriff auf Taiwan

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat China mit scharfen Worten vor einem Angriff auf Taiwan gewarnt. "Um es klar zu sagen: Jeder Versuch des kommunistischen Chinas, Taiwan mit Gewalt zu erobern, hätte verheerende Folgen für den Indopazifik und die Welt. Wir werden es nicht beschönigen. Die Gefahr, die von China ausgeht, ist real. Und sie könnte unmittelbar bevorstehen", sagte Hegseth in Singapur.

Macron: Trumps Agenda gemeinsame Bedrohung für Europa und Asien

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat zu einer neuen Partnerschaft zwischen europäischen und asiatischen Nationen aufgerufen, um die regelbasierte internationale Ordnung zu schützen und zu vermeiden, in die wachsende Rivalität zwischen den USA und China hineingezogen zu werden. Frankreichs langjähriges Ziel der strategischen Autonomie Europas sei auch für asiatische Länder relevant, die viele der gleichen Interessen teilten und ihre Kräfte mit gleichgesinnten europäischen Partnern bündeln könnten, während sie "einen dritten Weg" ("a third way") suchten, sagte Macron beim IISS Shangri-La Dialogue in Singapur.

Ukraine meldet Zerstörung dutzender russischer Kampfflugzeuge

Die Ukraine hat am Wochenende nach eigenen Angaben vier Militärflugplätze in Russland mit Drohnen angegriffen und dabei mehr als 40 Kampfflugzeuge zerstört. Der Angriff mit dem Codenamen "Spider's Web" (Spinnennetz) habe eineinhalb Jahre Vorbereitung benötigt, teilten Beamte des ukrainischen Hauptsicherheits- und Nachrichtendienstes (SBU) mit. Ukrainische Drohnen hätten die russischen Luftwaffenstützpunkte Belaja, Iwanowo, Djagilewo und Olenja ins Visier genommen, auf denen allen russische Militärflugzeuge stationiert sind.

Iran fährt Produktion waffenfähigen Urans hoch - Dokument

Der Iran hat die Produktion von hochangereichertem Uran in den vergangenen drei Monaten trotz Gesprächen zwischen Washington und Teheran über ein neues Atomabkommen in einem Tempo fortgesetzt, das etwa einer Atomwaffenmenge pro Monat entspricht. Wie die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) in einem vertraulichen Bericht an ihre Mitgliedsstaaten mitteilte, stockte der Iran seine Vorräte an auf 60 Prozent angereichertem Uran seit Februar von 274,8 Kilogramm auf 408,6 Kilogramm auf. Das sei ein Anstieg von knapp 50 Prozent. Das Wall Street Journal hat eine Kopie des Berichts eingesehen.

+++ Konjunkturdaten +++

Japan/Kfz-Absatz Mai +0,9% gg Vorjahr

Indonesien Exporte Apr 20,74 Mrd USD

Indonesien Importe Apr 20,59 Mrd USD

Indonesien Kernverbraucherpreise Mai +2,40% gg Vorjahr (Apr: +2,48%)

DJG/DJN/apo

(END) Dow Jones Newswires

June 02, 2025 03:00 ET (07:00 GMT)