von Tim Schäfer, New York
In den Jahren 2009 und 2010 summierte sich der Überschuss auf 1,9 beziehungsweise 1,2 Milliarden Dollar. Der Spezialist, der seinen Sitz in Manhattan nahe des Rockefeller Centers hat, schüttet praktisch den kompletten Gewinn an seine Aktionäre aus. Die Dividende wirft eine fürstliche Rendite von 14,5 Prozent jährlich ab. Es gibt nur wenige Gesellschaften mit einer höheren Ausbeute.
Im Kern profitiert Annaly Capital Management von den niedrigen Leitzinsen. So kann sich die Führungsspitze mit billigen Geld eindecken und es mit einem Mehrertrag in die hochkomplizierten Finanzkonstrukte pumpen. Der 59-jährige Gründer und Vorstandschef Michael Farrell genießt einen guten Ruf in der Branche. Die Liste der Großaktionäre schmücken bekannte Namen wie die Allianz, BlackRock, State Street oder Bank of America. Auf die Börsenwaage bringt der Immobilienprofi 14,5 Milliarden Dollar. Insgesamt verwalten die New Yorker Papiere im Volumen von 116 Milliarden Dollar. Annaly ist der größte Hypotheken-Investor in den USA. Demgegenüber sind die Kosten des 121 Mitarbeiter zählenden Betriebs äußert niedrig. Lediglich 0,23 Prozent machen die Verwaltungsaufwendungen im Verhältnis zu den verwalteten Assets aus. Gegründet wurde der Dividendenkönig im Jahr 2007.
Analysten erwarten für das laufende Jahr, dass der Gewinn je Aktie von 2,33 auf 2,54 Dollar steigt. Demnach beträgt das Gewinnvielfache nur sieben. Der Titel ist ein Schnäppchen. Es stellt sich in der Tat die Frage, warum die Aktie derart niedrig bewertet wird. Zum einen handelt es sich beim Hypothekenmarkt um kein aufregendes Thema für Kleinsparer - seit dem Ausbruch der Immobilienkrise sind Finanzdienstleister in Ungnade gefallen. Zum anderen ist die Wall Street nicht so euphorisch, weil sie mit steigenden Leitzinsen rechnet. Und ein höheres Zinsniveau dürften die Margen des Unternehmens unter Druck setzen. Aber selbst wenn Farrell die Ausschüttung halbieren müsste, würde sich die Dividendenrendite mit mehr als sieben Prozent lohnen.

Tim Schäfer, US-Aktienexperte für Euro am Sonntag, empfiehlt Annaly Capital Management
Annaly ist als Immobilienunternehmen registriert, ein sogenanntes Real Investment Trust, kurz REIT. Dadurch kann es nahezu steuerfrei operieren. Die Steuern müssen die Dividendenempfänger, also die Aktionäre, zahlen. Um ein REIT sein zu dürfen, muss mehr als 80 Prozent des Ertrags an die Aktionäre fließen. Aufgrund des Steuervorteils ist die Dividende in der Regel bei Immobilienwerten lukrativer als in anderen Branchen. Daher ist zusätzlich ein Blick auf das Kurs-Buchwert-Verhältnis ratsam. Dieses signalisiert bei Annaly mit einem Verhältnis von rund 1,1 eine moderate Bewertung. Für den profitablen Marktführer ist das nicht viel. Mit anderen Worten billigt die Börse lediglich rund zehn Prozent mehr als das reine Eigenkapital zu. Alle Kennziffern zeigen, dass der Nischenplayer günstig ist. Vor allem hat die üppige Dividende ihren Charme.
Tim Schäfer ist Journalist und schreibt seit 1998 über Börse, Aktien und Unternehmen. Seit 2006 lebt der studierte Diplom-Betriebswirt und DVFA-Aktienanalyst in New York und berichtet von dort über die Geschehnisse an der Wall Street, unter anderem für Euro am Sonntag. Bekannt ist Schäfer für seine Berichterstattungen über kleine Nebenwerte.
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