Je länger, desto sicherer!

Vor zehn Jahren startete eine der größten Haussen aller Zeiten.
Zur Oktobermitte 1999 stand der DAX nach zehn Monaten Seitwärtstrend bei gut 5100 Punkten, knapp fünf Monate später erreichte er mit 8065 Punkten sein Top. 57% Kursanstieg innerhalb von fünf Monaten sind in der Geschichte deutscher Blue Chips eine absolute Rarität. Nur von März bis August 2003 wurden innerhalb dieser kurzen Frist marginal höhere Gewinne erzielt. Auch in der aktuellen Rally seit März reichte es innerhalb eines 5-Monats-Zeitfensters „nur“ zu knapp 50% Kursgewinn.
1999 war die Börsenwelt freilich rosarot. Der Börsengang der Deutschen Telekom und der Boom am Neuen Markt hatten einen beispiellosen Run auf Aktien ausgelöst. Wer damals dabei war, verklärt diese Jahre zwar gern, aber Tatsache ist: Die Kurse waren zwei Jahrzehnte lang fast ausschließlich gestiegen. Wer Ende März 2000 sein Portfolio begutachtete, kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die 10-Jahres-Rendite eines DAX-Investments betrug +286% bzw. +14,5% pro Jahr. Auf 20-Jahres-Basis hatten deutsche Blue Chips sogar +1499% bzw. +14,9% p. a. eingebracht.
Von derartigen Renditen können Anleger 2009 nur träumen. Putzige +0,8% p. a. stehen aktuell auf 10-Jahres-Sicht zu Buche. Doch schon der 20-Jahres-Vergleich sieht mit +6,6% pro Jahr wesentlich besser aus. Tatsächlich gilt ganz allgemein: Je länger der Zeitraum, desto sicherer landen Sie mit Aktien im positiven Terrain! 20-Jahres-Zeiträume mit negativen (nominalen) Renditen müssen Sie schon mit der Lupe suchen (z. B. Juni 1961 bis Juni 1981).
Solange die Volkswirtschaft wächst, dürfte Produktivkapital langfristig immer mehr bringen als Zinskapital. Wir halten es für ziemlich unwahrscheinlich, dass Aktien in den kommenden zehn Jahren wieder so enttäuschen werden wie in den vergangenen zehn.
Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Bestellen Sie hier. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.