Sichere Anlagen – Gibt es die noch?

„Der Arme schläft in Sicherheit“, sagt der Volksmund. Trotzdem ist es verständlich, dass auch der Wohlhabende gerne Sicherheit hätte.
Aber was bedeutet heutzutage schon sicher? Gerade die Finanzkrise hat doch unbarmherzig mit einigen liebgewonnenen Geldanlage-Mythen aufgeräumt.
So hat eine Streuung des Kapitals nach der Gießkannenmethode während der Baisse 2007 bis 2009 überhaupt nicht funktioniert. Nahezu alle Wertpapiere einer Risikoklasse fielen parallel, egal ob Aktien, Aktienfonds oder Hochzinsanleihen. Auch die Diversifikation nach Ländern brachte wenig, da praktisch jede Wirtschaftsregion vom globalen Abschwung erfasst wurde und die Kapitalmärkte heutzutage stark vernetzt sind. Die Beimischung weniger üblicher Assetklassen half nur phasenweise, selbst Gold stieg 2008 kaum im Wert.
Das Sicherheits-Image von Immobilien hat zuletzt ebenfalls gelitten, und das nicht nur deshalb, weil die Krise vom heillos aufgeblasenen US-Immobilienmarkt ausging. „Keine Anteilsrückgabe möglich“, heißt es bei einigen einst offenen Immobilienfonds. Die Anteile von CS Euroreal, Kanam Grundinvest, SEB Immoinvest, AXA Immosolutions und Morgan Stanley P2 Value notieren an der Börse mit Abschlägen von 8 bis 50% auf den veröffentlichten Wert. „Betongold“ sieht wahrlich anders aus!
„Bombensicher“ ist im momentanen Wackelumfeld nichts. Selbst bei vermeintlich sicheren Staatsanleihen kommen wir mit Blick auf die gigantischen Schuldenberge ins Grübeln, erst recht seit dem Griechenland-Drama. Zu allem Überfluss kann die Politik die Spielregeln jederzeit nach Gutdünken ändern! Denken Sie nur an die über Nacht eingeführten Leerverkaufsregeln oder an das 1933 verhängte Goldbesitz-Verbot in den USA! Aber: Es gibt Anlageklassen mit gutem und mit schlechtem Chance-Risiko-Verhältnis. Und eines der besten hat derzeit die Aktie.
Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.