Aktien New York: Moderate Gewinne nach Erzeugerpreisdaten
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach schwächerem Start haben sich die US-Börsen am Donnerstag ein Stück weit ins Plus vorgearbeitet. Wie es hieß, gaben weitere Anzeichen einer Abkühlung der US-Inflation den Anstoß dazu. Börsianer zeigten sich daraufhin etwas mehr überzeugt davon, dass die US-Notenbank Fed wieder mehr Spielraum für zukünftig mögliche Zinssenkungen bekommt, sollte die Wirtschaft straucheln.
Gebremst von einem Kursrutsch bei den Boeing-Aktien legte der Dow Jones Industrial zwei Stunden vor Schluss um 0,17 Prozent auf 42.938 Punkte zu. Andere US-Leitindizes wagten sich etwas mehr ins Plus vor. Der marktbreite S&P 500 gewann zuletzt 0,29 Prozent auf 6.040 Zähler und der technologielastige Auswahlindex NASDAQ 100 legte um 0,25 Prozent auf 21.916 Zähler zu.
Im Marktfokus standen die Daten zu den Erzeugerpreisen, die ähnliche Signale sendeten wie vor zwei Tagen die Verbraucherpreise. Im Vergleich zum Vormonat lag der Preisauftrieb auf Erzeugerebene im Mai mit 0,1 Prozent etwas unter der Erwartung von Ökonomen. Wie es hieß, kann die US-Notenbank Fed auf dieser Basis zunächst untätig bleiben und auf weitere Informationen warten, wie sich die Zölle und die Handelsgespräche entwickeln.
Hinsichtlich des Zollthemas blieb es dabei, dass die Anleger dem jüngsten Fortschritt im amerikanisch-chinesischen Zollstreit nicht so recht über den Weg trauen. Dies stand auch mit der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump in Zusammenhang, dass er in den kommenden Wochen einseitig Zölle gegen Dutzende von Handelspartnern verhängen werde. Auf den Notenbankchef Jerome Powell erhöhte er wieder einmal verbal den Druck, die Zinsen zu senken.
Boeing-Aktien (Boeing) gerieten mit 4,6 Prozent unter Druck, nachdem in Indien eine Maschine vom Typ Boeing 787 Dreamliner verunglückt ist.
Der Unfall ließ auch die Anteile von GE Aerospace (GE Aerospace (ex General Electric)) mit fast zwei Prozent ins Minus rutschen, weil die Triebwerke von dem Zulieferer stammen. Der Absturz hat viele Menschenleben gefordert. Auf dem Weg nach London waren 242 Passagiere und Crewmitglieder an Bord.
Anteilseigner von Oracle freuten sich über einen positiven Ausblick. Nach schon gutem Lauf der Aktien sprang der Kurs des Softwarekonzerns um 14 Prozent nach oben auf Rekordniveau. Erstmals wurden die Anteile über der 200-Dollar-Marke gehandelt. Die vorgelegten Zahlen waren zwar durchwachsen, das Unternehmen rechnet aber nun mit kräftigem Schwung für die künftigen Umsätze - vor allem im Geschäft mit Rechenzentren.
Die Anteilsscheine von CureVac sprangen dank einer Übernahmeofferte von Biontech (BioNTech (ADRs)) um 35 Prozent auf 5,48 US-Dollar hoch. Der Mainzer Pharmahersteller will für den Tübinger Konkurrenten rund 5,46 Dollar zahlen, um sein Geschäft im Bereich Krebsimmuntherapie voranzubringen. Die beiden Unternehmen, deren Anteilsscheine in New York hauptgelistet sind, stehen damit vor einem deutsch-deutschen Pharmadeal. Für Biontech war dies aber kein Kurstreiber: Die Aktien bewegten sich moderat mit 0,4 Prozent im Plus.
Ein negativer Ausreißer waren die Aktien von GameStop, die fast ein Viertel an Wert einbüßten. Enttäuschende Geschäftszahlen der Einzelhandelskette für Computerspiele und Unterhaltungssoftware drückten die Stimmung. Der Kurs erreichte das niedrigste Niveau seit Anfang April./tih/men