Amnesty: Opposition in Russland unerbittlich unterdrückt

31.07.25 10:56 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Ein Jahr nach dem spektakulären Gefangenenaustausch rund um den sogenannten Tiergartenmörder hat sich die Lage für Regierungskritiker in Russland aus Sicht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) nicht verbessert. Menschen würden unerbittlich verfolgt, weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und friedlichen Protest ausübten, kritisierte die deutsche AI-Generalsekretärin Julia Duchrow. Gerade habe das russische Parlament Gesetze verabschiedet, mit denen Aktivisten noch leichter strafrechtlich belangt werden könnten.

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Am 1. August 2024 hatten Russland und Belarus 16 Inhaftierte ausreisen lassen, darunter der US-Reporter Evan Gershkovich sowie die russischen Oppositionellen Wladimir Kara-Mursa und Ilja Jaschin. Im Gegenzug erhielt Russland den in Deutschland wegen eines Mordes im Kleinen Tiergarten verurteilten Agenten Wadim Krassikow und neun weitere Inhaftierte.

Unter den von Russland Freigelassenen war damals auch die Künstlerin Sascha Skotschilenko. Sie sagte einer Mitteilung zufolge: "Ich kann auch jetzt noch nicht glauben, dass es tatsächlich zu meiner Freilassung kam. Das war ein Wunder - mein zweiter Geburtstag."/vsr/DP/mis