APA ots news: Konjunktur in Österreich weiter schwach

12.05.25 09:05 Uhr

Wien (APA-ots) - Laut WIFO-Schnellschätzung von Ende April wuchs das

österreichische

Bruttoinlandsprodukt im I. Quartal 2025 leicht (+0,2%). Ermöglicht

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wurde dies durch eine Ausweitung der Exporte und anhaltend hohe

öffentliche Konsumausgaben. Das Verbrauchervertrauen und die

Unternehmensstimmung sind weiterhin getrübt. Angesichts des erneuten

Abwärtstrends einiger Vorlaufindikatoren und der hohen

wirtschaftspolitischen Unsicherheit ist eine neuerliche Abschwächung

der Wirtschaftsdynamik nicht unwahrscheinlich.

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"Die hohe Unsicherheit belastet das Verbrauchervertrauen und wird

damit auch weiterhin die binnenwirtschaftliche Dynamik bremsen", so

der Autor des aktuellen WIFO-Konjunkturberichtes Christian Glocker.

Gemäß der WIFO-Schnellschätzung von Ende April stieg Österreichs

BIP im I. Quartal 2025 um 0,2% gegenüber dem Vorquartal (IV. Quartal

2024 -0,4%). Im Vergleich zum Vorjahresquartal ergab sich jedoch

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abermals ein Rückgang um Ÿ% (saison- und arbeitstagsbereinigt).

Während die Industrie und das Baugewerbe weiter schwächelten,

erholten sich einige Dienstleistungsbereiche etwas. Zulegen konnten

insbesondere der Verkehr, das Grundstücks- und Wohnungswesen und die

Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, während

Beherbergung und Gastronomie an Wertschöpfung einbüßten.

Nachfrageseitig stagnierten die Konsumausgaben der privaten Haushalte

und die Bruttoanlageinvestitionen im I. Quartal 2025 weitgehend,

während der öffentliche Konsum ausgeweitet wurde. Der Außenhandel

trug leicht positiv zur Expansion der Gesamtwirtschaft bei. Die

Exporte legten trotz der gedämpften Weltkonjunktur deutlich zu und

profitierten von Vorzieheffekten aus den USA. Auf der

Verteilungsseite stand einem Rückgang der Lohneinkommen ein Anstieg

der Kapitaleinkommen gegenüber.

Die Vorlaufindikatoren zeichnen weiterhin ein trübes Bild. Die

Industriekonjunktur dürfte sich kaum nennenswert verbessern. Der

UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex gab zuletzt sogar wieder

etwas nach. Auch im Baugewerbe blieben die Konjunktureinschätzungen

pessimistisch; im Bereich der Marktdienstleistungen trübten sie sich

zuletzt erneut ein. Das Verbrauchervertrauen sank im April wieder

deutlich; der Anstieg des Teilindikators zum

Arbeitsplatzverlustrisiko spiegelt die hohe Verunsicherung der

Konsument:innen wider.

Die Inflation ist in Österreich nach wie vor höher als im

Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Der BIP-Deflator stieg im I.

Quartal 2025 um 0,7% gegenüber dem Vorquartal und notierte damit um

3,1% über dem Niveau des Vorjahresquartals. Alternative

Inflationsmaße zeichnen ein ähnliches Bild. Der VPI lag im März um

2,9% über dem Vorjahresniveau; im April betrug der Anstieg laut

Schnellschätzung von Statistik Austria 3,1%. Die Produzentenpreise

verteuerten sich im März erstmals wieder spürbar gegenüber dem

Vorjahr, nachdem sie lange Zeit nachgegeben hatten. Der Anstieg

verringert die Wahrscheinlichkeit einer nachhaltigen Abschwächung der

Inflation.

Die schwache Konjunktur belastet den Arbeitsmarkt. Die

Arbeitslosigkeit stieg zuletzt weiter an, während die Zahl der

offenen Stellen sank. Der Bestand an unselbständig aktiv

Beschäftigten lag im April nach vorläufiger Schätzung um 1.000 über

dem Vorjahresniveau, nach +2.700 im März. Ende April waren gut 24.000

Personen mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr (+8,4%), die

Zahl der Schulungsteilnehmer:innen legte um 0,6% zu. Die

Arbeitslosenquote (nationale Definition) betrug voraussichtlich 7,3%

(+0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr).

Abbildung 1: Einschätzungen zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit

in den kommenden 12 Monaten - auf der WIFO-Website

Zu den Definitionen siehe " Methodische Hinweise und Kurzglossar

".

Rückfragehinweis:

Rückfragen bitte am Montag, dem 12. Mai 2025, zwischen 9 und 11 Uhr,

an Mag. Dr. Christian Glocker, MSc, Tel. (1) 798 26 01 - 467,

christian.glocker@wifo.ac.at

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