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APA ots news: Nach schwachem Exportjahr folgt 2026 eine leichte Erholung

20.10.25 09:05 Uhr

Update des FIW-Jahresgutachtens 2025

Wien (APA-ots) - Der österreichische Warenaußenhandel stand im 1.

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Halbjahr 2025 ganz

im Zeichen des schwachen wirtschaftlichen Umfelds und der

geopolitischen und handelspolitischen Unsicherheiten. Die Zollpolitik

der USA und die schwache Investitionsgüternachfrage bremsen 2025 die

österreichischen Warenexporte. Für das Jahr 2026 wird ein Anstieg der

österreichischen Exporte um 0,7% (preisbereinigt) prognostiziert.

Damit wird die Exportrezession nur langsam überwunden.

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Im neuen Update des Jahresgutachtens zur Lage der

österreichischen Außenwirtschaft, das am 15. Oktober 2025

veröffentlicht wurde, kommt der "Forschungsschwerpunkt Internationale

Wirtschaft" (FIW) zu folgendem Ergebnis: Nach dem deutlichen Rückgang

im Jahr 2024 blieb die Exportdynamik Österreichs auch im 1. Halbjahr

2025 schwach. Hauptgründe sind die anhaltende Investitionsflaute in

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wichtigen Absatzmärkten, die Schwäche der deutschen Industrie sowie

die erratische Zollpolitik der USA. Während die Weltwirtschaft bis

Mitte 2025 durch vorgezogene Importe der USA vor Inkrafttreten

höherer Zölle noch gestützt wurde, wird das nun höhere globale

Zollniveau den Welthandel zunehmend belasten.

Zwtl.: Ausblick 2025/26: Verhaltener Verlauf 2025, moderate Belebung

2026

"Unsere Analysen zeigen 2025 weiterhin Gegenwind für die

Warenausfuhr. Erst 2026 ist mit einer leichten Belebung zu rechnen.

Ein etwas geringerer Kostendruck und eine Erholung der

Investitionsnachfrage in Europa sowie die erwartete bessere

Wirtschaftsentwicklung in Deutschland dürften im kommenden Jahr

begrenzte Impulse liefern", sagt Yvonne Wolfmayr, WIFO-Ökonomin und

Ko-Autorin des FIW-Jahresgutachtens. Die für Österreich relevanten

Exportmärkte wachsen 2025 voraussichtlich um 2,5% und 2026 um 1,0%.

Nach einem realen Rückgang der Exporte um 4,0% im Jahr 2024 rechnet

das FIW für 2025 mit einem weiteren Einbruch von 1,1% und für 2026

mit einem realen Zuwachs von 0,7%.

Laut vorläufigen Außenhandelsdaten sanken die Warenexporte bis

Juni 2025 nominell um 3,1% gegenüber dem Vorjahr. Unter den Top-10-

Handelspartnern legten nur die Lieferungen nach Italien (+5,1%) und

Tschechien (+3,6%) zu. Die Exporte nach Deutschland gingen um 1,1%

zurück. Die Exporte in die USA brachen um 14,4% ein und lieferten den

größten negativen Wachstumsbeitrag (-1,2 Prozentpunkte). Österreich

konnte aufgrund seiner Spezialisierung auf den Maschinenbau weniger

von Vorzieheffekten bei Importen der USA zu Jahresbeginn profitieren.

Vom Gesamtrückgang der Exporte besonders betroffen waren

pharmazeutische Erzeugnisse (-14,8%) sowie Maschinenexporte (-4,3%).

Die WIFO-Konjunkturumfragen signalisieren eine Aufhellung der

Exportaufträge- und -erwartungen. Ab dem IV. Quartal 2025 könnten die

Warenexporte im Vorjahresvergleich wieder steigen. Dennoch ist in den

Jahren 2025 und 2026 mit weiteren Marktanteilsverlusten zu rechnen.

Der Druck auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit bleibt angesichts

der Kostensteigerung in den letzten Jahren - wenn auch etwas

vermindert - bestehen. Die hohen Zölle und die Aufwertung des Euro

sowie die anhaltende handelspolitische Unsicherheit dämpfen die

Dynamik.

Trotz verhaltener inländischer Nachfrage treiben Sonderfaktoren

die Importe 2025. Stärker nachgefragt werden Pkw, Gold sowie

medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse (+22,5% gegenüber dem

Vorjahr, vor allem aus den USA und der Schweiz). Preisbereinigt

dürften die gesamten Wareneinfuhren 2025 um 1,4% und 2026 um 1,3%

wachsen. Die Terms-of-Trade verbessern sich leicht (u. a. dank

sinkender Rohölpreise), dennoch verschlechtert sich die

Warenhandelsbilanz angesichts schwacher Exporte bei zugleich

steigenden Importen deutlich. Das Defizit beträgt laut Prognose 1,9

Mrd. im Jahr 2025 und 2,5 Mrd. im Jahr 2026.

Zwtl.: Sektorale Auswirkungen der Zolleskapaden der USA

Im zweiten Teil analysiert das FIW die sektoralen Effekte der

jüngsten Zollerhöhungen der USA. Trotz Einigungen zwischen den USA

und der EU bleibt die Handelspolitik der USA unberechenbar. Das nun

höhere Zollniveau und die Gefahr erneuter Eskalationen belasten die

globale Wirtschaft. Besonders exponiert gegenüber den USA sind in

Österreich die Bereiche pharmazeutische Industrie, Maschinenbau,

Kraftfahrzeuge und -teile (C29), Metallerzeugung und -bearbeitung

sowie sonstiger Fahrzeugbau (C30). Modellrechnungen zeigen: Ein

Rückgang der Importe der USA um 10% würde das österreichische BIP um

rund 0,3% dämpfen; in der EU träfe es Irland am stärksten (-1,6%).

"Die erratische US-Zollpolitik erhöht die Unsicherheit und

schwächt den regelbasierten Welthandel. Trotz des jüngsten EU-US-

Abkommens bleibt das Risiko neuer Konflikte hoch - mit potenziell

spürbaren Folgen für Österreichs stark vernetzte Industrie", sagt

Robert Stehrer, wissenschaftlicher Direktor des Wiener Instituts für

Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) und Ko-Autor des FIW-

Jahresgutachtens.

Erhebliche Abwärtsrisiken ergeben sich aus geopolitischen

Spannungen (vor allem aus dem Angriffskrieg Russlands gegen die

Ukraine, den Entwicklungen im Nahen Osten und den Spannungen um

Taiwan), möglichen Energiepreisschocks sowie weiteren Zollrunden.

Gleichzeitig verschiebt sich die globale Nachfrage- und

Wettbewerbslandschaft - etwa durch eine stärkere Präsenz Chinas in

Hochtechnologien und mögliche Handlungsumlenkungen nach Europa. Vor

diesem Hintergrund betont das FIW die Notwendigkeit kontinuierlicher

Anstrengungen zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit,

zur Diversifizierung von Absatzmärkten und zur Absicherung der

globalen Wertschöpfungsketten. Abschließend betont das FIW-

Jahresgutachten, dass gerade angesichts der aktuellen Schwierigkeiten

kontinuierliche Anstrengungen zur weiteren Stärkung der

internationalen Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen

Exportwirtschaft unerlässlich sind.

Das FIW-Jahresgutachten Update 2025 steht Ihnen hier zum Download

zur Verfügung.

Rückfragehinweis:

Rückfragen bitte an

Mag. Dr. Yvonne Wolfmayr, Tel. +43 1 798 26 01-253, yvonne.wolfmayr@

wifo.ac.at

Dr. Robert Stehrer, Tel. +43 1 533 66 10-47, stehrer@wiiw.ac.at

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OTS0014 2025-10-20/09:00