Pierer Mobility-Aktie im Minus: Insolvente KTM geht an indischen Partner

Die indische Bajaj Auto International Holdings B.V. übernimmt die Mehrheit an dem insolventen österreichischen Motorradhersteller KTM.
Im Gegenzug stellt Bajaj rund 600 Millionen Euro zur Verfügung und verhindert so die Abwicklung von KTM. Das teilte die KTM-Mutter Pierer Mobility mit.
Bajaj, ein Hersteller von Motorrädern und Auto-Rikschas, war schon bislang an KTM beteiligt. Durch die Verpfändung weiterer Firmenanteile übernimmt Bajaj nun die Mehrheit, wie Pierer Mobility mitteilte.
KTM, der ehemals größte europäischen Motorradbauer, war im November durch einen starken Rückgang der Nachfrage und zu hohen Lagerbeständen in die Insolvenz geschlittert. Die Produktion in Mattinghofen nahe der bayerischen Grenze wurde seitdem heruntergefahren.
Auch in Zukunft Produktionsstandort nahe der Grenze zu Bayern
"Heute haben wir die Chance bekommen, die Geschichte von KTM fortzuschreiben", sagte KTM-Vorstand Gottfried Neumeister. Er kündigte an, dass die aktuellen Produktionsstandorte, inklusive des Stammwerkes in Mattinghofen, auch in Zukunft bestehen sollen.
Die Schulden belaufen sich auf rund 2 Milliarden Euro. Die Gläubiger räumten der KTM AG und zwei ebenfalls insolventen Konzerngesellschaften eine Frist bis Freitag ein, um davon 30 Prozent
- etwa 600 Millionen Euro - zu bezahlen. Andernfalls drohte der
Abverkauf des Firmenvermögens im Rahmen eines Konkursverfahrens.
Im Zuge der Übernahme von KTM durch Bajaj werde sich der bislang dominierende Eigentümer Stefan Pierer als Vorstand der Pierer Mobility AG zurückziehen, hieß es in einer Mitteilung der Konzernmutter.
Die Pierer Mobility-Aktie notiert in Wien zeitweise 1,45 Prozent tiefer bei 20,45 Euro.
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MATTINGHOFEN (dpa-AFX)
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