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DAX zeigt sich am Montag letztlich mit neuem Rekord - Was diese Handelswoche prägt

19.05.25 19:41 Uhr

BÖRSE AKTUELL: Montag an Börse Frankfurt - DAX letztlich mit neuem Rekord - Stimmung "freundlich aber nicht sorglos" | finanzen.net

Der DAX war zunächst mit Verlusten in die neue Handelswoche eingestiegen. Dabei standen eine Reihe von Markttreibern auf der Agenda.

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23.935,0 PKT 167,6 PKT 0,70%

Der DAX begann des ersten Handelstag der Woche 0,26 Prozent tiefer bei 23.705,93 Zählern und zeigte sich nach einer vorerst negativen Tendenz letztlich freundlich. Dabei erreichte er sogar bei 23.935,09 Punkten einen neuen Rekord. Auch auf Schlusskursbasis erreichte der DAX mit einem Anstieg von letztlich 0,70 Prozent auf 23.934,98 eine neue Bestmarke.
Bereits am vergangenen Montag hatte die bisherige Einigung zwischen den USA und China im Zollstreit den deutschen Leitindex auf ein neues Rekordhoch bei 23.911,98 Punkten gehievt. Am Donnerstag hatte er einen Schlussrekord bei 23.695,59 Punkten erzielt.

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DAX drohen größere Kursschwankungen

Nach fünf starken Wochen im DAX in Folge zeigen sich die Anleger auch am Montag in Kauflaune.

Der DAX bewegte sich auch in der neuen Woche auf Rekordniveau. Dem deutschen Leitindex drohen aber nach 20 Prozent Jahresplus zunächst größere Kursschwankungen. Die Investoren müssten bei hoher Marktdynamik immer wieder zusehen, nicht den Anschluss zu verlieren, kommentierte Marktbeobachter Andreas Lipkow. Der Handelsmonat Mai sei dieses Jahr besonders volatil und stelle die Anleger vor einige Herausforderungen.

Die Stimmung an der Börse sei "freundlich, aber nicht sorglos", schrieben die Experten von Index-Radar. Mittlerweile seien die Bewertungen insbesondere im DAX ambitioniert. In den aktuellen Kursen sei bereits ein Szenario robusten globalen Wachstums eingepreist - inklusive baldiger Zollkompromisse, solider Unternehmenszahlen und einer weiter fallenden Inflation. "Die Luft nach oben wird damit dünner", resümierten die Fachleute. Für Enttäuschungen bleibe daher wenig Spielraum.

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Risiken birgt zum Beispiel der globale Handelskonflikt. Zuletzt hatten die USA und China ihre gegenseitigen Einfuhrzölle zwar erheblich gesenkt. Eine finale Einigung gebe es allerdings noch nicht, betonte Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank. "Das rettende Ufer wurde noch nicht erreicht." Daher sei nach den rasanten Kursgewinnen mit vorübergehenden Rücksetzern zu rechnen - was aus Sicht von Halver aber gesund sei. Die USA und China wollen Details zu ihrer "Zollpause" innerhalb von 90 Tagen klären.

Moody's-Abstufung dürfte US-Börsen belasten

Für die US-Börsen zeichnet sich ein schwacher Wochenstart ab. Denn die USA haben mit Moody's auch bei der letzten großen Rating-Agentur die Spitzennote für die Bonität verloren. Als Dritte stufte die Agentur ihre Bewertung um einen Schritt von "Aaa" auf "Aa1" ab. Auslöser ist die hohe Staatsverschuldung.

Mit dem Schritt könnte es für die Vereinigten Staaten etwas teurer werden, sich Geld auf dem Kapitalmarkt über Staatsanleihen zu besorgen. Positive Nachrichten kamen aus China - die Wirtschaft steigerte im April inmitten des Zollchaos die Industrieproduktion klarer als gedacht.

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Ukraine-Krieg bleibt weiter Thema

Im Ukraine-Krieg will US-Präsident Donald Trump am Montagnachmittag (MESZ) erneut mit Kremlchef Wladimir Putin telefonieren. Im Vorfeld haben Deutschland, die USA und weitere Verbündete der Ukraine den Druck auf Russland erhöht.

Konjunkturdaten als wichtiger Faktor

Darüber hinaus ist die Woche maßgeblich von Konjunkturdaten geprägt. "In Europa dürften sich sowohl das Verbrauchervertrauen, die Einkaufsmanagerindizes als auch das deutsche ifo-Geschäftsklima für Mai leicht aufhellen", erwartet Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck. Auch wenn etwas mehr Zuversicht aufkeime, dürften die Wirtschaftsdaten in den kommenden Wochen und Monaten wegen der Zollunsicherheit aber weniger Grund zur Freude bereiten, warnte Greil.

Simon Azarbayjani von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) verwies darauf, dass sich bereits der fünfte Anstieg des ifo-Geschäftsklimas in Folge abzeichnet: "Im Normalfall wäre dies ein Signal für einen konjunkturellen Aufschwung. In den aktuellen Zeiten großer Unsicherheit könnte der Optimismus jedoch verfrüht sein."

Die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland dürften dagegen nur leicht steigen und damit sowohl im Industrie- als auch im Dienstleistungssektor unterhalb der Expansionsschwelle bleiben, schrieben die Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die Veröffentlichung dieser Daten steht, wie auch der ifo-Index, am Donnerstag an.

Berichtssaison pendelt aus

Die Flut an Quartalszahlen der Unternehmen ist bis auf ein paar Nachzügler unter den Nebenwerten vorbei. "Die Unternehmenschefs werden zwar nicht müde, auf Wachstumsrisiken hinzuweisen, präsentieren ihren Anlegern aber zeitgleich starke Bilanzen", fasste Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets die Berichtssaison zusammen. Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater betonte, dass rund zwei Drittel der DAX-Konzerne mit positiven Gewinnüberraschungen aufgewartet hätten. Dies sei vor allem angesichts der anhaltenden Schwäche des Autosektors bemerkenswert.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag, Pavel Ignatov / Shutterstock.com

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