DIW-Konjunkturbarometer sackt im Oktober ab
DOW JONES--Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist im Oktober merklich abgesackt. Nachdem der Barometerwert im September noch einen Jahreshöchstwert von gut 96 Punkten erreicht hatte, sinkt er nun auf 91,1 Punkte und entfernt sich damit wieder deutlich von der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft anzeigt.
Laut DIW-Mitteilung belasten zahlreiche Unsicherheiten: Die Exportindustrie schwächelt angesichts der feindseligen US-Handelspolitik, dem starken Wettbewerb mit China und der insgesamt hinkenden Weltwirtschaft. Außerdem sind viele Unternehmen wohl noch skeptisch, ob etwas aus dem von der Bundesregierung angekündigten "Herbst der Reformen" wird. "Die beschlossenen finanzpolitischen Maßnahmen dürften zwar nach und nach Wirkung entfalten und die Binnenwirtschaft ankurbeln, aktuell ist davon allerdings noch wenig zu spüren", sagt Geraldine Dany-Knedlik, Konjunkturchefin des DIW Berlin.
Aus der deutschen Industrie kommen laut DIW gemischte Signale. Bei den Auftragseingängen zeichne sich bereits seit Jahresbeginn eine Bodenbildung ab, besonders die inländischen Neuaufträge hätten sich zuletzt positiv entwickelt. Die Geschäftserwartungen hätten sich derweil aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex sei ebenfalls deutlich geklettert und habe einen neuen Jahreshöchstwert erreicht.
Bei den Dienstleistungen hat sich das Geschäftsklima nach einem zwischenzeitlichen Rückgang zuletzt ebenfalls wieder etwas verbessert. "Insgesamt bleibt die Lage jedoch auch dort verhalten", urteilt das DIW. So habe die Inflationsrate zuletzt wieder etwas zugelegt, und das Konsumklima stagniere weit im negativen Bereich.
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October 29, 2025 05:53 ET (09:53 GMT)