Ein Jahr nach dem Hype

Wie erfolgreich ist "Pokémon Go" wirklich?

10.07.17 13:25 Uhr

Wie erfolgreich ist "Pokémon Go" wirklich? | finanzen.net

Vor knapp einem Jahr eroberte eine App die Herzen der Spielefans im Sturm: "Pokémon Go". Auch wenn der Hype längst abgeflaut ist - die Bilanz der Erfolgs-App kann sich noch immer sehen lassen.

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Vor einem Jahr fiel der Startschuss für "Pokémon Go" und versetzte Millionen Menschen in Begeisterung. Die erste Augmented Reality-App mauserte sich in Rekordzeit zum absoluten Kassenschlager und katapultierte nicht zuletzt auch die damals fast schon totgesagte Nintendo-Aktie in neue Rekordhöhen.

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Traumstart für Pokémon Go

Mit einem solchen Ansturm hatte App-Entwickler Niantic nicht gerechnet: Bereits in den ersten zwei Monaten verzeichnete "Pokémon Go" eine halbe Milliarde Downloads. Mit dieser Geschwindigkeit konnten die Server anfangs kaum mithalten. Über 50-mal höher als selbst im Extremfall erwartet, war der Datenverkehr, der auf den Servern lastete. Das führte vor allem in den ersten Wochen immer wieder zu Ausfällen der App. Immerhin spielten in der Anfangszeit im Schnitt etwa 45 Millionen Spieler zur selben Zeit "Pokémon Go".

Ein Jahr danach - der "wunderbare Wahnsinn" ist vorbei

Dass der "wunderbare Wahnsinn" der ersten Tage nun vorerst beendet ist, nimmt Niantic-Chef John Hanke nicht tragisch, schreibt die "Bild". Denn dieser sei nun einem "gesunden Wachstum" gewichen. Die Zeiten von 45 Millionen Spielern gleichzeitig sind vorbei - aktuell sind es nur noch etwa fünf Millionen Pokémon-Jäger, die täglich zocken. Mindestens ein Mal im Monat spielen noch rund 65 Millionen Fans. Dabei sind laut "Apptopia" 57,4 Prozent der "Pokémon Go"-Nutzer männlich und 38 Prozent befinden sich in der Altersspanne zwischen 19 und 34 Jahren. Fast genau so groß, 32,5 Prozent nämlich, ist der Anteil der Spieler unter 18 Jahren. Bis zum heutigen Tag wurde die App mehr als 750 Millionen Mal heruntergeladen. Dabei entfielen 150 Millionen Downloads auf die Zeitspanne von September 2016 bis Ende Februar 2017. Auch wenn sich die Anzahl der Downloads inzwischen deutlich ausgedünnt hat - im App Store schafft es "Pokémon Go" gerade mal noch auf Platz 115 - spielt die App in Sachen Umsatz noch ganz oben mit: In den Top 5. Analysten gehen von bisherigen Erlösen von mehr als einer Milliarde US-Dollar aus.

"Pokémon Go" lässt weiterhin die Kassen klingeln

Dass die Downloads zurückgegangen sind, muss Niantic zudem auch keine großen Bauchschmerzen bereiten, denn viel wichtiger als die Anzahl der Downloads ist für den Umsatz die Zahl der aktiven Nutzer. Denn die sind es, die die Kassen erst richtig klingeln lassen - mit In-App-Käufen, die beispielsweise für virtuelle Brutmaschinen für Pokémon-Eier anfallen. So geben sehr aktive Nutzer auch heute noch bis zu 50 Euro monatlich für diverse Zusatz-Inhalte aus, schreibt die "FAZ". Die große Herausforderung ist demnach, die vorhandenen Nutzer auch weiterhin im Spiel zu halten. Dafür hat Niantic bereits einige Male in die Trickkiste gegriffen: Im Februar zauberte Niantic die zweite von bisher sieben Pokémon-Generationen aus dem Hut. Auch die Regeln für die Arena-Kämpfe wurden geändert, um das Spiel wieder etwas aufzulockern. Dass es jedoch alles andere als leicht ist, die Innovations-Dichte hoch und das Spiel interessant zu halten, zeigte sich kurz nach dem angekündigten "Geburtstagsevent". Weil dieses Event unter den Erwartungen der Fans zurückgeblieben war, erntete Niantic sogar einen veritablen Shitstorm.

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Zum einjährigen Bestehen der App hatten sich die Fans etwas deutlich Größeres ausgemalt als das, was Niantic letztendlich lieferte: Eine neue bezahlpflichtige Item-Box sowie eine neue Pikachu-Variante mit Baseball-Cap. Die Fans machten ihrer Enttäuschung in einem riesigen Shitstorm Luft. Nichtsdestotrotz kann das Pikachu mit Cap noch bis zum 24. Juli gefangen werden.

Bilanz nach einem Jahr: "Pokémon Go" bleibt Cash-Cow

Auch wenn nicht jede von Niantics Ideen auf Begeisterungsstürme seitens der Fans stieß - auf der Umsatzseite hat sich das Update mächtig gelohnt. Durch den In-App-Shop arbeitete sich "Pokémon Go" Ende Juni wieder erneut zum Mobilspiel mit dem größten Umsatz vor. "Apptopia" zufolge hat das Spiel in seinem ersten Jahr bereits 1,2 Milliarden US-Dollar in Niantics Kassen fließen lassen, auch wenn der Zufluss in letzter Zeit etwas dünner geworden ist. Im Mai setzte "Pokémon Go" immerhin knapp 12 Millionen Dollar um. Zum Vergleich: Im Juli 2016, also kurz nach dem Startschuss für die App, kamen täglich Umsätze von 18 Millionen US-Dollar zusammen.

Inzwischen hat sich Niantic jedoch noch weitere Wege einfallen lassen, die App gehörig zu versilbern. So gibt es bereits zahlreiche Kooperationen mit bekannten Marken. Starbucks und Sprint etwa haben bereits einige sogenannte Pokéstops gesponsert, an denen sich Spieler mit virtuellen Gütern eindecken können. Auf diesem Wege habe "Pokémon Go" bislang rund 500 Millionen Spieler zu den Partnerunternehmen locken können, so die "FAZ". Das lohnt sich auch für Niantic: Für jeden Besuch zahlen die Partner zwischen 15 und 20 Cent, verriet kürzlich ein Niantic-Manager. Insgesamt ergibt sich daraus ein stattlicher Zuschlag zwischen 75 und 250 Millionen US-Dollar, von dem Niantic lediglich die Lizenzabgaben an Nintendo und die Pokémon Company abgeben muss.

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Noch scheint Niantic also das ein oder andere Ass im Ärmel zu haben, um die Poké-Dollar ordentlich rollen zu lassen. Doch der Erwartungs- und Innovationsdruck auf das Unternehmen wird auch in Zukunft hoch bleiben. Vielleicht kann jedoch der gerade erst in Schwung gekommene Sommer 2017 wieder einige Pokémon-Jäger auf die Straße locken.

Redaktion finanzen.net

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