Umweltministerin: Menschheit muss bis 2050 klimaneutral leben

Vor der Vorstellung des neuen Weltklimarat-Berichts hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) mehr Bemühungen zum Klimaschutz gefordert.
"Der Bericht hält eindeutig fest: Es gibt keinen Zweifel mehr am menschengemachten Klimawandel. Die Beweislage ist erdrückend", sagte Schulze der "Rheinischen Post" laut Vorab-Bericht aus der Montag-Ausgabe. "Der Bericht macht außerdem unmissverständlich klar, dass wir uns auf immer mehr Extremwetterereignisse auch in Deutschland einstellen müssen. Die gehen nicht mehr weg, denn wir können den bereits erfolgten Klimawandel nicht zurückdrehen. Wir können die Erderhitzung aber verlangsamen." Die bisherigen Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel reichten aber noch lange nicht aus, Es reiche auch nicht mehr, dass große Industrieländer vorangingen. Bei der nächsten Klimakonferenz im November in Glasgow werde es darauf ankommen, viele Länder an Bord zu holen. "Spätestens 2050 muss die Menschheit klimaneutral leben", sagte Schulze.
In einer neuen Bundesregierung müssten Blockaden ein Ende haben, sagte Schulze. "Das gilt auch für die internationale Ebene." Hier habe der Wiedereintritt der USA ins Pariser Abkommen eine neue Dynamik erzeugt. Ein Klimaschutzministerium lehne sie ab. Vielmehr müsse etwa der Energiebereich ins Umweltministerium eingegliedert werden. Klimaschutz müsse zudem zur Chefsache im Kanzleramt gemacht werden. Deutschland müsse sich noch konsequenter an die Klimaveränderungen anpassen. "Das gilt auch aktuell und ganz konkret für die Gegenden, in denen nun neue Brücken aufgebaut und neue Schienen verlegt werden müssen", sagte die Ministerin. Bei der Umsetzung müsse der Bund besser beteiligt werden.
Berlin (Reuters)
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