Marktschwankungen

Langfristig investieren trotz Kursschwankungen: Diese 10 Regeln helfen in volatilen Zeiten den Überblick zu behalten

13.07.25 07:57 Uhr

Investieren in volatilen Zeiten: 10 Regeln für langfristigen Erfolg | finanzen.net

Wer in volatilen Zeiten die häufigsten Anlegerfehler vermeidet und stattdessen zehn bewährte Anlageregeln befolgt, bleibt auch im stürmischen Börsenumfeld auf Kurs.

• Warum Anleger in volatilen Märkten die Ruhe bewahren sollten
• Morgan Stanley klärt über die 5 größten Anleger-Fehler in volatilen Märkten auf
• Diese 10 Anlageregeln sollten stattdessen befolgt werden

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Volatile Märkte: Ruhe bewahren

Wenn die Märkte schwanken, Schlagzeilen dominieren und Unsicherheit allgegenwärtig ist, fällt es vielen Anlegerinnen und Anlegern schwer, ruhig zu bleiben. Doch gerade in solchen Phasen zeigt sich, wer eine belastbare Strategie verfolgt - und wer sich vom kurzfristigen Lärm aus der Ruhe bringen lässt.
Marktbewegungen entstehen oft durch Ereignisse, deren langfristige Auswirkungen schwer vorherzusagen sind. Politische Entscheidungen, wirtschaftliche Entwicklungen oder globale Trends können plötzlich für Unruhe sorgen - doch nicht jede Veränderung erfordert sofortiges Handeln, wie Morningstar erklärt. Vielmehr ist es häufig klüger, den Blick auf das große Ganze zu richten und nicht auf jede kurzfristige Schwankung zu reagieren.

5 Fehler, die Anleger in volatilen Märkten vermeiden sollten

Die Investmentbank Morgan Stanley erklärt, dass viele Anleger in turbulenten Marktphasen immer wieder dieselben grundlegenden Fehler begehen würden - oft aus Angst, Übermut oder dem Wunsch, Verluste auszugleichen. Einer der schwerwiegendsten sei dabei der Verkauf in Panik. Wenn die Märkte einbrechen, ist der Impuls groß, Verluste zu begrenzen und auf eine ruhigere Phase zu warten. Doch wer in solchen Momenten aussteigt, macht Verluste endgültig und verpasst häufig die anschließende Erholung. Langfristige Analysen zeigen: Wer investiert bleibt, erzielt deutlich höhere Renditen als jemand, der nach Abschwüngen pausiert und erst spät wieder einsteigt.

Ein weiterer folgenschwerer Fehler sei es, nach einem Rückgang dauerhaft in Bargeld zu verharren. Auch wenn dies zunächst wie ein sicherer Hafen erscheine, führe diese Strategie langfristig zu enormen Renditeeinbußen - vor allem, wenn nach dem Rückzug eine starke Markterholung folgt. So kann aus einem vermeintlich schützenden Schritt schnell ein kostspieliger Fehler werden.

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Gleichzeitig würden manche Anleger zur Überheblichkeit neigen. Sie überschätzen ihre Fähigkeit, Kursentwicklungen vorherzusehen, und versuchen etwa, vermeintliche Schnäppchen zu jagen, ohne dabei die tatsächliche Qualität eines Unternehmens zu hinterfragen. Der Versuch, fallende Aktien aufzufangen - im Börsenjargon als "ein fallendes Messer greifen" bekannt - endet jedoch oft mit weiteren Verlusten und einem chaotischen Portfolio. Kurzfristiger Handel sehe auf dem Papier einfacher aus, als er in der Realität sei.

Hinzu komme der psychologische Drang, Verluste um jeden Preis wiedergutmachen zu wollen. Statt sich von schlecht laufenden Titeln zu trennen, halten viele Anleger diese in der Hoffnung auf eine Erholung, während sie gleichzeitig zu früh Gewinne realisieren. Dieser sogenannte Dispositionseffekt führe dazu, dass potenzialstarke Positionen vorschnell abgestoßen werden, während schwache zu lange gehalten werden - eine verpasste Chance auf eine gesunde Portfolioentwicklung.

Ein letzter, oft übersehener Punkt sei das fehlende Rebalancing. Nach starken Kursverlusten sinkt der Aktienanteil in einem Portfolio automatisch. Wird dieser nicht bewusst wiederhergestellt, verpasse das Portfolio langfristig die Chance auf eine vollständige Erholung, da zu wenig in wachstumsstärkeren Anlageklassen investiert ist.

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10 Anlageregeln, die in volatilen Märkten befolgt werden sollten

Um in volatilen Märkten einem strukturierten Investitionsansatz zu folgen, helfen zehn zentrale Anlageregeln, die besonders in unsicheren Zeiten Orientierung geben, wie Advisor Perspectives erklärt.

Erstens: Man sollte konsequent investieren - auch wenn es schwerfällt. Der perfekte Einstiegszeitpunkt lässt sich nie exakt treffen. Wer auch in turbulenten Phasen investiert, profitiert langfristig oft überdurchschnittlich.

Zweitens gilt: Risiken sollten aktiv gemanagt, aber nicht vollständig gemieden werden. Statt panisch alles zu verkaufen, empfiehlt es sich, Stop-Loss-Marken zu prüfen, Allokationen anzupassen oder defensive Sektoren ins Portfolio aufzunehmen.

Drittens: Man sollte lernen, aus Angst zu kaufen. Gerade wenn die Stimmung am Tiefpunkt ist und die Schlagzeilen düsterer nicht sein könnten, bieten sich oft Chancen, Qualitätsaktien zu attraktiven Bewertungen zu erwerben.

Gleichzeitig sollte man sich - viertens - jedoch nicht vom Marktlärm leiten lassen. Finanznachrichten, soziale Medien oder Marktprognosen können emotional belasten und zu Fehlentscheidungen führen. Stille und Disziplin seien oft die besseren Ratgeber.

Fünftens: Bewertungen müssen respektiert, sollten aber nicht überbewertet werden. Selbst hohe Bewertungsniveaus sind nicht zwangsläufig ein Ausschlusskriterium, wenn die langfristigen Aussichten eines Unternehmens überzeugen.

Sechstens ist ein disziplinierter Prozess entscheidend. Klare Regeln für Käufe, Halten und Verkäufe - basierend auf fundamentalen oder technischen Kriterien - schaffen Struktur und schützen vor impulsiven Entscheidungen.

Siebtens sollte man nie die Grundlagen aus den Augen verlieren. Temporäre Kursrückgänge sollten nicht zum Anlass genommen werden, sich von Unternehmen mit starker Substanz zu trennen. Oft bieten solche Rücksetzer sogar günstige Einstiegsgelegenheiten.

Achtens: Die Akzeptanz, dass Märkte zyklisch sind. Schwankungen, Rückgänge und Erholungen sind normale Bestandteile langfristiger Marktverläufe - der Versuch, jede Bewegung exakt zu timen, endet meist in verpassten Chancen.

Neuntens: Vorsicht bei Expertenmeinungen. Selbst renommierte Analysten und Strategen liegen häufig daneben. Große Umschichtungen im Portfolio sollten nie allein auf Basis von Prognosen erfolgen.

Und zehntens: Auf Kurs bleiben und langfristig denken. Anleger verlieren oft mehr Geld durch die Angst vor Marktkorrekturen als durch die Korrekturen selbst. Wer langfristig investiert, geduldig bleibt und seinen Plan regelmäßig, aber mit Bedacht anpasst, hat die besten Chancen, auch durch volatile Phasen erfolgreich zu navigieren.

Redaktion finanzen.net

Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.

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