MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
DONNERSTAG: In den USA bleiben die Börsen wegen des Feiertags Juneteenth geschlossen.
FREITAG: In Stockholm und Helsinki ruht der Börsenhandel wegen Mittsommer.
+++++ TAGESTHEMA +++++
Die US-Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet stabil gehalten. Er liegt damit weiterhin in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Auf diesem Niveau befindet sich der Leitzins seit Dezember, und schon bei der Sitzung im Januar hatte die Federal Reserve den Leitzins nicht mehr angetastet. Der Beschluss zu den Zinsen fiel im Federal Open Market Committee (FOMC) einstimmig. Ökonomen und Börsianer hatten mit diesem Beschluss gerechnet. Die Notenbank hielt die Tür für Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte offen und korrigierte die Wachstumsprognose für 2025 nach unten. Die Entscheidungen fielen vor dem Hintergrund von US-Präsident Donald Trumps aggressiver Zollpolitik und dem Krieg zwischen Israel und dem Iran, wodurch die Inflation angefacht werden könnte. Die Prognosen waren die ersten seit Trumps groß angelegten Zollankündigungen zum "Befreiungstag" am 2. April. Die Fed-Vertreter senkten ihre Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2025 auf 1,4 von zuvor 1,7 Prozent. Die Prognose für die Arbeitslosenquote wurde in diesem Jahr wurde auf 4,5 von 4,4 Prozent erhöht.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
12:30 DE/Befesa SA, HV
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Unternehmen Dividende
Eckert & Ziegler 0,50 EUR
OVB Holding 1,00 EUR
Sto St. 3,25 EUR
Sto Vz 3,31 EUR
Totalenergies 0,85 EUR
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- CH
09:30 Schweizerische Nationalbank (SNB), Ergebnis der Sitzung des
geldpolitischen Rats
Leitzins
PROGNOSE: 0,00%
zuvor: 0,25%
- GB
13:00 BoE, Ergebnis und Protokoll der Sitzung des geldpolitischen Rats
Bank Rate
PROGNOSE: 4,25%
zuvor: 4,25%
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell:
Index zuletzt +/- %
DAX Futures 23.276,00 -0,2%
E-Mini-Future S&P-500 6.027,50 -0,1%
E-Mini-Future Nasdaq-100 21.894,25 -0,2%
Nikkei-225 (Tokio) 38.568,49 -0,8%
Hang-Seng (Hongk.) 23.231,48 -2,0%
Schanghai-Comp. 3.359,78 -0,9%
Mittwoch:
DAX 23.317,81 -0,5%
DAX-Future 23.314,00 -0,6%
XDAX 23.310,28 -0,0%
MDAX 29.684,32 -0,1%
TecDAX 3.766,50 -0,9%
SDAX 16.685,74 -0,3%
Euro-Stoxx-50 5.266,91 -0,4%
Stoxx-50 4.471,74 -0,4%
Dow-Jones 42.171,66 -0,1%
S&P-500 5.980,87 -0,0%
Nasdaq Composite 19.546,27 +0,1%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Die Börsen dürften mit kleinen Abgaben in den Handel starten. Die Unsicherheiten bleiben hoch. Laut Medienberichten sollen die USA einen möglichen Militärschlag gegen den Iran vorbereiten, eventuell am Wochenende. US-Präsident Donald Trump lässt sich derweil nicht in die Karten schauen. Der Zinsentscheid der US-Notenbank vom Vorabend brachte derweil keine Überraschungen. Wie erwartet hielt die Fed den Leitzins stabil und die Tür für weitere Zinssenkungen im zweiten Halbjahr offen. Metzler erwartet weiterhin zwei Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr. Mit den geldpolitischen Entscheidungen der Schweizer Nationalbank bzw. der Bank of England und der Norges Bank dreht sich das Notenbank-Karussel auch am Donnerstag weiter. Daneben hält EZB-Präsidentin Christine Lagarde verschiedene Reden. Im Fokus steht aber die weitere Entwicklung im Nahen Osten. Der Feiertagshandel dürfte die Volumina weiter ausdünnen, was größere Volatilitäten an den Märkten zur Folge haben könnte.
Rückblick: Etwas leichter - Auf die Stimmung drückte weiter die Lage im Nahen Osten, wo auch ein Kriegseintritt der USA nicht auszuschließen ist. Daneben hielten sich die Anleger vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank am späteren Mittwoch zurück. Mit Abgaben von 1 Prozent führte der Pharmasektor die Verliererliste in Europa an. Hintergrund waren Aussagen von US-Präsident Donald Trump. Er hatte auf dem Rückflug vom G7-Gipfel laut verschiedenen Medienberichten erklärt, die geplanten Zölle auf Pharmaimporte würden "sehr bald" in Kraft treten. Für Fresenius ging es 2,3 Prozent nach unten, Merck verloren 2,1 Prozent. Die Aktien von Anbietern erneuerbarer Energien gaben weiter nach. Nordex verloren 2,9 Prozent und PNE 1,3. In Kopenhagen büßten Vestas 1,9 Prozent ein. Händler verwiesen auf eine ausgeprägte Schwäche der US-Wettbewerber. "Nachdem sie unter Biden subventioniert wurden, lässt sie Trump nun fallen", so ein Marktteilnehmer. Die Kurse der US-Pendants waren am Dienstag mit einem Budget-Entwurf, der eine frühere Beendigung von Subventionen vorsieht, auf breiter Front teils zweistellig eingebrochen.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas leichter - Airbus legten gegen den Trend um 1,4 Prozent zu und MTU um 3,3 Prozent. Airbus will künftig 30 bis 50 statt 30 bis 40 Prozent des Gewinns ausschütten. Dazu bestätigte der Flugzeugbauer seine Jahresziele. Bei MTU stützte auch, dass Kepler Cheuvreux nach der Prognoseerhöhung vom Dienstag nun das Kursziel laut Händlern erhöht hat. Mit einem Erholungsschub zeigten sich im Gerresheimer, die um 6,4 Prozent anzogen. Der Kurs war am Dienstag stark unter Druck geraten mit Spekulationen, die Übernahme von Gerresheimer durch Warburg Pincus und KPS Capital Partners sei vom Tisch. Wie Gerresheimer selbst später dann aber mitteilte, sagte KPS auf Nachfrage, dass weiterhin Gespräche mit Warburg Pincus geführt würden. Nach dem enttäuschend aufgenommenen Kapitalmarkttag vom Dienstag setzten FMC die Verluste fort und gaben um weitere 1,4 Prozent nach. Deutsche Pfandbriefbank büßten 5,7 Prozent ein. Die Bank hat davor gewarnt, dass die Aufgabe des US-Geschäfts zu Abschreibungen und einem Verlust führen werde.
XETRA-NACHBÖRSE
Kaum verändert haben sich die Aktien gezeigt. Vor dem Feiertag Fronleichnam hielten sich die Anleger zurück. Auch war die Nachrichtenlage dünn. Medios wurden am Abend bei Tradegate 8 Prozent höher getaxt, nachdem das Unternehmen den Rückkauf von 1 Million eigener Aktien zum Kurs von je 12,50 Euro beschlossen hatte.
USA - AKTIEN
Kaum verändert - Der Zinsentscheid der Fed brachte keine Überraschungen und gab dem Markt daher keine Impulse. Wie erwartet hielt die Fed den Leitzins stabil und hielt die Tür für weitere Zinssenkungen im zweiten Halbjahr offen. Jedoch senkten die Währungshüter ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr. Während der anschließenden Pressekonferenz wies Fed-Chairman Jerome Powell zudem auf die erhöhte Inflationsgefahr hin, die sich aus der Zollpolitik der US-Regierung und dem Nahostkonflikt ergeben könnte. Der Nahostkrieg lieferte derweil ein zwiespältiges Bild für die Börse. Zwar verschärfte US-Präsident Donald Trump zuletzt mit der Forderung nach einer Kapitulation des Irans den Ton, was Teheran umgehend zurückwies und kategorisch ausschloss. Doch die für die Märkte bedeutsame Frage, ob die USA in den Krieg eintreten, war weiter unklar. Anleger dürften auch deshalb vorsichtig agiert haben, weil die US-Börsen am Donnerstag wegen des Feiertags Juneteenth geschlossen bleiben. Hasbro schlossen 0,6 Prozent fester. Der Spielzeuganbieter baut 3 Prozent seiner globalen Belegschaft ab. Circle Internet sprangen um 33 Prozent, die Stablecoin-Gesellschaft könnte von regulatorischen Erleichterungen profitieren.
USA - ANLEIHEN
Die Renditen erholten nach der Fed-Entscheidung von einem anfänglichen Rücksetzer, die zehnjähriger US-Staatsanleihen stand zuletzt kaum verändert bei 4,39 Prozent. Schwache Baubeginne für Mai stützten die Spekulation auf im zweiten Halbjahr sinkende Leitzinsen, die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten fielen in etwa wie gedacht aus und liefern damit kaum Argumentationshilfen für den künftigen Zinspfad.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Vortag Mi, 17:15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1469 -0,1% 1,1483 1,1515 +10,9%
EUR/JPY 166,35 -0,2% 166,61 166,56 +2,4%
EUR/CHF 0,9401 +0,0% 0,9399 0,9413 -0,1%
EUR/GBP 0,8552 -0,0% 0,8556 0,8554 +3,3%
USD/JPY 145,04 -0,0% 145,10 144,65 -7,6%
GBP/USD 1,3411 -0,1% 1,3420 1,3462 +7,3%
USD/CNY 7,1751 -0,1% 7,1805 7,1800 -0,4%
USD/CNH 7,1920 -0,0% 7,1929 7,1923 -2,0%
AUS/USD 0,6490 -0,3% 0,6507 0,6519 +4,7%
Bitcoin/USD 105.066,55 -0,0% 105.075,45 104.450,75 +10,5%
Der Dollar-Index drehte nach dem Zinsentscheid ins Plus und stieg um 0,1 Prozent. Sollten die USA sich in den Nahostkrieg hineinziehen lassen, könnte der Greenback weiter nachgeben, urteilte die MUFG Bank. Jede Beteiligung der USA könnte potenziell das Ende des Konflikts beschleunigen und den Anreiz des Irans, eine Unterbrechung der Rohölversorgung zu verursachen, einschränken, hieß es weiter. Denn dies könnte eine Korrektur der Ölpreise nach unten zur Folge haben und den Dollar damit belasten.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 19, 2025 01:30 ET (05:30 GMT)