Nato hofft auf mehr Geld für US-Waffen an die Ukraine

15.10.25 09:19 Uhr

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Nato-Generalsekretär Mark Rutte geht davon aus, dass europäische Alliierten weitere US-Waffenlieferungen für die Ukraine finanzieren. Über die im August gestartete Purl-Initiative seien von Ländern wie Deutschland bereits zwei Milliarden Euro zugesagt, sagte Rutte bei einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel. Es gebe nun aber Grund zur Annahme, dass noch viele weitere Länder mitmachen.

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Es gehe darum, der Ukraine unter anderem Luftverteidigungssysteme und Abfangraketen zur Verfügung zu stellen, erklärte Rutte. Diese seien von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass die ukrainische Zivilbevölkerung und die kritische Infrastruktur so gut wie möglich vor dem anhaltenden russischen Angriff geschützt werden könne.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth äußerte sich ähnlich. "Unsere Erwartung ist, dass noch mehr Länder noch mehr geben und noch mehr einkaufen, um die Ukraine dabei zu unterstützen, diesen Konflikt zu einem friedlichen Ende zu bringen", sagte er. Von US-Präsident Donald Trump lerne man, wie "Frieden durch Stärke" funktioniere. Frieden erreiche man nicht durch starke Worte oder erhobene Zeigefinger, sondern wenn man über starke und tatsächliche Fähigkeiten verfüge, die von den Gegnern respektiert würden.

Trump will die Europäer zahlen lassen

Die sogenannte Purl-Initiative sieht vor, dass in den USA hergestellte Munition und Waffen an die europäischen Verbündeten und Kanada verkauft werden - und diese sie dann der Ukraine zur Verfügung stellen. Purl steht dabei für "Prioritised Ukraine Requirements List" (Purl). Auf Deutsch bedeutet das etwa: Priorisierte Bedarfsliste für die Ukraine.

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Die Initiative war gestartet worden, um Forderungen von US-Präsident Trump nachzukommen. Dieser ist der Ansicht, dass die USA in der Vergangenheit einen deutlichen zu großen Anteil an der Ukraine-Unterstützung hatten und will nun, dass die anderen Alliierten für weitere US-Militärhilfen zahlen. Neben Deutschland beteiligen sich bislang die Niederlande, Kanada sowie Dänemark, Norwegen und Schweden an der Initiative.

Zu der Diskussion über die mögliche Lieferung von weitreichenden US-Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine wollte sich Rutte nicht näher äußern. "Dabei handelt es sich um eine bilaterale Frage", sagte er. Dies stehe heute nicht auf der Tagesordnung./aha/DP/stk