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08.12.25 10:22 Uhr

Solides Dreivierteljahr auf dem europäischen Büromarkt - Flächenumsatz

leicht über Vorjahresniveau

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Frankfurt/Main (ots) - Die ersten neun Monate des Jahres 2025 verliefen trotz

des weiterhin schwachen wirtschaftlichen Umfelds vielversprechend für den

europäischen Büromarkt. Der Flächenumsatz in den 18 führenden europäischen

Märkten (Amsterdam, Barcelona, Berlin, Brüssel, Dublin, Düsseldorf, Frankfurt,

Hamburg, Köln, London, Luxemburg, Lyon, Madrid, Mailand, München, Paris, Rom und

Warschau) belief sich auf rund 5,9 Mio. m². Damit liegt das Ergebnis rund 2 %

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über dem Vorjahreszeitraum und entspricht in etwa dem Fünfjahresdurchschnitt.

Nach zwei verhältnismäßig starken Quartalen mit einem Umsatz von jeweils rund

2,0 Mio. m² hat die Dynamik im dritten Quartal allerdings etwas nachgelassen.

Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

Die Marktdynamik fällt in den Top-Märkten aktuell zudem noch recht

unterschiedlich aus. Einige Standorte präsentieren sich widerstandsfähiger als

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andere, darunter Frankfurt und London, die nach wie vor insbesondere von Mittel-

und Großabschlüssen profitieren. Die deutschen Büromärkte (Big 6) schlossen das

Dreivierteljahr mit einem Gesamtvermietungsvolumen von eindrucksvollen 1,9 Mio.

m² ab. Damit liegt das Ergebnis rund 6 % über dem vergleichbaren

Vorjahreszeitraum. Mit einem Flächenumsatz von 501.000 m² (+63 % im

Vorjahresvergleich) ist der Frankfurter Büromarkt in den ersten neun Monaten der

mit Abstand dynamischste in Deutschland. Er erzielte damit das beste

Zwischenergebnis seit 2001, wobei überdurchschnittliche 42 % des Umsatzes auf

das großvolumige Segment mit mehr als 10.000 m² Bürofläche entfallen.

Insbesondere Großtransaktionen im Bereich der Banken- und Finanzdienstleistungen

sowie von Beratungsgesellschaften fallen hier positiv ins Gewicht, darunter die

Commerzbank (73.000 m² im Q1), KPMG (33.400 m² im Q2) und ING-DiBa (32.400 m² im

Q2).

Angetrieben durch das wiedergewonnene Vertrauen in mehrere Leitbranchen

verzeichnet auch London einen positiven Trend in der Marktentwicklung.

Wenngleich Großtransaktionen noch selten sind, ist im mittleren Flächensegment

eine rege Anmietung zu registrieren. Der Flächenumsatz im Zentrum der britischen

Hauptstadt summiert sich in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres auf

rund 860.000 m² und notiert damit etwa 24 % über dem Vorjahreswert sowie rund

ein Drittel über dem Fünfjahresdurchschnitt. Solide präsentiert sich auch der

Büromarkt in Dublin. Der Vermietungsumsatz belief sich bis Ende September auf

rund 173.000 m² (+14 % im Jahresvergleich) und übertrifft somit um 42 % den

Fünfjahresschnitt. Barcelona verzeichnet mit einem Flächenumsatz von rund

258.000 m² ein überdurchschnittliches Resultat (+35 %). Dies ist in erster Linie

auf den hohen Umsatz im Stadterneuerungsgebiet 22@Barcelona zurückzuführen, das

rund 57 % des Volumens auf sich vereint. Die spanische Hauptstadt Madrid

vermeldet mit 387.000 m² hingegen einen rückläufigen Flächenumsatz (-4 %).

Die weiterhin herausfordernde gesamtwirtschaftliche Situation macht sich auch

auf den französischen Büromärkten bemerkbar. Die politischen Unsicherheiten im

Land sowie auf internationaler Ebene verstärken die abwartende Haltung vieler

Nutzer. So belief sich der Flächenumsatz im Zentrum von Paris Ende Q3 nur auf

1,09 Mio. m², was einem Rückgang von 8 % gegenüber dem Vorjahr und einem Minus

von 6 % zum Fünfjahresdurchschnitt entspricht. Auch in der italienischen

Hauptstadt Rom ist der Flächenumsatz rückläufig, was in erster Linie auf einen

gewissen Mangel an großvolumigen Abschlüssen zurückzuführen ist. So steht Ende

September 2025 ein Umsatz von lediglich rund 94.000 m² zu Buche (-28 % ggü.

Vorjahreswert). Ähnliche Trends im Vorjahresvergleich zeigten sich in Brüssel

und Warschau (jeweils -18 % und -1 %).

Leerstandsanstieg setzt sich fort: Moderne Flächen dennoch weiterhin knapp

Das Leerstandsvolumen in den 18 führenden europäischen Büromärkten ist trotz

sinkender Bauaktivität erneut gestiegen und beläuft sich aktuell auf 23

Millionen m² (+6,4 % gegenüber dem Vorjahr). Die durchschnittliche

Leerstandsrate notiert zum Ende des dritten Quartals bei 9,0 % und liegt damit

20 Basispunkte höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Trotz dieses

allgemeinen Anstiegs variiert die Situation je nach Standort stark. Während sich

der Leerstand in Barcelona, Dublin, London, Luxemburg, Madrid und Warschau im

Jahresvergleich leicht rückläufig präsentiert, ist er in den übrigen Standorten

weiter gestiegen. Die niedrigste Leerstandsquote weisen unverändert Luxemburg

(4,5 %), Köln und Hamburg (jeweils 6,0 %) sowie Amsterdam (6,6 %) auf. In

Brüssel beläuft sie sich auf 8,0 %, in München und Lyon auf 8,1 % und in Rom,

London sowie Berlin auf 8,4 %. In Madrid (9,1 %), Warschau (9,7 %) und Mailand

(9,8 %) liegt sie trotz leicht rückläufiger Werte weiterhin über 9,0 %. Die mit

Abstand höchsten Raten werden in Frankfurt (11,1 %), Düsseldorf (11,7 %),

Barcelona (12,3 %), Dublin (12,8 %) und Paris (13,6 %) verzeichnet.

Flächen und Lagequalitäten bei Leerstandsentwicklung entscheidend

Das wachsende Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ist in den meisten

Städten spürbar: Während das Angebot insbesondere bei modernen Flächen in

zentralen Stadtteilen weiterhin begrenzt bleibt, ist der Leerstand in älteren,

qualitativ schlechteren Bestandsgebäuden sowie in Nebenlagen und der Peripherie

teilweise erheblich gestiegen. In den begehrtesten Stadtteilen verharrt der

Leerstand damit auf niedrigem Niveau. Beispiele dafür sind die zentralen

Geschäftsviertel (CBDs) von Barcelona (2,1 %), Mailand (2,7 %) und München (3,5

%). Im Gegensatz dazu steigt die Leerstandsquote in vielen peripheren

Büroteilmärkten weiter an und notiert im zweistelligen Prozentbereich. Aus

diesen Werten wird der aktuelle Nachfragefokus auf höherwertige

Flächenausstattung, sehr gute Verkehrsanbindung (insbesondere ÖPNV) sowie

zentrale Lagen ablesbar. Die wieder verstärkte Zusammenarbeit im Büro, aber auch

das hybride Arbeiten bedeuten, dass Nutzer mehr als zuvor Gebäude in den

etablierten Top-Lagen bevorzugen. Neben der Erreichbarkeit sind hierfür auch die

Nachbarschaft und die Qualität entscheidend. Länderübergreifend zeigt die

Analyse, dass moderne Gebäude, die sich derzeit im Bau befinden, tendenziell in

Kerngebieten und weniger in Randlagen errichtet und schnell vom Markt absorbiert

werden. Auch in Außenbezirken finden sich durchaus kurzfristig verfügbare,

qualitativ hochwertige Flächen, diese sind jedoch oft deutlich schlechter

angebunden, was ihre Nachvermietungschancen reduziert.

Des Weiteren wird in vielen europäischen Ländern zudem versucht, alte

Büroflächen für andere Zwecke umzunutzen, um dem Leerstand und letztlich auch

dem Verfall entgegenzuwirken. Insbesondere die Umnutzung zu Wohnungen, aber auch

zu Hotels steht dabei europaweit im Fokus. In Deutschland kam es seit 2021 zu

zahlreichen Repositionierungen und Umwandlungen, insbesondere außerhalb der

Innenstädte.

Angesichts der nach wie vor begrenzten Fertigstellung neuer Büroflächen ist es

unwahrscheinlich, dass der Anstieg des europaweiten Leerstands durch Neubauten

verstärkt wird. Ein Großteil dieser Flächen ist zudem bereits vorvermietet.

Aufgrund anhaltend herausfordernder Rahmenbedingungen ist die Bautätigkeit

unverändert rückläufig, sodass für die kommenden Monate ein weiterer Rückgang

der Fertigstellungen zu erwarten ist. Dadurch dürfte ein Teil des Angebots

absorbiert werden können - insbesondere, wenn es den Nutzer-Anforderungen in

Bezug auf Lage, Qualität und Preis entspricht.

Spitzenmieten stehen weiter unter Aufwärtsdruck

Die hohe Nachfrage nach zentralen, hochwertigen Immobilien treibt die

Spitzenmieten in den meisten europäischen Städten weiter in die Höhe. Das knappe

Angebot verstärkt diesen Trend zusätzlich. Die mit Abstand größten Steigerungen

gegenüber dem Vorjahr wurden in Frankfurt (54,00 EUR/m², +10 %), Lyon (31,70

EUR/m², +9 %), Mailand (63,30 EUR/m², +6 %), Düsseldorf (46,00 EUR/m², +6 %) und

London (+6 %) verzeichnet. London ist mit 175,90 EUR/m² in der Spitze weiterhin

der teuerste Markt unter den 18 führenden europäischen Bürostandorten. Auf dem

zweiten Platz liegt Paris mit 104,10 EUR/m² (+4 %), das ebenfalls die

100-EUR-Marke überschreitet. Auch in Dublin (58,30 EUR/m², +4 %), München (55,00

EUR/m², +3 %), Amsterdam (47,90 EUR/m², +4 %), Berlin (47,00 EUR/m², +4 %),

Madrid (43,50 EUR/m², +4 %) und Barcelona (30,00 EUR/m², +3 %) ist die

Spitzenmiete weiter angestiegen. In Luxemburg (55,00 EUR/m²), Rom (47,90

EUR/m²), Hamburg (36,00 EUR/m²), Köln (33,50 EUR/m²), Brüssel (33,30 EUR/m²) und

Warschau (30,00 EUR/m²) bleibt die Spitzenmiete gegenüber dem Vorjahr

unverändert.

Inhomogene Entwicklung bei den Durchschnittsmieten, in der Tendenz aber steigend

Auch die Durchschnittsmieten spiegeln den verstärkten Nachfragefokus auf moderne

Büroflächen wider. Im Jahresvergleich sind sie im Durchschnitt der europäischen

Märkte um rund 2 % gestiegen, wobei die Wachstumsraten unterschiedlich ausfallen

und zwischen +25 % in Frankfurt und knapp +2 % in Amsterdam notieren. Lediglich

in Berlin (-7 %), Mailand (-8 %) und Rom (-16 %) ist die Durchschnittsmiete

gesunken. Mit 85,70 EUR/m² ist das Durchschnittsniveau in London am höchsten,

gefolgt von Paris (49,80 EUR/m²) und Frankfurt (30,20 EUR/m²). In Berlin,

München und Mailand liegt die Durchschnittsmiete bei etwas über 27 EUR/m². In

Lyon (26,10 EUR/m²), Hamburg (22,50 EUR/m²), Amsterdam (22,50 EUR/m²) und Madrid

(22,10 EUR/m²) wird die 20-EUR-Marke überschritten. Darunter liegen Düsseldorf

(19,90 EUR/m²), Barcelona (19,60 EUR/m²), Köln (19,40 EUR/m²), Rom (18,30

EUR/m²), Warschau (17,90 EUR/m²) und Brüssel (17,60 EUR/m²).

Die begrenzten Verfügbarkeiten moderner Flächen in zentralen Lagen veranlassen

Mieter dazu, nach günstigeren Alternativen in der Nähe zu suchen. Randlagen

können zu einer attraktiven Option werden, wenn die Mieten im Vergleich zu den

traditionellen Top-Citylagen deutlich niedriger sind. Aufgrund des hybriden

Arbeitens müssen Nebenlagen und Peripherie jedoch über Kosteneinsparungen hinaus

weitere Vorteile bieten, um Nachfrage zu generieren. Am wichtigsten ist dabei

die Verkehrsanbindung, sowie ein lebendiges, attraktives Umfeld.

Perspektiven

Dem europäischen Büromarkt fehlt aktuell noch der wichtige konjunkturelle

Rückenwind. Doch obwohl sich die wirtschaftliche und geopolitische Situation

weiterhin als herausfordernd darstellt, liegt der Flächenumsatz über dem des

Vorjahres. Getragen von einer regen Anmietungstätigkeit im mittleren

Flächensegment und einer wachsenden Zahl an Großabschlüssen präsentieren sich

die Märkte im laufenden Jahr insgesamt solide. Die Büromärkte segmentieren sich

zunehmend nach Alter und Qualität des Bestands. Immer mehr Unternehmen -

insbesondere aus den Bereichen Banken, Telekommunikation, Automobil und

Luftfahrt - verlangen von ihren Mitarbeitenden, häufiger ins Büro zu kommen. Das

stützt die Nachfrage nach erstklassigen Standorten. Auch wenn die Nachfrage nach

Top-Flächen und -Lagen steigt und damit der Druck auf Mieten und Renditen

zunimmt, wartet der Markt noch immer auf eine echte Erholung in der Breite.

Diese könnte sich 2026 einstellen, wenn sich das wirtschaftliche und finanzielle

Umfeld weiter aufhellt. Für das Gesamtjahr 2025 stellt ein Flächenumsatz leicht

über dem Vorjahresniveau ein realistisches Szenario dar. Wie sich die einzelnen

europäischen Märkte weiterentwickeln, bleibt jedoch vorerst abzuwarten.

Beim Leerstand dürfte sich die Segmentierung fortsetzen, sodass das

Leerstandsvolumen in den dezentralen Lagen und bei älteren Bestandsobjekten

höchstwahrscheinlich nochmals zulegen wird. Für die Kernlagen scheint ein

weiterer Anstieg hingegen weniger wahrscheinlich, und der moderne Leerstand

sollte langsam weiter sinken. Der Druck auf die Spitzenmieten dürfte sich

unvermindert verfestigen und zu weiteren Mietpreissteigerungen führen.

Pressekontakt:

Chantal Schaum

Head of Public Relations

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