OTS: Bundesvereinigung Ernährungsindustrie (BVE) / Deutsche ...

03.06.25 18:26 Uhr

Deutsche Ernährungsindustrie 2025: Ernährungsindustrie steht vor

wachsenden Exporthindernissen (FOTO)

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Berlin/Bonn (ots) - Die deutsche Ernährungsindustrie sieht sich im

internationalen Geschäft mit zunehmenden administrativen Hürden konfrontiert.

Laut dem aktuellen Exportindikator 2025, den die Bundesvereinigung der Deutschen

Ernährungsindustrie (BVE) gemeinsam mit der AFC Management Consulting GmbH

vorgelegt hat, behindern Bürokratie und komplexe Vorschriften den Marktzugang

spürbar. Die vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat

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(BMLEH) geförderte Studie zeigt: Über die Hälfte der befragten Unternehmen (54

%) ist in den letzten zwölf Monaten an Exportbarrieren gescheitert - vor allem

an bürokratischen Anforderungen (22 %) und unrentablen Exportbedingungen (17 %).

Besonders betroffen zeigen sich die Branchen Molkereiprodukte, Fleisch sowie

alkoholfreie Getränke.

Das Exportklima der deutschen Ernährungsindustrie liegt im Frühjahr 2025 bei

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plus 17 Prozentpunkten und fällt damit im Vergleich zum Vorjahr um 8 Punkte.

Während die aktuelle Geschäftslage auf den Auslandsmärkten mit einem Saldo von

plus 25 Prozentpunkten weiterhin stabil eingeschätzt wird, haben sich die

Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate deutlich eingetrübt: Sie

liegen nur noch bei plus 9 Prozentpunkten - ein Rückgang um 16 Punkte gegenüber

2024.

"Die aktuelle Geschäftslage der Ernährungsindustrie zeigt eine bemerkenswerte

Robustheit. Dennoch sorgen zunehmende geopolitische Spannungen, steigende Kosten

und eine zunehmende regulatorische Komplexität für Verunsicherung mit Blick auf

die nahe Zukunft", erklärt Anselm Elles, geschäftsführender Gesellschafter der

AFC Consulting Group. "Die Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich in

einem sich rasch wandelnden außenwirtschaftlichen Umfeld neu aufzustellen."

Der Export bleibt für viele Unternehmen ein bedeutendes wirtschaftliches

Standbein, wird jedoch zunehmend durch strukturelle Herausforderungen belastet.

Die Erschließung neuer Auslandsmärkte ist laut der Studie für viele Unternehmen

zeit- und kostenintensiver geworden. So berichten 56 Prozent der befragten

Unternehmen über gestiegene Kosten bei der Markterschließung innerhalb der EU,

in Drittländern liegt dieser Anteil sogar bei 63 Prozent. Gleichzeitig geben 37

Prozent an, dass sich der Zeitaufwand außerhalb der EU erhöht hat.

Die Unsicherheiten im Hinblick auf mögliche US-Zölle könnten den Außenhandel

zusätzlich spürbar negativ beeinflussen. Unter den befragten Unternehmen rechnet

ein Viertel im Falle einer Einführung von US-Zöllen mit deutlichen bis starken

Umsatzverlusten. Zurückhaltender fallen die Einschätzungen in Bezug auf

potenzielle EU-Gegenmaßnahmen aus: 76 Prozent der Befragten erwarten keine

Auswirkungen auf ihre Umsätze, während 16 Prozent mit leichten bis deutlichen

Einbußen rechnen.

"Die deutschen Lebensmittelhersteller sind international breit aufgestellt -

doch die globalen Rahmenbedingungen verändern sich rasant. Politische

Unwägbarkeiten und wachsende Anforderungen in Auslandsmärkten erschweren den

Marktzugang", betont Olivier Kölsch, Geschäftsführer der BVE. "Unsere

Unternehmen brauchen jetzt mehr denn je verlässliche Rahmenbedingungen, um ihre

Stärken - Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit- auch international weiter

ausspielen zu können. Dies ist nur möglich, wenn Wirtschaft und Politik Hand in

Hand arbeiten und gemeinsam eine Diversifizierung internationaler

Handelsbeziehungen der deutschen Ernährungsindustrie vorantreiben."

Trotz aller Herausforderungen blickt ein Großteil der Branche auch optimistisch

auf neue Möglichkeiten dank technischer Entwicklungen. Der digitale Außenhandel

entwickelt sich zunehmend zu einem zentralen Hebel für die internationale

Expansion: Zwar nutzen bislang nur 22 Prozent der Unternehmen aktiv

B2B-E-Commerce-Plattformen im Außenhandel, doch 55 Prozent bewerten die

Bedeutung digitaler Vertriebskanäle bereits als wachsend, insbesondere für die

Erschließung neuer Partner in Drittländern.

Im Hinblick auf die geografische Expansion steht die Diversifizierung der

Absatzmärkte im Vordergrund. Etwa ein Drittel der befragten Unternehmen plant,

neue Exportmärkte zu erschließen. Im Fokus stehen EU-Länder außerhalb des

DACH-Raums sowie Brasilien, China, Australien und die Region Südostasien.

Ausschlaggebend sind die dortige Marktdynamik und das langfristige

Wachstumspotenzial.

Den Exportindikator 2025 und die Pressemitteilung als PDF können Sie hier

herunterladen: https://www.bve-online.de/vd/201430154302

Der Exportindikator der deutschen Ernährungsindustrie wird gefördert durch das

Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat.

Pressekontakt:

Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)

Oliver Numrich

Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: +49 30 200786-167

E-Mail: mailto:numrich@ernaehrungsindustrie.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/18130/6048352

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