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Factoring bleibt Stabilitätsanker in wirtschaftlich schwierigen Zeiten
- Umsatzwachstum trotz Rezession
Berlin (ots) - Trotz einer gesamtwirtschaftlich erneut herausfordernden Lage in
Deutschland und anhaltender politischer Unsicherheiten im In- und Ausland konnte
die Factoring-Branche 2024 erneut ein solides Wachstum verzeichnen. Die
Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbandes e.V. steigerten ihren Umsatz um 3,7
Prozent auf 398,8 Milliarden Euro. Damit unterstreicht die Branche einmal mehr
ihre Funktion als verlässlicher Stabilisator in der Unternehmensfinanzierung -
insbesondere im Außenhandel.
Während das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt 2024 erneut leicht um 0,2
Prozent sank, hielt die Factoring-Quote (Verhältnis des angekauften
Forderungsvolumens zum BIP) stabil bei 9,3 Prozent. Insgesamt nutzten 106.850
Unternehmen Factoring als Finanzierungslösung.
Exportfactoring als Wachstumstreiber
Das Wachstum im Berichtsjahr wurde vor allem durch das internationale Factoring
getragen: Mit einem Volumen von 118,3 Milliarden Euro und einem Zuwachs von 8,9
Prozent stellte es sich als dynamischer Treiber dar. Besonders das
Exportfactoring entwickelte sich stark: Mit einem Plus von 9,7 Prozent stieg das
Volumen auf 112,8 Milliarden Euro, entgegen den allgemeinen
Außenwirtschaftsdaten und unterstützte somit die deutsche Ausfuhrwirtschaft
deutlich. Demgegenüber sank das Importfactoring leicht um 3,5 Prozent auf 5,6
Milliarden Euro. Das nationale Geschäft wuchs ebenfalls, wenn auch moderater, um
1,7 Prozent auf 280,5 Milliarden Euro - ein Hinweis auf anhaltende
Konsumzurückhaltung und Investitionsschwäche im Inland.
Auch im Jahr 2024 blieb der Handel die umsatzstärkste Branche im Factoring,
gefolgt vom Gesundheitswesen und dem Ernährungsgewerbe. Bei den Factoring-Arten
dominierte weiterhin das Inhouse-Factoring mit 65 Prozent Marktanteil, während
Full-Service-Factoring leicht auf 27 Prozent sank. Das Fälligkeits-Factoring
blieb nahezu unverändert bei 8 Prozent.
Die Mehrheit der Factoring-Kunden stammt weiterhin aus dem Mittelstand:
Unternehmen mit bis zu 10 Millionen Euro Umsatz machten 93,9 Prozent der
Kundenbasis aus, was einem Rückgang von 2,8 Prozentpunkten entspricht. Gemessen
am Umsatz dominieren jedoch die Großunternehmen - mit nur rund 2,5 Prozent der
Kunden generieren sie knapp 60 Prozent des Umsatzvolumens. KMU konnten beim
Umsatzanteil auf 24,2 Prozent zulegen.
Ausblick 2025: herausfordernd
Trotz des erneut schwierigen wirtschaftlichen Umfelds entwickelte sich die
Branche insgesamt besser als erwartet. Allerdings trübte sich die Stimmung in
der jährlichen Konjunkturabfrage weiter ein: Die Verbandsmitglieder bewerten die
Aussichten für 2025 mit einer Durchschnittsnote von 2,7 - dem schlechtesten Wert
seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2007 und sogar schwächer als während der
Corona-Pandemie.
"Dass wir auch in einem von politischer Richtungsdiskussion, steigenden
Insolvenzen und konjunktureller Stagnation geprägten Jahr ein solides Wachstum
erzielen konnten, spricht für die Widerstandskraft und Relevanz von Factoring
als Finanzierungsinstrument", so Stefan Wagner, Sprecher des Vorstandes.
Die Branche hofft auf politische Impulse, strukturelle Reformen und vor allem
eine spürbare Entbürokratisierung, um wieder mehr Dynamik im nationalen Markt zu
entfalten. Dann wird Factoring auch in 2025 sich wiederum als verlässliches
Instrument zur Liquiditätssicherung erweisen. Die Branche ist vorbereitet, ihren
Beitrag zur Stabilisierung der deutschen Wirtschaft zu leisten, hoffentlich
gestärkt auch mit den neuen Wachstumsimpulsen einer neuen Bundesregierung.
Der Deutsche Factoring-Verband vertritt aktuell 43 Mitgliedsunternehmen, die
nach neutralen Untersuchungen rund 97% des verbandlich organisierten
Factoring-Volumens in Deutschland abbilden, weshalb diese Zahlen für den
gesamten deutschen Factoring-Markt repräsentativ sind.
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