Platow-Kolumne

Aktien sind „out“ – ein teurer Fehler

04.10.10 08:19 Uhr

Aktien sind „out“ – ein teurer Fehler | finanzen.net

Kennen Sie das aus Ihrer eigenen Jugend? Immer wenn das Gespräch auf Altersversorgung, ...

... Sparen oder Vermögensaufbau kam, wurde umgehend eine Art Fluchtreflex aktiviert. Altersversorgung? Vielleicht in 40 Jahren ein Thema. Sparen? Total uncool. Vermögensaufbau? Daran denken doch nur Spießer.

Wer­bung

Insofern überrascht es nicht, dass sich die Jugend von heute ebenfalls kaum für Aktien interessiert. Geld wird lieber für Hobbys oder Reisen lockergemacht. Das Desinteresse nur mit alterstypischen Charakteristika wegzuerklären, wäre ein Fehler. Denn der Trend ist das, was uns beunruhigt.

Laut „Shell Jugendstudie 2010“ bezeichneten nur 12 0er Jugendlichen Aktien als „in“. 2006 waren immerhin 26 0ieser Meinung, 2002 sogar noch 32%. Das Vertrauen in Institutionen des Finanzmarktes sei auf einem Tiefpunkt angekommen, resümiert Ulrich Schneekloth, einer der Autoren der „Shell Jugendstudie 2010“, im Dialog mit PLATOW. Banken trügen auf der Vertrauensskala zusammen mit politischen Parteien die rote Laterne. Und „Aktien sind inzwischen genauso out wie Drogen“.

Selbst unter der Annahme, dass die Finanzkrise und das fragwürdige Verhalten einiger exponierter Banker und Anlageberater den Ansehensverlust verstärkt haben, bleibt der langfristige Trend doch beängstigend. Zumal sich die Jugendlichen mit ihrem Desinteresse selbst schaden, weil sie einen Riesenvorteil, den sie gegenüber älteren Anlegern haben, nicht voll ausschöpfen: den Zinseszinseffekt. 18000 Euro Startkapital, die ein 40-jähriger bis zur Rente mit 67 anlegt, wachsen mit der historischen Aktienrendite von rund 9% auf 184000 Euro an. Wer jedoch mit dem gleichen Betrag und 9% Jahresrendite schon als Zwanzigjähriger startet, geht als Millionär in Rente. Die Differenz von rund 850000 Euro steckt er als Prämie dafür ein, sich schon in jungen Jahren für Aktien interessiert zu haben.

Wer­bung

Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH i.G. übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.