Der Risikoappetit ist zurück!

Pleite-Griechen hin, tolles Sommerwetter her – die Anleger strömten trotzdem in Scharen auf die Invest 2010.
Die rund 200 Aussteller auf Deutschlands größter Anlegermesse konnten sich über mangelndes Interesse nun wahrlich nicht beklagen.
Wie schnell ein paar tausend Punkte Kursgewinn im DAX doch wirken! Im April 2009 kreisten fast alle Gespräche um die Finanzkrise, der deutsche Leitindex war erst kurz zuvor auf ein Sechs-Jahrestief bei 3600 Punkten abgetaucht. Der Wunsch nach Sicherheit dominierte, die Stände der Goldanbieter waren umlagert. Ein Jahr später stehen 6300 Punkte an der DAX-Kurstafel und die Messebesucher diskutieren, wann die 7000er-Marke fällt.
Der deutlich angestiegene Risikoappetit ist für uns die auffälligste Veränderung im Vergleich zur Vorjahresmesse. Publikumsmagneten auf der Invest 2010 waren Vorträge und Stände, die das Herz spekulativer Anleger höher schlagen ließen, z. B. CFD-Anbieter oder Onlinebroker für aktive Trader.
Zur wiedererwachten Spekulationslust passt, dass der Vortrag „Die nächste Blase platzt bestimmt! – Wie Anleger Spekulationsblasen erkennen und nutzen“, den PLATOW-Börsenressortleiter Christoph Frank am Sonntag auf dem Ausstellerforum hielt, auffallend gut besucht war. Allen Anwesenden ein herzliches Dankeschön für das positive und anregende Feedback!
Ist die wieder erwachte Risikofreude nun gut oder schlecht für die weitere Börsenentwicklung? Erfreulich ist, dass die Finanzkrise Investoren nicht mehr total blockiert. Sätze wie „Nie wieder Aktien!“ hörten wir, anders als im Vorjahr, nicht. Gleichzeitig ist von einer spekulativen Überhitzung aber noch nichts zu spüren. Die Börse wird wieder nüchterner gesehen: Als Spielwiese mit fast unbegrenzten Chancen und Risiken, auf der, frei nach André Kostolany, alles möglich ist – auch das Gegenteil.
Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.