Quo vadis, DAX?

Ganze sieben Handelstage hat der DAX gebraucht, um sämtliche während der Jahresendrally aufgebauten Kursgewinne wieder auszuradieren.
Nur kurz konnten sich Anleger über die Rückeroberung der 6000-Punkte-Marke freuen, ehe der Leitindex aus einer Keilformation nach unten wegbrach.
Wie viel „technisches Porzellan“ wurde durch den Sturz zerschlagen? Bisher nicht wirklich viel. Der Verlust im Vergleich zum Jahreshoch beträgt aktuell gut 7%. In einem Aufwärtstrend wären aber 10 bis 15% Korrektur „erlaubt“, ohne dass der übergeordneten Tendenz deshalb der Garaus gemacht würde.
Dennoch ist nicht zu leugnen, dass der Kursaufschwung seit März 2009 merklich an Dynamik verloren hat. War die Steigung während der ersten Welle des Aufschwungs bis Juni 2009 noch sehr steil, verliefen Welle 2 (Juli bis Oktober) und Welle 3 (November 2009 bis Januar 2010) schon deutlich flacher. Die letzte Aufwärtswelle steuerte per saldo überhaupt keine Kursgewinne mehr bei: Der DAX notiert jetzt auf dem Niveau von Mitte September.
Ist der Bullenmarkt seit Frühjahr 2009 also beendet? Wir meinen: Für diese Diagnose ist es (noch) zu früh. Schließlich existieren in der aktuellen Kursregion einige kleinere Unterstützungen. Wirklich tragfähig wirkt allerdings erst die Zone um 5350 Punkten mit dem markanten November-Tief, in der aktuell auch der gleitende 200-Tage-Durchschnitt verläuft.
Unter dieses Niveau sollte der DAX aus technischer Sicht besser nicht abrutschen. Doch solange das nicht passiert, gilt für uns die Hypothese, dass die Aktienmärkte sich in einer längeren Konsolidierungsphase befinden, der übergeordnete Aufwärtstrend aber intakt ist. Für dieses moderat positive Szenario ist eine Investitionsquote von 70%, wie wir sie derzeit für das PLATOW-Musterdepot ausgewählt haben, genau das richtige Maß.
Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.