ROUNDUP 2/Netanjahu an Katar: Israel will Souveränität nicht erneut verletzen

29.09.25 21:25 Uhr

(Aktualisierung: Reaktion aus Katar ergänzt)

WASHINGTON/TEL AVIV (dpa-AFX) - Nach dem Angriff des israelischen Militärs auf die Führungsspitze der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Katar vor einigen Wochen schließt der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen erneuten Angriff im Golfemirat aus. In einem Telefonat mit Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman Al Thani sagte er nach Angaben seines Büros: "Ich möchte Ihnen auch versichern, dass Israel nicht vorhat, Ihre Souveränität in Zukunft erneut zu verletzen, und ich habe dem Präsidenten diese Zusage gegeben."

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Israel hatte vor rund drei Wochen erstmals einen Angriff im Golfemirat Katar durchgeführt, um dort die Führungsspitze der Hamas zu treffen. Katar ist ein wichtiger US-Verbündeter am Golf. Das Emirat vermittelt neben Ägypten und den USA im Gaza-Krieg. Katar hatte Israels Angriff scharf verurteilt. Kritik kam auch aus den USA.

Netanjahu entschuldigte sich auch bei Katar: "Herr Premierminister, ich möchte Ihnen versichern, dass Israel bedauert, dass einer Ihrer Staatsbürger bei unserem Angriff getötet wurde. Ich möchte Ihnen versichern, dass Israel die Hamas ins Visier genommen hat, nicht Katarer."

Er wisse, dass die katarische Führung "Vorwürfe gegen Israel hat und Israel Vorwürfe gegen Katar, angefangen bei der Unterstützung der Muslimbruderschaft über die Darstellung Israels auf (dem arabischen Sender) Al Dschasira bis hin zur Unterstützung antiisraelischer Stimmungen an Universitäten".

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Netanjahu sagte weiter, er begrüße die Idee von US-Präsident Donald Trump, eine trilaterale Gruppe einzurichten, "um die offenen Streitigkeiten zwischen unseren beiden Ländern zu klären". Weitere Einzelheiten dazu nannte Netanjahu zunächst nicht.

Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani begrüßte die Zusicherungen, wonach der Golfstaat vor weiteren Angriffen bewahrt werden sollte und künftige Verstöße verhindert werden sollten. Katar lehne jegliche Verletzung der eigenen Souveränität ab, erklärte das Außenministerium. Der Golfstaat wolle sich weiter für eine Lösung im Gaza-Krieg einsetzen./hme/DP/he