Straffere Geldpolitik?

Preisauftrieb in den USA gewinnt an Kraft

14.02.18 14:56 Uhr

Preisauftrieb in den USA gewinnt an Kraft | finanzen.net

Der Preisauftrieb in den USA hat im Januar stärker als erwartet an Kraft gewonnen.

Die Furcht vor einer schnelleren Straffung der US-Geldpolitik wird damit geschürt. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stiegen die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten im Vorfeld nur mit einem Anstieg von 0,4 Prozent gerechnet. Der für Dezember gemeldete Preisauftrieb von 0,2 Prozent wurde bestätigt.

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Dadurch ergab sich eine Jahresteuerung von 2,1 (Vormonat: 2,1) Prozent. Volkswirte hatten hingegen einen Rückgang auf 1,9 Prozent prognostiziert. Die Federal Reserve peilt eine Inflationsrate von rund 2 Prozent an.

In der Kernrate, die die besonders volatilen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor lässt, stiegen die Preise um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten nur eine Rate von 0,2 Prozent erwartet. Die Jahresteuerung betrug 1,8 (Vormonat: 1,8) Prozent. Die Prognose hatte auf 1,7 Prozent gelautet.

Der Anstieg der Inflation wurde weitgehend durch höhere Preise für Benzin, Wohnraum, medizinische Versorgung, Lebensmittel und Bekleidung angetrieben.

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Gemäß ihren Projektionen peilt die Fed in diesem Jahr drei Zinserhöhungen an, für 2019 und 2020 sind je zwei Erhöhungen in Aussicht gestellt. Allerdings haben sich zuletzt einige Ratsmitglieder zu Wort gemeldet, die sich auch vier Zinserhöhungen in diesem Jahr vorstellen können.

Die globalen Finanzmärkte waren in den vergangenen zwei Wochen in heftige Turbulenzen geraten, weil sich in den USA ein höherer Preis- und Lohndruck abzeichnete, der die Federal Reserve zu einem schnelleren Ausstieg aus der immer noch sehr lockeren Geldpolitik zwingen könnte. Es herrscht die sogar die Befürchtung, dass die US-Notenbank von Normalisierung auf Inflationsbekämpfung umschalten muss.

Von Harriet Torry

WASHINGTON (Dow Jones)

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