ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Centeno: EZB-Zinssenkung unter neutrales Niveau vielleicht nötig
Die Europäische Zentralbank (EZB) muss ihren Leitzins nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Mario Centeno möglicherweise unter das neutrale Niveau von 1,50 bis 2,00 Prozent senken, um zu verhindern, dass die Inflation in einem fragilen wirtschaftlichen Umfeld unter den Zielwert von 2 Prozent fällt. "Wir können nicht das Risiko eingehen, eine Geldpolitik zu verfolgen, die die Inflationsrate unter das Ziel von 2 Prozent drückt", sagte er in einer Pressekonferenz zur Vorstellung des Finanzstabilitätsberichts der portugiesischen Zentralbank, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
EU-Industriekommissar skizziert Plan zur Stärkung des Binnenmarktes
Der Industriekommissar der Europäischen Union hat einen neuen Plan vorgestellt, der zum Ziel hat, Barrieren zwischen den Mitgliedsstaaten abzubauen und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu stärken, damit diese in Zeiten zunehmender wirtschaftlicher Spannungen mit den USA und China konkurrieren können. "Heutzutage internationalisieren sich die Unternehmen, bevor sie sich europäisieren", sagte Stéphane Sejourne, Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für Industriepolitik, am Mittwoch vor Journalisten in Brüssel. "Unter den gegenwärtigen geopolitischen und wirtschaftlichen Bedingungen ist dies nicht mehr möglich. Es muss andersherum sein."
EU leitet Antidumping-Untersuchung von Reifen aus China ein
Die Europäische Union hat eine Antidumping-Untersuchung zu aus China importierten Reifen für Pkw und leichte Lkw eingeleitet. Die EU-Kommission teilte mit, sie habe die Untersuchung eingeleitet, nachdem die EU-Reifenindustrie offiziell Beschwerde eingelegt habe, dass chinesische Importe zu Dumpingpreisen verkauft und die heimischen Hersteller dadurch geschädigt würden.
Britische Inflation möglicherweise auf dem Höhepunkt
Die Inflation im Vereinigten Königreich hat sich im April beschleunigt, könnte aber nach Einschätzung von Philip Shaw, Chefökonom bei Investec Economics, ihren Höhepunkt erreicht haben. Die Verbraucherpreise stiegen im April um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist die höchste Inflationsrate seit Januar 2024 und ein Anstieg gegenüber den 2,6 Prozent im März. Die Inflation dürfte sich in den nachfolgenden Datenveröffentlichungen jedoch abschwächen, erwartet Shaw. "Wir bleiben bei unserer Ansicht, dass eine Reihe disinflationärer Kräfte noch in der Pipeline sind, wie zum Beispiel ein sinkendes Lohnwachstum, niedrigere Energiegroßhandelspreise und die jüngste Aufwertung des Pfund."
US-Rohöllagerbestände wider Erwarten gestiegen
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 16. Mai wider Erwarten ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 1,328 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten dagegen einen Rückgang um 0,8 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 3,454 Millionen Barrel erhöht. Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 0,816 Millionen Barrel zu. Analysten hatten hingegen ein Minus von 1,1 Millionen Barrel erwartet.
DJG/DJN/brb
(END) Dow Jones Newswires
May 21, 2025 13:00 ET (17:00 GMT)