ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

12.05.25 13:29 Uhr

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

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USA und China einigen sich auf deutliche Senkung der Zölle - WSJ

Die USA und China haben sich darauf geeinigt, die meisten Zölle auf Waren der jeweils anderen Seite auszusetzen, während die Handelsverhandlungen weitergehen. Die USA erklärten, sie würden ihre reziproken Zölle auf chinesische Waren von 125 auf 10 Prozent senken. China erklärte, es werde seine Zölle auf US-Waren ebenfalls von 125 auf 10 Prozent senken. Die US-Zölle wegen Fentanyl und andere Maßnahmen würden allerdings beibehalten. Die beiden Länder erklärten, dass sie "einen Mechanismus einrichten werden, um die Diskussionen über die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen fortzusetzen".

US-chinesische Zollsenkungen größer als erwartet

Das Ausmaß der Zollsenkungen zwischen den USA und China ist nach Einschätzung von Tai Hui, Chefmarktstratege für den asiatisch-pazifischen Raum bei J.P. Morgan Asset Management, größer als erwartet. "Dies spiegelt die Erkenntnis beider Seiten wider, dass Zölle das globale Wachstum beeinträchtigen und Verhandlungen eine bessere Option für die Zukunft sind", schreibt Tai in einem Kommentar. Die Frist von 90 Tagen dürfte für beide Seiten nicht ausreichen, um eine detaillierte Vereinbarung zu erzielen, aber sie halte den Druck aufrecht, die Verhandlungen fortzuführen. Die unmittelbare Marktreaktion sei positiv gewesen, und Tai geht davon aus, dass der Markt kurzfristig wieder zu einer Risikoneigung" zurückkehren wird. Auch der Druck auf die US-Notenbank, die Zinsen zu senken, könnte vorerst nachlassen.

Handelsannäherung China-USA mit Vorsicht zu genießen

Die Ankündigung einer Handelsannäherung zwischen China und den USA hat die Marktstimmung beflügelt, ist aber nach Aussage von Nadir Belbaraka, Analyst bei XMarabia, mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Die Äußerungen von US-Finanzminister Scott Bessent, dass keine Seite ein "Decoupling" anstrebe, unterstreichen nach Ansicht des Analysten die gegenseitige Abhängigkeit der US-amerikanischen und chinesischen Wirtschaft. Der Abschluss einer nachhaltigen Vereinbarung erfordere jedoch die Behandlung komplexer Themen wie Technologietransfers und Marktzugang, sagt der Analyst.

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US-Zölle für China noch viel höher als für andere Länder

Die US-Zölle auf chinesische Waren sind nach der jüngsten Senkung der Abgaben nach Einschätzung von Mark Williams von Capital Economics immer noch deutlich höher als die auf Waren aus anderen Ländern. Der effektive US-Zoll auf chinesische Waren liegt nach Berechnungen von Capital Economics derzeit bei etwa 40 Prozent. Der Chefökonom für Asien merkt an, dass die USA offenbar weiterhin versuchen, andere Länder dazu zu bewegen, eigene Handelsbeschränkungen mit China einzuführen. "Es gibt keine Garantie dafür, dass der 90-tägige Waffenstillstand zu einem dauerhaften Waffenstillstand führen wird", sagt er.

Deeskalation im Handelsstreit - Unsicherheit bleibt

Die deutliche Senkung der Zölle zwischen den USA und China stellt nach Einschätzung von Aaron Hill, Chief Markets Analyst bei FP Markets, einen entscheidenden Moment in der Dynamik des Welthandels dar. Der vorübergehende Waffenstillstand - die US-Zölle auf chinesische Waren sinken von 145 Prozent auf 30 Prozent und die chinesischen Zölle auf US-Waren von 125 Prozent auf 10 Prozent für 90 Tage - deute auf den gemeinsamen Wunsch hin, eine Entkopplung zu vermeiden, schreibt er. "Der Zeitrahmen von 90 Tagen deutet jedoch darauf hin, dass die Zollsenkungen eher ein Verhandlungstaktik als eine dauerhafte Lösung sind, was Unsicherheit über die langfristige Handelspolitik schafft", schrieb er in einer Researchote.

Erste Zoll-Wirkungen bei US-Verbraucherpreisen?

Deutsche-Bank-Volkswirt Jim Reid hält es für möglich, dass sich in Details des US-Verbraucherpreisberichts am Dienstag bereits erste Auswirkungen höherer Einfuhrzölle zeigen werden. "Unsere Ökonomen raten, auf erste Anzeichen in einigen importintensiven Kategorien wie Bekleidung, Haushaltswaren und -zubehör zu achten. Auch bei den Lebensmittelpreisen könnte man auf erste Anzeichen der im Februar in Kraft getretenen Zölle achten.", schreibt er in seinem Morgenkommentar. Die Auswirkungen der Waschmaschinenzölle Anfang 2018 seien nach etwa zwei Monaten in den Verbraucherpreisdaten sichtbar geworden.

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Fed-Chairman Powell spricht am Donnerstag

Fed-Chairman Jerome Powell wird am Donnerstag eine Rede halten. Wie die Federal Reserve auf ihrer Website mitteilte, spricht Powell ab 14.40 MESZ bei der Thomas Laubach Research Conference über die Prüfung des geldpolitischen Handlungsrahmens der Fed.

PKK will bewaffneten Kampf mit der Türkei beenden

Die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat angekündigt, ihren bewaffneten Kampf zu beenden und sich nach vier Jahrzehnten des Konflikts mit der Türkei aufzulösen, wie eine mit der Gruppe verbündete Nachrichtenagentur berichtete. Die Entscheidung der PKK wird erhebliche sicherheitspolitische Auswirkungen auf die Region haben, nicht nur auf die Türkei, sondern auch auf das benachbarte Syrien, wo kurdische Kräfte gegen von der Türkei unterstützte Milizen kämpfen.

Waffenstillstand zwischen Indien und Pakistan scheint zu halten

Der fragile Waffenstillstand zwischen Indien und Pakistan scheint zu halten, trotz anfänglicher Anschuldigungen indischer Regierungsbeamter, Islamabad habe gegen den Pakt verstoßen. Am Samstag hatten sich beide Seiten auf eine Feuerpause geeinigt, die von den USA vermittelt wurde. US-Außenminister Marco Rubio und Vizepräsident J.D. Vance hatten sich auf diplomatischer Ebene dafür eingesetzt, dass die beiden Länder von einem eskalierenden Konflikt Abstand nehmen, der nach Befürchtungen von US-Präsident Donald Trump in einen Atomkrieg münden könnte.

USA sehen sich "ermutigt" bei Nukleargesprächen mit dem Iran

Die USA haben sich nach einem Treffen mit dem Iran "ermutigt" über die Nukleargespräche geäußert. Allerdings sind sich die beiden Seiten in wichtigen Fragen uneinig, zum Beispiel darüber, ob Teheran die Anreicherung seines eigenen Urans gestattet werden soll. Der US-Chefunterhändler Steve Witkoff und der iranische Außenminister Abbas Araghchi trafen sich drei Stunden lang in der omanischen Hauptstadt. Es war die vierte Verhandlungsrunde seit dem 12. April.

Trumps Familie macht große Geschäfte im Nahen Osten

Wenn US-Präsident Donald Trump diese Woche den Nahen Osten bereist, wird er versuchen, Investitionen der reichsten Ölstaaten der Welt in den USA zu sichern. Seine Familienunternehmen und enge Vertraute haben in der Region bereits in rascher Folge Geschäfte abgeschlossen. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar, die drei Länder auf der Reiseroute des Präsidenten, zeichnen sich durch ihre herzliche Aufnahme von "Trump Inc." aus.

DJG/DJN/apo

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May 12, 2025 07:30 ET (11:30 GMT)