Vermögensverwalter-Kolumne

Drill, baby, drill - Was Trump für die heimische Öl- und Gasindustrie plant

05.05.25 09:03 Uhr

Drill, baby, drill - Was Trump für die heimische Öl- und Gasindustrie plant | finanzen.net

Donald Trump verfolgt unter dem Motto "Drill, baby, drill" eine aggressivere Energiepolitik, die auf eine massive Ausweitung der heimischen Öl- und Gasförderung abzielt.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

65,11 USD 0,13 USD 0,20%

62,04 USD 0,18 USD 0,29%

Ziel ist es, die USA energiepolitisch unabhängig zu machen, die Energiepreise zu senken und die Wirtschaft zu stärken, meint Marc Gabriel, CIIA®, CESGA® und Kundendirektor, Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung in Kleve.

Wer­bung

Dafür sind drei wesentliche Veränderungen geplant:

1. Ausbau und Förderung

Mit der Ernennung des Gouverneurs von North Dakota, Doug Burgum, einem leidenschaftlich engagierten Förderer der Öl- und Gasindustrie, zum Innenminister wurde dieser sofort angewiesen, sich um die Ausweitung der Flächen für die Öl- und Gasförderung zu kümmern.

2. Fokus auf Alaska

Trump setzt sich auf für die Wiederbelebung eines alten Gas-Pipelineprojekts in Alaska ein. Aus dem Norden Alaskas soll eine 1.300 Kilometer lange Pipeline Erdgas an die Südküste befördert werden, um es dort in LNG umzuwandeln, das nach Asien verschifft werden kann.

3. Lockerung von Umweltauflagen

Umweltprüfungen können von mehreren Jahren auf 14 bis 28 Tage verkürzt werden, in dem die Ausrufung eines "nationalen Energienotstandes" erfolgt.

Wer­bung

Noch sind die Effekte aber noch nicht wesentlich spürbar, so haben selbst führende Unternehmen wie ExxonMobil signalisiert, dass sie keine kurzfristige Erhöhung ihrer Fördermengen planen. Als Grund wird insbesondere die Notwendigkeit wirtschaftlicher Rentabilität genannt, denn steigendes Angebot führt oftmals zu deutlichen Preisrisiken und einer Überhitzung des Marktes.

Internationale Auswirkungen

Die USA dürften mit dem Export von Öl- und Gas auch den Plan verfolgen, die bestehenden Handelsbilanzdefizite auszugleichen und gleichzeitig mehr Einfluss auf den globalen Energiemarkt zu erlangen. Letztendlich wird die Ausweitung der Produktion der USA die Bemühungen der OPEC zur Stabilisierung der Ölpreise untergraben, was wiederum zu Spannungen auf dem internationalen Energiemärkten führt.

Die Aktien der Öl- und Gasindustrie haben nach einer kurzen Euphorie direkt nach der US-Präsidentenwahl inzwischen deutlich Federn lassen müssen. Dabei ging es mit den Ausrüstern wie Halliburton Co. und Schlumberger vom Hoch im November 2024 sogar deutlich zweistellig bergab. Etwas besser lief es für Explorationsunternehmen, wie EQT Corp. oder SBM Offshore N.V., die nur leicht nachgaben. Überraschend gut gehalten hat sich ein deutsches Unternehmen, das von dem Boom profitieren könnte.

Wer­bung

Die Deutsche Rohstoff AG fördert in den USA in den Regionen Colorado und Wymoing nach Öl- und Gas und überzeugte mit Rekordergebnissen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024. Deren Motto ist aktuell zwar noch "Doing more with less", also weniger Investments und mehr Öl-Produktion pro Bohrung. Aber sollten mehr Genehmigungen erteilt werden, so steht weiteres Potenzial an. Ein weiterer positiver Punkt, der für die Aktie spricht, ist die Beteiligung an der Wolfram-Mine von Almonty Industries. Der Wert an der Mine macht mit Darlehen und Wandelanleihen aktuell rund

73 Mio. Euro aus, bei einem aktuellen Marktwert der Deutschen Rohstoff von rund 167 Mio. Euro hat die Bewertung noch Luft nach oben.

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie auf https://www.v-check.de/

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie auf https://www.v-check.de/

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.