Kaeser überzeugt Investoren mit Siemens-Umbau
Joe Kaeser hat nach neun Monaten im Amt als Siemens-Chef mit einem Rundumschlag für Begeisterung bei Investoren gesorgt.
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Der Nachfolger von Peter Löscher hat dem Großkonzern eine neue Strategie verpasst, mit der Siemens zwar keine völlig neue Richtung erhält. Mit dem Ausbau des Energiegeschäfts durch den Kauf der Rolls-Royce-Sparte und dem Chef-Wechsel im Kerngeschäft setzt Joe Kaeser aber ein deutliches Ausrufezeichen, auch in Richtung General Electric, dem Erzrivalen der Münchener.
Die Maßnahmen von Kaeser, der bereits seit 34 Jahren bei Siemens tätig ist, gehen allerdings weit über das Geschäft mit der Stromübertragung oder Energieverteilung hinaus. Das Hörgerätegeschäft soll an die Börse gebracht werden und das äußerst profitable Healthcare-Geschäft künftig völlig eigenständig geführt werden. Zudem gründet Siemens mit der japanischen Mitsubishi ein Gemeinschaftsunternehmen für die Metallindustrie.
Die am Mittwoch präsentierten Quartalszahlen, die überwiegend enttäuschend waren, geraten angesichts des Maßnahmenbündels völlig in den Hintergrund. Die Aussagen zum Konzernumbau überlagern die eher trübe Geschäftsentwicklung - und kommen sehr gut an: "Das zeigt klar eine neue Dynamik bei Siemens", erklärt ein Händler die gute Stimmung an der Börse. Die Siemens-Aktie ist mit einem Plus von 1,5 Prozent zweitstärkster Wert im Dax, zuvor lag das Plus bei knapp 3 Prozent.
Investoren beklatschen besonders die Weichenstellung im Healthcare-Geschäft. Diese könne als Signal dahingehend gedeutet werden, dass das Management für eine teilweise oder vollständige Veräußerung der Geschäftseinheit offen ist, erklären Analysten der UBS. Nun sei der Weg geebnet für eine komplette Abspaltung des Geschäfts in den kommenden Jahren, heißt es von der Societe Generale.
Kaeser hat mit dem neuem Kurs offensichtlich die Wunschliste vieler Investoren befolgt. Seinem Vorgänger Löscher wurde immer wieder angekreidet, dass Siemens zu behäbig sei. Mit dem Konzernumbau setzt Kaeser nun auch an der komplexen Personalstruktur an: Die Managementebenen werden zusammengeführt und die Anzahl der Divisionen von 16 auf neun reduziert. Zudem wechselt Siemens den Chef im Energy-Geschäft aus.
Der bisherige Energie-Vorstand Michael Süß legt seinen Posten nieder, dafür kommt die Shell-Managerin Lisa Davis. Sie soll für die Regionen Nord- und Südamerika zuständig sein und ihr Ressort von den USA aus führen, praktisch vor der Haustür von General Electric. Davis, die bei Shell Strategiechefin ist, wird für die Divisionen Power and Gas, Wind Power and Renewables und Power Generation Services verantwortlich sein.
In den Hintergrund rückt dagegen das schwache Abschneiden des Energy-Bereichs im zweiten Quartal. Das operative Ergebnis brach wegen Projektbelastungen um 54 Prozent ein. Aber auch im Neugeschäft lief es deutlich schlechter als im Vorjahreszeitraum - so sank der Auftragseingang um 28 Prozent, während der Umsatz um 11 Prozent zurückging.
Daher will sich Siemens mit dem Energiegeschäft der französischen Alstom stärken. Aber auch Siemens-Hauptkonkurrent General Electric hat ein Auge auf diese Aktivitäten geworfen. Sein Energiegeschäft verstärkt Siemens bereits jetzt mit einem Zukauf: Die Münchener kündigten am Dienstagabend die Übernahme der Energieassets von Rolls-Royce für insgesamt knapp 1,2 Milliarden Euro an.
Insgesamt sanken die Umsätze bei der Siemens AG im Quartal um 2 Prozent auf 17,45 Milliarden Euro. Der Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten legte dagegen recht deutlich um 19 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro zu, blieb aber etwas hinter den Erwartungen zurück.
DJG/APR/kla
Dow Jones Newswires
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